Elite-Panel offenbart
Klares Voting gegen Scholz: Führungselite spricht sich für Merz als Kanzler aus
- Veröffentlicht: 18.07.2024
- 16:03 Uhr
- Lara Teichmanis
Die deutschen Chefetagen sind sich einig: Kanzlerfavorit ist Friedrich Merz, vor dem aktuellen Bundeskanzler Olaf Scholz. Das zeigen die Ergebnisse des "Elite-Panels".
Das Wichtigste in Kürze
Bundeskanzler Olaf Scholz verliert Beliebtheitswerte gegenüber CDU-Politiker Friedrich Merz.
Zu diesem Ergebnis kam das sogenannte "Elite-Panel". Dabei wurden Führungskräfte aus Wirtschaft, Politik und Verwaltung befragt.
Die Befragten fordern auch auf europäischer Ebene eine Stärkung des Wirtschaftsraums.
Es ist eine überraschende Wendung im Hinblick auf die kommende Bundestagswahl. Vor einem halben Jahr lag Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) noch knapp vor seinem wahrscheinlichen Herausforderer Friedrich Merz (CDU). Doch nun hat sich das Blatt gewendet. Merz wird von den Führungsspitzen der Unternehmen eindeutig als der geeignetere Kanzler angesehen. Und auch unter den politischen Entscheidern steigt die Unterstützung.
Befragung der Führungselite
Dies geht aus dem neuen "Elite-Panel" des Instituts für Demoskopie Allensbach im Auftrag der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" (FAZ) und der Zeitschrift "Capital" hervor. Dabei seien fast 500 ranghohe Führungskräfte aus Wirtschaft, Politik und Verwaltung in Deutschland befragt worden.
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Die repräsentative Befragung, die zwischen dem 17. Juni und dem 5. Juli 2024 stattfand, ergab, dass 73 Prozent der im Panel vertretenen 336 Vorstandsmitglieder und Unternehmer sich für Merz aussprechen - ein Anstieg von fast 20 Prozentpunkten. Unter den Spitzenpolitikern stieg die Zustimmung um 7 Punkte auf 41 Prozent.
Die Tatsache, dass "die Wirtschaft sich klar hinter Merz versammelt", führt Allensbach-Chefin Renate Köcher auch auf die weiter gewachsene Unzufriedenheit mit den Standortbedingungen in Deutschland zurück, so der Bericht.
Wenig Zustimmung für die Ampel-Regierung
Schlechte Bilanz für die Ampel: Nur noch 9 Prozent der Befragten sind mit der Bundesregierung zufrieden. Trotzdem glaubt die überwältigende Mehrheit nicht an ein vorzeitiges Ende der Koalition aus SPD, Grünen und FDP. Eine deutliche Veränderung hat sich jedoch bei der Einschätzung ergeben, wer das Bündnis dominiert. Vor zwei Jahren sahen 73 Prozent die Grünen als prägende Kraft, 10 Prozent die SPD und 7 Prozent die FDP.
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Mittlerweile sind es nur noch 31 Prozent, die den Grünen die Führungsrolle zuschreiben, während 19 Prozent der FDP und 15 Prozent der SPD diese Rolle zuschreiben.
Besonders dramatisch für Bundeskanzler Scholz: Seiner Partei würden lediglich 12 Prozent der Führungsspitzen eine Chance für die Wiederwahl 2025 geben. Für rund 44 Prozent wäre eine schwarz-gelbe Regierung die Wunschkoalition. 22 Prozent der Befragten sprechen sich für Schwarz-Grün aus, 19 Prozent bevorzugen eine große Koalition, so der Bericht.
EU soll denn Wirtschaftsraum stärken
Auch für Europa stehen die Zeichen auf Konservativ. Am Donnerstag (18. Juli) wurde Ursula von der Leyen wieder an die Spitze der EU-Kommission gewählt. Von ihr wünschen sich die deutschen Entscheider vor allem eine Stärkung des Europäischen Wirtschaftsraums, so der Bericht. Wirtschaftsförderung steht damit noch vor der einer Lösung der Zuwanderungs- und Migrationsfrage und Maßnahmen für den Klimaschutz.
- Verwendete Quellen:
- Frankfurter Allgemeine Zeitung: "Friedrich Merz überzeugt die Führungsspitzen"