Union vs. Grüne
Jens Spahn verteidigt bei "Maischberger" den Koalitionsvertrag, Dröge kritisiert "wurschtlige Kompromisse"
- Aktualisiert: 10.04.2025
- 14:57 Uhr
- Claudia Scheele
Bei "Maischberger" ging es am Mittwoch wieder zur Sache im Studio. Während Spahn versucht, den Koalitionsvertrag zu verteidigen, kann Dröge nur wenig gute Worte daran lassen.
Nach einem politisch erneut heißen Tag diskutierten die Gäste bei "Maischberger" am Mittwoch (9. April) wieder heiß. Thema waren zunächst die Ergebnisse der Koalitionsverhandlungen, die der Unions-Fraktionsvize Jens Spahn und die Fraktionsvorsitzende der Grünen, Katharina Dröge, diskutierten.
Kommentiert wurde das ganze vom Moderator und TV-Produzent Hubertus Meyer-Burckhardt, dem stellvertretenden "Welt"-Chefredakteur Robin Alexander und der "Tagesspiegel"-Journalistin Ann-Kathrin Hipp.
Union gegen die Grünen - auch bei Maischberger
Überraschen dürfte es niemanden, dass der Koalitionsvertrag von Union und SPD Thema dieser Sendung geworden ist. Kritik kommt dabei von Seiten der Grünen-Politikerin Dröge, die zum einen "wurschtlige Kompromisse" und zum anderen Ergebnisse bemängelt, die "all in all ziemlich zäh und grau" sind. Ihr größter Kritikpunkt sind jedoch die großen Rückschritte, welche die Koalition beim Klimaschutz bereit ist, zu gehen.
Der Unions-Politiker Spahn zeigt sich dagegen zufrieden mit dem Ergebnis. Begrüßen würde er vor allem, dass SPD und Union bei der Wirtschafts- und Migrationspolitik zusammenkommen konnten. "Das sind die beiden Hauptthemen, und für die haben wir eine Antwort", schließt er daraus.
Migration als rotes Tuch
Dass sich Union und die Grünen beim Thema Migration nicht einig sind, zeigt sich auch in der Diskussion der beiden Politiker:innen. Dröge wirft der zukünftigen Koalition eine "völlig unnötige, unmenschliche Härte vor" und geht sogar so weit, Spahn Falschaussagen vorzuwerfen. "Sie können nicht im deutschen Fernsehen sitzen und so viele Unwahrheiten hintereinander unwidersprochen erzählen."
Obwohl Spahn zu erklären versucht, dass nur durch eine härtere Migrationspolitik der AfD entgegengewirkt werden kann, warnt Dröge, dass die Union keine AfD-Politik machen darf. "Wir brauchen eine konservative Partei, die erklärt, wo sie stehenbleibt", sagt Dröge.
Während die Grünen-Politikerin im Studio des Öfteren Applaus kassieren kann, kritisiert Spahn genau dieses Verhalten. "Es mag hier im Studio der ARD Applaus geben, nur ist diese Politik abgewählt worden."
Zwischen Wirtschaft und "Basta-Politik"
Kritik kassiert die Union jedoch auch von Journalistin Hipp, die den möglichen neuen Kanzler Friedrich Merz in einer defensiven Position sieht. Er würde nun merken, dass er mit seiner "Basta-Politik" aus dem Wahlkampf nicht weiterkommen kann. Die angekündigte "große Wirtschaftswende" bezeichnet sie auch als "eher ein Wirtschafts-Wendchen".
Der TV-Produzent Meyer-Burckhardt nimmt dazu noch Trumps Zollpolitik ins Visier und macht sich Sorgen um das Ansehen des Aktienmarktes in Deutschland. "Diese Geschichte wirft das ganze Unterfangen um Jahrzehnte zurück", warnt er. Denn vor allem Kleinsparer:innen ziehen sich aktuell wieder aus dem Aktienmarkt zurück.
Letzter Gast mit sehr kontroversen Meinungen
Einzig der Journalist Alexander zieht auch die Bürger:innen in die Pflicht, nicht nur den Staat. "Es kommen jetzt zehn harte Jahre, und das ist noch das Beste, was passieren kann", sagt Alexander. Doch über mögliche Kabinettsposten möchte er nicht spekulieren.
Der letzte Gast, Kabarettist Dieter Nuhr, wirft schließlich viele Fragen bei den Zuschauer:innen auf. Der Kaberettist ist mehr damit beschäftigt, sein aktuelles Buch anzupreisen, als über Politik zu reden. Doch zum Thema Migration hat er viele Anekdoten zu erzählen, die am Ende jedoch auch der Moderatorin zu viel werden.
- Verwendete Quellen:
- Das Erste: "maischberger am 09.04.2025"