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EU-Taxonomie

"Greenwashing": Umweltverbände klagen gegen Öko-Siegel für Atomkraft und Gas

  • Aktualisiert: 18.04.2023
  • 08:48 Uhr
  • Joachim Vonderthann

Investitionen in Gas und Atomkraft werden in der EU seit Beginn dieses Jahres als klimafreundlich klassifiziert. Dies gilt als umstritten, da beim Verbrennen von Gas CO2 freigesetzt wird und Atomenergie radioaktiven Müll hinterlässt. Mehrere Umweltorganisationen ziehen jetzt vor Gericht.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Atomenergie und Gas gelten in der EU seit Jahresanfang als klimafreundlich.

  • Mehrere Umweltorganisationen haben dagegen nun Klage eingereicht.

  • Der Vorwurf: Die EU-Taxonomie ist Greenwashing.

Mehrere Umweltverbände klagen gegen die Einstufung von Erdgas und Atomenergie als "nachhaltig".  Unter anderem die Organisationen Greenpeace, der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) und der WWF haben beim Europäischen Gerichtshof Klage gegen die EU-Kommission eingereicht. Sie werfen der Behörde von EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen (CDU) "Greenwashing" vor. Das teilten die Organisationen am 17. April mit.

Kritik an EU-Taxonomie: Etikettenschwindel

Der Hintergrund: Seit Anfang Januar werden auch Investitionen in Gas- oder Atomkraftwerke als klimafreundlich eingestuft. Das sorgte für Diskussionen und Kritik, da beim Verbrennen von Gas klimaschädliches CO2 ausgestoßen wird und bei der Nutzung von Atomenergie radioaktiver Müll entsteht. Österreich und Luxemburg klagen ebenfalls gegen die EU-Taxonomie. 

Für BUND-Vorsitzenden Olaf Bandt ist das Etikettenschwindel und inakzeptabel. Echten Klimaschutz gebe es nur mit einem Ausbau der erneuerbaren Energien. Fossile Brennstoffe wie Erdgas als klimafreundlich zu klassifizieren, damit begebe sich die EU-Kommission "sowohl faktisch als auch rechtlich auf sehr dünnes Eis".

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Greenpeace: "Nicht das Problem als Lösung verkleiden"

"Die EU-Kommission darf nicht das Problem als Lösung verkleiden. Atom und Gas können nicht nachhaltig sein", sagte Nina Treu, Geschäftsführerin von Greenpeace Deutschland.

Auch sie setzt beim Thema Nachhaltigkeit und Klimafreundlichkeit auf erneuerbare Energien. "Grünes Geld darf nicht für Industrien missbraucht werden, die uns erst in die Natur- und Klimakrise geführt haben", so Treu weiter.

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Investitionen in Gas und Atomkraft gelten als nachhaltig

Die Klage richtet sich gegen die sogenannte Taxonomie. Die Europäische Union listet darin Bereich auf, in die zur Bekämpfung des Klimawandels investiert werden kann. Dadurch können Finanzprodukte als "nachhaltig" beworben werden, auch wenn sie Investitionen in Gas oder Atomkraft vorsehen.

  • Verwendete Quellen:
  • Nachrichtenagentur dpa
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