"Nicht mehr genug im Tank"
Neuseelands Premierministerin Jacinda Ardern tritt zurück
- Veröffentlicht: 19.01.2023
- 11:43 Uhr
- Karin Holly
Neuseelands beliebte Premierministerin kündigte überraschend ihren Rücktritt an. Ihr Amt legt sie bereits ab 7. Februar nieder.
Das Wichtigste in Kürze
Bei Amtsantritt war Jacinda Ardern Neuseelands jüngste Premierministerin.
Terror, Vulkan und Covid bestimmten Arderns Riegerungszeit.
Die Staatschefin gilt als empathisch mit ausgeprägten Führungsstil.
Der Rücktritt von Neuseelands Premierministerin Jacinda Ardern überraschte weltweit viele Menschen. Während ihrer ersten Pressekonfernz im neuen Jahr, kündigte Ardern diesen drastischen Schritt an. Ardern versicherte, es handle sich um eine Entscheidung, die ihr nicht leicht gefallen sei. Mit Tränen in den Augen verkündete sie ihre Pläne: "Ich weiß, was man für diesen Job braucht, und ich weiß, dass ich nicht mehr genug im Tank habe. So einfach ist das", sagte Ardern.
Krisen bestimmten Arderns Amt
Während Jacinda Arderns Regierungszeit navigierte sie Neuseeland durch viele Krisen. Besonders schwierig für die Nation war ein Terroranschlag auf zwei Moscheen in Christchurch, bei der ein australischer Rechtsextremist 51 Muslime erschoss, wie die dpa berichtet. Das Attentat wurde gefolgt von einem Vulkanausbruch auf der Insel White Island mit 20 Opfern. Kurz darauf begann das Coronavirus um sich zu greifen. Dies veranlasste Ardern, die Grenzen zu schließen- eine Strategie, die laut dpa, viele Menschen in Neuseeland schützte.
Ardern wurde für ihren ruhigen und empathischen Führungsstil weltweit gelobt, schreibt die "taz". Ein gravierendes gesellschaftliches Problem hätte Ardern allerdings nicht lösen können: Wohnunraum sei für viele Kiwis fast unerschwinglich - eine Aufgabe, die wohl dem künftigen Staatschef überlassen wird.
Ardern über konkrete Zukunftspläne
Langweilig wird es Ardern nach Abgabe ihres Amtes wohl nicht werden. Die "taz" berichtet, dass ihr Lebenspartner und Vater ihrer Tochter, Clark Gayford, ihre Rücktrittsentscheidung unterstütze. Sie werde nun mehr Zeit mir ihrer Familie verbringen. Außerdem planen Ardern und Gayford nun zu heiraten, wie die "taz" schreibt.
- Verwendete Quellen:
- Nachrichtenagentur dpa