Umfeld sei zunehmend unzufrieden
Ukrainischer Geheimdienst: Kreml sucht Nachfolger für Putin
- Aktualisiert: 21.03.2023
- 08:16 Uhr
- Lena Glöckner
Nach Angaben des ukrainischen Geheimdiensts GUR ist der Kreml bereits auf der Suche nach einem Nachfolger für Wladimir Putin. Sein Umfeld erkenne, dass eine "geopolitische Katastrophe" drohe.
Der Kreml sucht offenbar schon einen Nachfolger für Wladimir Putin. Das behauptet zumindest Andriy Yusov, ein Sprecher des ukrainischen Geheimdienstes GUR. "Die Suche nach einem Nachfolger für Putin läuft und es ist nicht mehr Putin selbst, der das tut", so Yusov in einem Video, das am Samstag (18. März) von Anton Geraschenko, einem Berater des ukrainischen Innenministeriums, mit englischer Übersetzung auf Twitter geteilt wurde.
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Nicht einmal die russische Propaganda könne das "düstere Verständnis für die geopolitische Katastrophe des Putin-Regimes" mehr auffangen. Die Menschen rund um den Kremlchef seien zunehmend unzufrieden. Welche Person für die Putin-Nachfolge infrage käme, sagte Yusov nicht.
Putin verliert Reisefreiheit durch Haftbefehl
Die Aussagen des ukrainischen Geheimdienstes lassen sich nicht unabhängig prüfen. Es könnte genauso gut eine Strategie sein, die für Verunsicherung im Kreml sorgen soll. Allerdings hat der russische Präsident schon seit längerem damit zu kämpfen, den Krieg in der Ukraine zu legitimieren.
Für den Kremlchef wird es auch andernorts eng. Der Internationale Strafgerichtshof (IStGH) in Den Haag hat am Freitag (17. März) einen Haftbefehl gegen Putin wegen Kriegsverbrechen erlassen. Zwar ist es unwahrscheinlich, dass Putin verhaftet wird, aber seine Reisefreiheit wird dadurch stark eingeschränkt. Die meisten Länder erkennen die Souveränität des IStGH an und könnten ihn ausliefern. Auch die Bundesrepublik. "Deutschland ist dann verpflichtet, Präsident Putin, wenn er deutsches Territorium betritt, zu inhaftieren und an den IStGH zu übergeben", sagte Justizminister Marco Buschmann (FDP).
- Verwendete Quellen:
- Nachrichtenagentur dpa