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Prozess gegen Ex-Nationalspieler

Fortsetzung des Boateng-Prozesses: Auch am dritten Tag fällt Kasia Lenhardts Name

  • Veröffentlicht: 28.06.2024
  • 16:13 Uhr
  • Lena Glöckner

Fußball-Star Jérôme Boateng steht in München wegen mutmaßlicher Übergriffe auf seine Ex-Freundin vor Gericht. Die Richterin verschiebt nun ihren Ruhestand, um den Prozess zu Ende zu bringen.

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Im Prozess gegen den Ex-Fußball-Nationalspieler Jérôme Boateng zeigte sich Richterin Susanne Hemmerich am dritten Prozesstag laut mehrerer anwesender Medien gereizt. Ursprünglich waren sechs Termine angesetzt, doch nun kündigte sie laut "Süddeutscher Zeitung" am Freitag (28. Juni) an, weitere Termine festzulegen, da sie mehr Zeit benötige. Sogar ihren für Ende August geplanten Ruhestand habe sie verschoben: "Dieses Verfahren führe ich zu Ende."

Im Zentrum des Prozesses steht ein mutmaßlicher Übergriff Boatengs auf seine Ex-Freundin während eines Familienurlaubs in der Karibik 2018. Dabei soll er die Mutter seiner Zwillingstöchter nach einem Streit beim Kartenspiel geschlagen, getreten, gebissen und mit Gegenständen beworfen haben.

Boateng wurde bereits von zwei Münchner Gerichten wegen vorsätzlicher Körperverletzung und Beleidigung zu Geldstrafen in Millionenhöhe verurteilt. Doch wegen mehrerer Verfahrensfehler wurde das jüngste Urteil vom Bayerischen Obersten Landesgericht aufgehoben.

Boateng: "Lügen, Halbwahrheiten, falsche Verdächtigungen"

Die Verlängerung des Prozesses ist hauptsächlich auf andere Verfahren rund um Boateng zurückzuführen. Der ehemalige FC-Bayern-Profi, der derzeit bei LASK Linz unter Vertrag steht, streitet seit fast zehn Jahren mit der Mutter seiner Töchter um das Sorgerecht. Zudem fällt im Gericht immer wieder der Name einer anderen Ex-Partnerin Boatengs: Kasia Lenhardt.

Das Model nahm sich 2021 im Alter von 25 Jahren das Leben, kurz nachdem Boateng in einem Interview in der "Bild"-Zeitung gegen sie ausgeteilt hatte. Auch sie hatte Gewaltvorwürfe gegen ihn erhoben, diese jedoch später zurückgezogen. Die Münchner Staatsanwaltschaft ermittelt seit Jahren wegen körperlicher Übergriffe auf Lenhardt gegen Boateng. 

Zum Prozessauftakt äußerte sich Boateng erstmals öffentlich zum Suizid Lenhardts und sprach von "Lügen, Halbwahrheiten und falschen Verdächtigungen", die "aus dem tragischen Tod von Kasia Lenhardt gestrickt wurden". Ihre Familie widersprach und kritisierte Boatengs "Versuch, Kasia Lenhardt auch nach ihrem Tod zur Blendung der Öffentlichkeit zu benutzen".

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:newstime

Boateng werde "medial vorverurteilt", sagt sein Anwalt

Auch am dritten Verhandlungstag fiel der Name Kasia Lenhardt laut SZ-Bericht. Boatengs Verteidiger Leonard Walischewski habe neben ihm gesessen und zwanzig Minuten lang einen Antrag vorgelesen: Sein Mandant werde "seit Jahren medial vorverurteilt".

Die Verteidigung wolle Akten aus familiengerichtlichen Verfahren und Sprachnachrichten zwischen Lenhardt und anderen Ex-Partnerinnen Boatengs in den Prozess einführen. Richterin Hemmerich habe sich deshalb gezwungen gesehen, weitere Zeugen zu vernehmen: "Mir bleibt nichts anderes übrig." Auch habe sie die Staatsanwaltschaft kritisiert, da die Ermittlungen in Bezug auf Lenhardt längst hätten abgeschlossen sein können.

  • Verwendete Quellen:
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