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Über ein Fünftel Stornierungen

"Immer schlimmer": Lage im Wohnungsbau spitzt sich zu

  • Veröffentlicht: 06.11.2023
  • 15:47 Uhr
  • Anne Funk
Die Auftragslage im deutschen Wohnungsbau wird immer schlechter.
Die Auftragslage im deutschen Wohnungsbau wird immer schlechter. © Rolf Vennenbernd/dpa

Die Auftragslage im Wohnungsbau ist mehr und mehr angespannt, mehr als ein Fünftel der Unternehmen waren im Oktober mit gestrichenen Projekten konfrontiert. Und der Ausblick bleibe "finster", so ein Experte.

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In Deutschland wird dringend bezahlbarer Wohnraum benötigt, die Bundesregierung hatte sich 400.000 neue Wohnungen pro Jahr zum Ziel gesetzt. Doch davon ist sie noch weit entfernt. Offenbar stellt sich die Lage sogar noch dramatischer dar als angenommen. Wie das Münchner Ifo-Institut am Montag (6. November) mitteilte, werde die Auftragslage im deutschen Wohnungsbau immer schlechter.

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48,7 Prozent der Unternehmen berichteten im Oktober von Auftragsmangel, so das Institut, das sind 2,1 Prozentpunkte mehr als vor einem Monat. Auf einen neuen Höchstwert stieg auch der Anteil der Firmen, die unter Stornierungen leiden: 22,2 Prozent der Unternehmen berichteten von gestrichenen Projekten, das sind 0,8 Punkte mehr als September. Saisonbereinigt verharrte das Geschäftsklima mit minus 54,7 auf dem extrem schlechten Niveau des Septembers.

Gestiegene Zinsen und hohe Baupreise

"Es wird immer schlimmer, mehr und mehr Projekte scheitern am gestiegenen Zinsniveau und den teuren Baupreisen", erklärte Klaus Wohlrabe, Leiter der Ifo-Umfragen. "Das Neugeschäft im Wohnungsbau ist weiterhin sehr schwach, die Auftragsbestände der Firmen schmelzen ab." Mittlerweile leide fast jeder zweite Betrieb unter Auftragsmangel - und es würden jeden Monat mehr, betonte der Experte. Für manche Firmen werde die Situation sogar bedrohlich, jedes zehnte Unternehmen melde bereits Finanzierungsschwierigkeiten.

Eine schnelle Besserung sei nicht in Sicht: "Der Ausblick für den Wohnungsbau bleibt finster, die Unternehmen stimmen sich auf harte Zeiten ein", sagte Wohlrabe. Die Erwartungen der Unternehmen notierten laut Ifo bei "außerordentlich schlechten" minus 63,9 Punkten.

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  • Verwendete Quellen:
  • Nachrichtenagentur dpa
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