Anzeige
"Russland darf nicht gewinnen"

Macron schließt Einsatz von Bodentruppen in der Ukraine nicht aus

  • Aktualisiert: 27.02.2024
  • 10:44 Uhr
  • Rebecca Rudolph
Emmanuel Macron, Präsident von Frankreich, schließt eine Entsendung von Truppen nicht aus.
Emmanuel Macron, Präsident von Frankreich, schließt eine Entsendung von Truppen nicht aus.© Gonzalo Fuentes/RTR/AP/dpa

Über 20 Länder haben bei einer Hilfskonferenz in Paris mehr und schnellere Hilfe für die Ukraine beschlossen. Inzwischen wird auch der Einsatz von westlichen Bodentruppen nicht mehr ausgeschlossen.

Anzeige

Das Wichtigste in Kürze

  • Macron sagte nach Abschluss einer Ukraine-Hilfskonferenz, dass er den Einsatz von Bodentruppen in der Ukraine durch sein Land nicht ausschließe.

  • Das Verhalten Russlands verschärfe sich sowohl auf politischer Ebene als auch an der Front in der Ukraine, wo neue russische Angriffe drohten, so Macron.

  • Außerdem werde eine Koalition gebildet, die die Ukraine mit Raketen und Bomben mittlerer und längerer Reichweite für Angriffe tief hinter die russischen Linien versorgen soll.

Frankreichs Präsident Emmanuel Macron schließt den Einsatz von Bodentruppen in der Ukraine durch sein Land nicht aus. Macron sagte nach Abschluss einer Ukraine-Hilfskonferenz am Montagabend (26. Februar) in Paris, nichts sei ausgeschlossen, um einen russischen Sieg in der Ukraine zu verhindern.

Bei dem Treffen von über 20 Staats- und Regierungschefs, darunter Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD), habe es zwar keine Einigkeit zum Einsatz von Bodentruppen gegeben, aber im künftigen Kriegsverlauf könne nichts ausgeschlossen werden, so Macron.

Im Video: Jahrestag des Ukraine-Kriegs - eine Bilanz nach zwei Jahren

Jahrestag des Ukraine-Kriegs: Eine Bilanz nach zwei Jahren

"Werden alles tun, was nötig ist, damit Russland diesen Krieg nicht gewinnen kann"

"Es gibt heute keinen Konsens darüber, offiziell Bodentruppen zu entsenden", meinte Frankreichs Präsident. "Aber in der Dynamik darf nichts ausgeschlossen werden. Wir werden alles tun, was nötig ist, damit Russland diesen Krieg nicht gewinnen kann." Viele Menschen, die heute "nie, nie", sagten, seien dieselben, die vor zwei Jahren sagten, "nie, nie Panzer, nie, nie Flugzeuge, nie, nie Raketen mit längerer Reichweite".

Heute drehe sich die Diskussion darum, bei der Lieferung von Panzern und Raketen schneller und stärker zu werden. "Also ist alles möglich, wenn es hilfreich ist, um unser Ziel zu erreichen."

Die allgemeine Feststellung heute ist, dass unser aller Sicherheit auf dem Spiel steht.

Emmanuel Macron

Das Verhalten Russlands verschärfe sich sowohl auf politischer Ebene als auch an der Front in der Ukraine, wo neue russische Angriffe drohten. Eine russische Niederlage sei entscheidend für die Stabilität und Sicherheit in Europa. Daher müssten die Unterstützer:innen der Ukraine entschlossener handeln. "Wir sind dabei, unsere Sicherheit heute und morgen zu gewährleisten", sagte Macron. "Wir wollen nicht mit dem russischen Volk in einen Krieg treten."

Im Video: Ukrainische Offensive ist gescheitert - Selenskyj spricht von Verrat

Ukrainische Offensive ist gescheitert: Selenskyj spricht von Verrat

Anzeige
Anzeige

Neue Waffenkoalition gebildet

Bei der Konferenz wurde grundsätzlich beschlossen, schneller mehr Hilfe für die Ukraine bereitzustellen, erklärte Macron. Frankreich unterstütze zudem die Idee, europäische Rüstungsausgaben angesichts des Ukraine-Kriegs über gemeinsame Schulden zu finanzieren. Ähnlich wie in der Corona-Krise seien sämtliche europäische Länder von Russlands Aggression betroffen, was die Notwendigkeit gemeinsamer Schulden rechtfertige.

Darüber hinaus wurde beschlossen, eine Koalition zu bilden, die die Ukraine mit Raketen und Bomben mittlerer und längerer Reichweite für Angriffe tief hinter die russischen Linien versorgen soll, so der französische Präsident.

Der ukrainische Präsident Selenskyj, der per Videobotschaft an der kurzfristig einberufenen Konferenz teilnahm, forderte mehr Hilfe, um zu verhindern, dass Russlands Aggression auf weitere Länder ausgeweitet wird.

  • Verwendete Quelle:
  • Nachrichtenagentur dpa
Mehr News und Videos
urn:newsml:dpa.com:20090101:241122-935-339701
News

Bundesrat winkt Krankenhausreform durch

  • 22.11.2024
  • 11:49 Uhr