Artensterben im Pazifik
Vor mexikanischer Küste: Immer mehr Korallenriffe bleichen aus
- Aktualisiert: 18.09.2023
- 21:20 Uhr
- Carolin Ritter
Die Unterwasser-Vielfalt vor der mexikanischen Küste ist massiv bedroht. Immer mehr Korallen bleichen aus und sterben infolge der steigenden Meerestemperaturen.
Das Wichtigste in Kürze
Immer mehr Korallen bleichen aus und sterben.
Das bestätigte nun ein Forscherteam der Nationalen Autonomen Universität Mexiko.
Grund dafür: Der Klimawandel und seine verheerenden Folgen für die Umwelt.
Der Klimawandel hinterlässt nicht nur an Land verheerende Folgen. Auch unter Wasser sind die veränderten Temperaturen bereits stark zu spüren. Wie zuletzt schon in anderen Regionen haben Forschende nun auch den Korallenriffen vor der mexikanischen Küste ein schlechtes Zeugnis ausgestellt. Immer mehr Korallen sterben infolge der hohen Meerestemperaturen - sie bleichen aus und gehen ein.
"Was unsere Tests und Analysen zeigen, ist beeindruckend. So etwas habe ich noch nie gesehen", sagte etwa Lorenzo Álvarez-Filip, Forscher in der Akademischen Einheit für Riffsysteme an der Nationalen Autonomen Universität von Mexiko (UNAM) gegenüber der Deutschen-Presse-Agentur bezüglich des Korallensterbens im Pazifik.
Unterwasser-Temperaturen von bis zu 33 Grad Celsius
Vor der mexikanischen Küste seien zuletzt Temperaturen von bis zu 33 Grad Celsius gemessen worden - rund drei Grad mehr als im historischen Durchschnitt. Viele der Korallen seien den Temperaturen nicht gewachsen und ihnen außerdem bis zu 20 Wochen am Stück ausgesetzt gewesen.
Die extremen Temperaturen haben zur massenhaften Korallenbleiche und zum Absterben der sonst so farbenfrohen Meeresbewohner geführt.
Korallen leben normalerweise mit verschiedenfarbigen Algen in einer Symbiose zum gegenseitigen Nutzen. Steigen die Temperaturen stark an, werden die Algen abgestoßen. Sie wachsen nicht mehr und können sich schlechter gegen Feinde und Konkurrenten wehren. Die Algen kehren nur zu den Korallen zurück, wenn das Wasser innerhalb kurzer Zeit wieder abkühlt. Dann kann sich die Koralle erholen, andernfalls stirbt sie.
Die Riffe vor der mexikanischen Küste sind nicht die einzigen Reservate, in denen bereits Korallenbleichen festgestellt wurden. Auch vor Florida, Kuba, Belize, Panama, den Bahamas, Antigua, den US-Jungferninseln, Kolumbien und Puerto Rico wurden zuletzt vermehrt Korallenbleichen gemeldet. Das teilte das wissenschaftliche Netzwerk Global Coral Reef Monitoring Network (GCRMN) mit.
- Verwendete Quellen:
- Nachrichtenagentur dpa