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Hat er gelogen?

Vermisstenfall Maddie McCann: Deutscher Hauptzeuge verstrickt sich in Widersprüche

  • Aktualisiert: 13.12.2023
  • 07:58 Uhr
  • Anne Funk
Nach Maddies Verschwinden im Mai 2007 begann eine großangelegte Suchaktion.
Nach Maddies Verschwinden im Mai 2007 begann eine großangelegte Suchaktion.© REUTERS

Helge B. ist Hauptbelastungszeuge im Fall Maddie McCann, seine Aussage führte die Ermittelnden auf die Spur von Christian B. Doch seine Glaubwürdigkeit wird derzeit stark bezweifelt.

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Das Schicksal der vermissten Maddie McCann ist noch immer unklar. Im Mai 2007 verschwand das britische Mädchen im Alter von fast vier Jahren aus einer Ferienanlage in Portugal. Seither gab es immer wieder Hinweise, vermeintliche Spuren und Frauen, die behaupteten, das vermisste Kind zu sein. Doch aufgeklärt ist der Fall bis heute nicht.

Seit Juni 2020 hat die Staatsanwaltschaft Braunschweig einen möglichen Verdächtigen im Visier: Christian B. soll zwischen 1995 und 2007 regelmäßig an der Algarve gewohnt haben, auch in der Nähe des Ortes, an dem Maddie verschwunden war. Er sei "mehrfach vorbestrafter Sexualstraftäter" und unter anderem "wegen sexuellen Missbrauchs von Kindern verurteilt worden". Derzeit sitze er eine siebenjährige Haftstrafe in Niedersachsen ab, die er für die Vergewaltigung einer US-Amerikanerin im Jahr 2005 im portugiesischen Praia da Luz bekam. 

Im Video: Der Fall Maddie McCann - Riesige Suchaktion der Polizei nach neuem Hinweis

Der Fall Maddie McCann: Riesige Suchaktion der Polizei nach neuem Hinweis

Helge B. belastete Christan B.

Im Juni 2023 wurde Christian B. dann durch einen vermeintlichen Zeugen auch im Fall Maddie McCann schwer belastet. Helge B. habe in der Wohnung des Beschuldigten einst Videos entdeckt, in denen Frauen sexuelle Gewalt angetan worden sein soll. Seine Aussagen hatten die Ermittler damals auf die Spur von Christian B. gebracht.

Doch nun gerät die Glaubwürdigkeit des Hauptzeugen in Zweifel. Wie der "Spiegel" berichtet, müsse sich Helge B. womöglich wegen "uneidlicher Falschaussage" verantworten. Ein Anfangsverdacht werde laut Staatsanwaltschaft Braunschweig geprüft, so der "Spiegel".

Die besagten Videokassetten, von denen Helge B. berichtet hatte, seien inzwischen verschwunden. Zunächst habe Helge B. behauptet, sie befänden sich in seinem Camper, später sei dagegen von einer Finca, in der Helge B. einmal gewohnt hatte, die Rede gewesen. Er könne den Ort aber nicht identifizieren, so der Zeugenbeistand von Helge B. 

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Christian B.s Rechtsanwalt Friedrich Fülscher hege nun Zweifel an dem Hauptbelastungszeugen, so der "Spiegel". "Dieser Zeuge ist vollkommen unglaubwürdig", habe er erklärt und Haftaufschub und eine Wiederaufnahme des Vergewaltigungsverfahrens für seinen Mandanten, der die Taten bestreitet, beantragt.

Die Ermittler des Bundeskriminalamtes seien von der neuen Aussage überrascht gewesen. Bei einer weiteren Vernehmung sollen sie Helge B. auf die Widersprüche aufmerksam gemacht und darauf hingewiesen haben, dass er sich wegen "uneidlicher Falschaussage" strafbar machen könne. Nach Informationen des "Spiegel" soll Helge B. die Vernehmung dann nach einer Rücksprache mit seinem Anwalt abgebrochen und die Aussage verweigert haben.

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