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Fachleute appellieren an WHO

Wie bei Corona: Klimakrise soll zum Gesundheitsnotstand werden

  • Aktualisiert: 26.10.2023
  • 23:42 Uhr
  • Joachim Vonderthann

Es wäre die höchste Alarmstufe, die die Weltgesundheitsorganisation verhängen kann. Internationale Fachleute mahnen in einem gemeinsamen Aufruf zur Eile.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Fachleute fordern die Anerkennung der Klimakrise als Gesundheitsnotstand

  • Mehr als 200 Fachmagazine appellieren in einem gemeinsamen Aufruf an die WHO.

  • Der Gesundheitsnotstand ist die höchste Alarmstufe der Weltgesundheitsorganisation.

Während der Corona-Pandemie rief die Weltgesundheitsorganisation den Gesundheitsnotstand aus. Es ist die höchste Alarmstufe der WHO. Genau das fordern Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern aus aller Welt jetzt auch mit Blick auf die Klimakrise

Mehr als 200 wissenschaftliche Fachjournale veröffentlichten am Donnerstag (26. Oktober) gleichzeitig einen Aufruf, den Gesundheitsnotstand vor der nächsten Weltgesundheitsversammlung im Frühjahr 2024 anzuerkennen. Dazu gehören renommierte Magazine wie "The Lancet" und "The British Medical Journal" ("BMJ").

Fachleute fordern höchste WHO-Alarmstufe für Klimakrise

Es sei ein gefährlicher Fehler, die Klima- und die Naturkrise separat zu betrachten, heißt es in dem Aufruf. "Die Klimakrise und der Verlust der biologischen Vielfalt schädigen beide die menschliche Gesundheit, und sie sind miteinander verknüpft", teilte "BMJ"-Chefredakteur Kamran Abbasi mit. "Deshalb müssen wir sie gemeinsam betrachten und einen globalen Gesundheitsnotstand ausrufen. "Gesundheitsexperten (...) kommt eine zentrale Rolle zu, wenn es darum geht, diese wichtige Botschaft zu vermitteln und sich dafür einzusetzen, dass die Politiker den globalen Gesundheitsnotstand erkennen und dringend Maßnahmen ergreifen."

Der Klimawandel trage unter anderem mit steigenden Temperaturen und Extremwetter zur Ausbreitung ansteckender Krankheiten bei. Umweltverschmutzung schade Trinkwasserquellen, wegen der Versauerung der Meere würden Fische für den Verzehr rarer. Der Rückgang der Artenvielfalt mache es schwerer, die Menschheit gesund zu ernähren. Mehr Siedlungs- und Agrarbau sowie das Vordringen in vorher naturbelassene Gebiete bringe die Menschen enger in Kontakt mit zehntausenden Arten. Damit wachse die Gefahr, dass Krankheiten oder Parasiten auf den Menschen übergehen.

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Mehr als 200 Fachmagazine appellieren an WHO

Einen Gesundheitsnotstand auszurufen ist die höchste Alarmstufe, die die WHO verhängen kann. Sie tat dies beispielsweise bei der Corona-Krise. Damit sind alle Mitgliedsländer aufgefordert, Informationen auszutauschen und alles zu tun, um das betreffende Problem in den Griff zu bekommen. Konkrete Auswirkungen hat das Ausrufen eines Notstands nicht. Die WHO kann keinem Land Vorschriften über Maßnahmen machen. Darüber entscheiden die Länder jeweils für sich.

:newstime

Politiker:innen müssten die Augen öffnen für die Bedrohung der Gesundheit durch die Klima- und die Naturkrise, heißt es in dem aktuellen Aufruf weiter. Sie müssten sich klarmachen, wie viel eine Beseitigung der Krisen zur öffentlichen Gesundheit beitragen könne.

  • Verwendete Quellen:
  • Nachrichtenagentur dpa
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