Vor Berlin-Besuch
Kein Friedenswillen: Selenskyj fordert mehr Druck auf Russland
- Veröffentlicht: 13.08.2025
- 12:48 Uhr
- dpa
Vor seinem Besuch bei Kanzler Merz in Berlin ruft Selenskyj zu mehr Druck auf Russland auf. Er warnt davor, dass in Alaska nicht über die Köpfe der Ukrainer:innen hinweg entschieden werden darf.
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj sieht vor dem USA-Russland-Gipfel keine Bereitschaft Moskaus, den Krieg in seinem Land zu beenden. Europa, die USA und die Ukraine müssten Russland zu einem Frieden zwingen, dazu brauche es mehr Druck, teilte Selenskyj bei Telegram mit.
"Dieser Krieg muss enden. Es muss Druck auf Russland ausgeübt werden für einen fairen Frieden", sagte er. Selenskyj wurde in Berlin erwartet, wo er gemeinsam mit Kanzler Friedrich Merz (CDU) und weiteren per Video zugeschalteten westlichen Verbündeten über die Lage in seinem Land sprechen wollte.
Ziel der von Merz geführten Gespräche ist es, deutlich zu machen, dass bei dem Gipfel von US-Präsident Donald Trump mit Kremlchef Wladimir Putin an diesem Freitag (15. August) im US-Bundesstaat Alaska nicht über die Köpfe der Ukrainer:innen hinweg entschieden werden kann. Selenskyj reiste zu den per Video geführten Gesprächen, an denen auch Trump teilnehmen soll, eigens nach Berlin.
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Russland greift weiter an – Tote in Cherson
Vor den Gesprächen und dem Gipfel in Anchorage gingen die Kampfhandlungen unvermindert weiter. Die südukrainische Region Cherson meldete am Morgen drei Tote. Dort wurde in Tschornobajiwka eine Frau durch russischen Artilleriebeschuss getötet, wie Gouverneur Olexander Prokudin bei Telegram schrieb.
Im Landkreis Beryslaw starben zudem ein Mann und eine Frau infolge einer Drohnenattacke auf ein Fahrzeug. Das russische Militär setzte in der Nacht dazu nach Angaben der ukrainischen Luftwaffe Kampfdrohnen und Raketen gegen Ziele im Hinterland der Ukraine ein. Auch Russland meldete erneut Drohnenangriffe von ukrainischer Seite.
Russland führt seit fast dreieinhalb Jahren einen zerstörerischen Angriffskrieg gegen die Ukraine.