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Italien ist empört

Freispruch für Grapscher: Weil Belästigung weniger als zehn Sekunden dauerte

  • Veröffentlicht: 13.07.2023
  • 17:24 Uhr
  • Stefan Kendzia

Rom steht Kopf: Ein Gericht hat einen 66-Jährigen von seiner Grapsch-Attacke gegen ein 17-jähriges Mädchen freigesprochen. Er soll der Schülerin laut "Spiegel" auf der Treppe hinten in die Hose gefasst haben. Dass das Gericht zugunsten des Täters entschieden hat, sorgt für Wut und Protest. 

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Besonders die junge Bevölkerung in Italien ist sprachlos - verleiht ihrem Unmut aber trotzdem eine laute Stimme: Ein 66 Jahre alter Hausmeister einer Schule soll einem Schulmädchen in die Hose gefasst haben. Dafür erhält er - man kann es kaum glauben - Freispruch! Noch unfassbarer die Begründung seitens des Gerichts zu diesem Missbrauch.

Freispruch für weniger als zehn Sekunden Grapschen

Gegrapscht hat der Hausmeister die junge Schülerin zweifelsohne. Das hat er selbst zugegeben. Allerdings sollte das ein Scherz sein, wie auch BBC mitteilt. Zusätzlich habe dieser "Scherz" weniger als zehn Sekunden gedauert - somit sei "keine Straftat zu erkennen", wie das Gericht in seiner Entscheidung feststellte. "Die Richter fassen das als Scherz auf? Für mich war das kein Scherz", sagte die Schülerin der Zeitung "Corriere della Sera". Sie fühle sich nun mehrfach betrogen. Von der Schule wie vom Rechtssystem.

Dieser Fall ruft viele Italiener:innen auf den Plan: Gegen die Entscheidung wollen zahlreiche Personen angehen. Denn: Sexuelle Belästigung bleibt sexuelle Belästigung – egal wie kurz oder lang der Übergriff dauert. Besonders interessant in diesem Zusammenhang: Die Staatsanwaltschaft hatte eine Haftstrafe gefordert.

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