Arbeitsmarkt
Grüne fordern Recht auf Homeoffice: "Gerade für Frauen wichtig"
- Aktualisiert: 01.08.2024
- 17:12 Uhr
- Kira Born
Mehr Flexibilität bietet das Homeoffice, doch immer mehr Arbeitgeber:innen wollen eine Rückkehr ins Büro. Die Grünen fordern deshalb ein Homeoffice-Recht - besonders für Frauen.
Das Wichtigste in Kürze
Große Firmen planen eine Rückkehr zu mehr Arbeit vom Büro aus.
Die Grünen wollen dem einen Riegel vorschieben und fordern ein Recht auf Homeoffice für Arbeitnehmer:innen.
Im Koalitionsvertrag der Ampel-Regierung ist ein solches Recht auf Arbeiten von zu Hause angedacht, aber noch nicht umgesetzt.
Die Grünen haben von Arbeitsminister Hubertus Heil (SPD) das Recht auf Homeoffice gefordert, vor allem um Frauen zu unterstützen.
"Das Homeoffice ist gerade für Frauen wichtig, um Familie und Beruf unter einen Hut zu bekommen", sagte Arbeitsmarktpolitikerin Beate Müller-Gemmeke (Grüne) dem "Tagesspiegel" am Donnerstag (1. August). Es gehe um Zeitsouveränität und darum, wann man arbeite, wie lange und wo.
Rückkehr ins Büro bei Großunternehmen?
Hintergrund ist eine Debatte über die Rückkehr vom Homeoffice ins Büro bei Unternehmen wie SAP oder der Deutschen Bank.
Seit Anfang des Jahres ringt beispielsweise die Deutsche Bank mit ihrem Betriebsrat um neue Regelungen bei der Arbeit von zu Hause aus. Anfang Juni hatte Vorstandschef Christian Sewing seine Mitarbeitenden per Mail dazu animiert, mehr Präsenz im Büro zu zeigen. Angedacht waren dabei maximal zwei Tage pro Woche Homeoffice, für Führungskräfte sind sogar vier Tage Büro pro Woche im Gespräch, wie das "Handelsblatt" berichtete.
Recht auf Homeoffice noch auf Eis
Im Koalitionsvertrag ist bereits festgelegt, dass Arbeitnehmer:innen künftig ein Recht auf Homeoffice erhalten sollen. Somit könnten Arbeitgeber:innen nicht mehr ohne Weiteres feste Office-Tage einfordern. Der Vorschlag im Koalitionsvertrag der Ampel ist jedoch abhängig vom jeweiligen Beruf. Hinzukommt, dass das Ziel rechtlich noch nicht umgesetzt wurde.
Arbeitsminister Heil präsentierte bislang lediglich erste unverbindliche Empfehlungen zum Arbeitsschutz bei hybrider Bildschirmarbeit. Den Grünen ist das nicht genug. Die Partei fordert daher die weitere Absicherung des Rechts auf Homeoffice.
Von den Gewerkschaften hagelt es ebenfalls Kritik. Daniel Gimpel, Gewerkschaftssekretär bei Verdi, bedauere, dass das Vorhaben ad acta gelegt worden sei: "Grundsätzlich muss es künftig darum gehen, ein selbstbestimmtes mobiles Arbeiten im Homeoffice zu ermöglichen."
- Verwendete Quellen:
- Nachrichtenagentur dpa