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Überraschendes Eingeständnis

"Habe mich geirrt": Wagenknecht gesteht Fehleinschätzung von Russlands Angriffskrieg

  • Aktualisiert: 19.12.2024
  • 04:01 Uhr
  • Franziska Hursach

Damals habe sie sich geirrt - das gibt Sahra Wagenknecht nun im ZDF bezüglich des russischen Angriffskrieges zu. Trotzdem habe sie aber auch vor einer Einmischung des Westens gewarnt.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Sahra Wagenknecht, Kanzlerkandidatin der BSW, hat im ZDF-"heute journal" eingeräumt, die Lage vor dem russischen Angriffskrieg 2022 falsch eingeschätzt zu haben.

  • Gleichzeitig kritisierte den Westen dafür, Russlands "rote Linien" überschritten zu haben.

  • Wagenknecht plädierte für Verhandlungen, um militärische Konflikte diplomatisch zu lösen, und forderte Sicherheitsgarantien für die Ukraine sowie Abrüstung.

Sahra Wagenknecht, die Kanzlerkandidatin der von ihr gegründeten Partei Bündnis Sahra Wagenknecht, hat im ZDF-"heute journal" ein überraschendes Eingeständnis gemacht. In dem Gespräch gab sie zu, die Lage kurz vor dem Beginn des russischen Angriffskriegs im Februar 2022 falsch eingeschätzt zu haben.

Ich habe mich damals auch geirrt. Ich habe gedacht, das ist eine Drohgebärde.

Sahra Wagenknecht, BSW-Vorsitzende

Das sagte Wagenknecht mit Blick auf die Zeit kurz vor dem Einmarsch Russlands in die Ukraine.

"Einschätzung des BND war falsch"

Russland sorgte damals durch umfangreiche Truppenverlagerungen nahe der ukrainischen Grenze für Besorgnis hinsichtlich einer möglichen Invasion. Moskau wies jedoch alle Vorwürfe zurück, Angriffsabsichten zu hegen.

Im Video: "Wagenknecht und Schwarzer starten erneut Friedensappell"

Vier Tage, bevor Russland in die Ukraine einmarschierte, betonte Wagenknecht, Moskau habe faktisch kein Interesse daran, das Land anzugreifen.

Damals war das die Einschätzung des BND, über die wir auch im Bundestag unterrichtet wurden. Die war falsch.

Sahra Wagenknecht, BSW-Vorsitzende

Sie wies dennoch darauf hin, dass sie trotz dessen im Vorfeld des Krieges vor einer Einmischung der Vereinigten Staaten gewarnt habe und, dass das die Kriegsgefahr massiv erhöht habe.

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Wagenknecht: Westen hat "rote Linien" Russlands überschritten

"Vieles war durchaus vorhersehbar und dieser Krieg hätte sicherlich vermieden werden können, wenn man mehr darauf geachtet hätte, die roten Linien der Russen nicht zu überschreiten", fügte die BSW-Chefin hinzu.

Russland habe deutlich gemacht, dass es kein westliches Militär und keine US-Militäreinrichtungen an der russischen Grenze wolle. "Es hätte viel Leid vermieden, wenn man das respektiert hätte", folgerte sie.

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Es sei nun entscheidend, dafür zu sorgen, dass die Ukraine einerseits Sicherheitsgarantien erhält, während andererseits Spannungen abgebaut werden müssten. Ein neues Wettrüsten gelte es zu vermeiden; stattdessen seien Maßnahmen zur Rüstungskontrolle und Abrüstung erforderlich.

Wagenknecht, eine scharfe Kritikerin der westlichen Waffenlieferungen an die Ukraine, plädierte für Verhandlungen mit Russland. ”Wir müssen, denke ich, als Deutschland wieder eine Stimme der Vermittlung werden, eine Stimme der Diplomatie in dieser Welt, die tatsächlich alles daran setzt, militärische Konflikte auf dem Verhandlungsweg zu beenden", so die frühere Linken-Politikerin.

Russland hat bislang keine konkreten Schritte zu Verhandlungen gemacht. Die Ukraine besteht darauf, dass besetzte Gebiete, die Halbinsel Krim eingeschlossen, zurückgegeben werden müssen.

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