Naturkatastrophen
Keine Tsunami-Gefahr: Entwarnung nach Erdbeben in Portugal
- Aktualisiert: 28.08.2024
- 09:10 Uhr
- dpa
Mit einer Stärke von 5,3 wurden am frühen Morgen Portugiesen auf der iberische Halbinsel durch ein Erdbeben aus dem Schlaf gerissen. Laut örtlichem Zivilschutz forderte das Naturereignis keine Opfer oder Schäden.
Ein Erdbeben hat weite Teile des Urlaubslandes Portugal erschüttert. Die Erdstöße waren nach Medienberichten zum Teil sogar bis nach Spanien und Marokko zu spüren. Opfer oder nennenswerte Schäden habe es nicht gegeben, teilte der portugiesische Zivilschutz in einer jüngsten Bilanz mit.
Das Beben habe aber um 05.11 Uhr (Ortszeit, 06.11 MESZ) wohl viele Menschen aus dem Schlaf gerissen. Vor allem bei der Feuerwehr seien zahlreiche Anrufe besorgter Bürger eingegangen, berichtete Behördenchef André Fernandes. Anschließend habe es vier schwächere Nachbeben gegeben. Tsunami-Gefahr bestehe nicht.
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Bevölkerung bewahrt die Ruhe
Überwachungskameras filmten die Erschütterungen in den menschenleeren Wohnzimmern und Läden. Der staatliche Fernsehsender RTP zeigte unter anderem auch die Videoaufnahme eines Mannes, der erschrocken auf die Straße lief und auf Englisch sagte: "Es gab ein Erdbeben. Ich bin mitten in der Nacht aufgewacht und dachte, das wäre ein Alptraum. Es sah so aus, als ob das Gebäude einstürzen würde." Zu Panikszenen kam es im Land aber nicht.
Ministerpräsident Luís Montenegro hob hervor, dass die Bevölkerung die Ruhe bewahrt habe. "Ohne Panikmache werden wir weiter an der Prävention und an der Reaktionsfähigkeit arbeiten, um die Sicherheit aller zu gewährleisten", schrieb er auf der Plattform X.
Das Beben hatte nach Angaben des portugiesischen Instituts für Meer und Atmosphäre (IPMA) eine Stärke von 5,3. Das Epizentrum habe vor der Küste des Landes im Atlantik gut 80 Kilometer südwestlich von Lissabon gelegen, der Erdbebenherd knapp elf Kilometer unter der Erdoberfläche, hieß es. Das letzte stärkere Erdbeben gab es auf der iberischen Halbinsel 1969. Damals starben in Portugal und Spanien insgesamt sieben Menschen. Das Erdbeben von Lissabon im Jahr 1755 war dafür mit 30.000 bis 100.000 Todesopfern eine der schlimmsten Naturkatastrophen in Europa.