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Alt-Bundespräsident in Sorge

Gauck: Russland bleibt "größte Bedrohung" für Deutschlands Sicherheit

  • Veröffentlicht: 06.12.2024
  • 08:35 Uhr
  • Michael Reimers

Ex-Bundespräsident Joachim Gauck sieht in Russland eine große Gefahr für den Westen. Ein Frieden zugunsten Putins in der Ukraine würde eine Vorkriegszeit einleiten, glaubt er.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Putin wird sich auf lange Sicht weitere westliche Kriegsziele neben der Ukraine aussuchen.

  • Dieses düstere Bild malte nun Alt-Bundespräsident Joachim Gauck.

  • Er warnte mit Nachdruck vor der Bedrohung Russlands und Kreml-Chef Wladimir Putin.

Alt-Bundespräsident Joachim Gauck traut dem Kreml nicht über den Weg und warnte nun eindringlich vor Russland, das nach seinen Worten langfristig die "größte und unmittelbarste Bedrohung" für die Sicherheit Deutschlands und des Westens bleibt.

Gauck: Kreml schon bald in der Lage, NATO anzugreifen

Seit vielen Jahren schon agiere Kreml-Chef Wladimir Putin in der internationalen Politik "mit offener Aggression, neo-imperialer Gewalt und hybrider Kriegsführung", sagte Gauck bei der Verleihung des Benediktpreises in Mönchengladbach am Donnerstag (5. Dezember) laut Redemanuskript.

Gaucks Einschätzung zufolge wird es nicht bei Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine bleiben: Putins Angriff gelte aktuell der Ukraine - "auf längere Hinsicht hingegen dem gesamten Westen", mahnte Gauck. Dafür nannte der 84-Jährige sogar ein Zeitfenster: Russland habe seine Wirtschaft und Gesellschaft inzwischen ganz auf Krieg ausgerichtet. In fünf bis acht Jahren dürfe es Gauck zufolge personell und materiell zu einem Angriff auf die NATO in der Lage sein.

Schon jetzt versuche der Kreml, ganz ohne uniformierte Truppen die offenen Gesellschaften des Westens zu beeinflussen. Dazu gehörten Spionage und Sabotage, Cyberattacken auf Institutionen, Parteien und Personen sowie Desinformation.

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:newstime

Gauck: Putins Ziel bleibt vollständige Unterwerfung

Wohl auch deshalb bezeichnete Gauck Forderungen nach einem Ende der westlichen Waffenlieferungen an die Ukraine und einem schnellen Friedensschluss mit Russland als "Erzählungen, die vom Geist der Unterwerfung infiziert sind und sich trefflich in die russische Staatspropaganda einfügen".

Putin, so Gauck, sei es in der Ukraine nie um ernsthafte Verhandlungen gegangen. "Sein Ziel bleibt die vollständige Unterwerfung. Er will einen Vasallenstaat", sagte der evangelische Theologe. Und ein Frieden zugunsten Putins eröffne dann keine Nachkriegszeit, sondern eine Vorkriegszeit. Die entschlossene Unterstützung des Westens für die Ukraine sei nicht nur eine moralische Pflicht, sondern eine strategische Notwendigkeit für Deutschland und Europa.

Zu lange sei Deutschland zu arglos gegenüber Russland gewesen, kritisierte Gauck. "Über Jahrzehnte war die deutsche Russlandpolitik von Fehleinschätzungen geprägt, von denen wir uns bis heute weiter befreien müssen."

Im Video: Putin-Vertrauter - Friedens-Bedingungen

  • Verwendete Quellen:
  • Nachrichtenagentur dpa
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