Deutliche Niederlage
Landratswahl: Rechtsextremist Frenck verliert Stichwahl in Thüringen
- Veröffentlicht: 10.06.2024
- 02:51 Uhr
- Franziska Hursach
Vor zwei Wochen hatte der Rechtsextremist Tommy Frenck bei der Kommunalwahl in Thüringen 25 Prozent der Stimmen seines Wahlkreises für sich gewinnen können. Nun folgte eine Stichwahl - und eine Niederlage.
Das Wichtigste in Kürze
Nach seinem Erfolg bei der Kommunalwahl hat der bundesweit bekannte Rechtsextremist Tommy Frenck bei der Stichwahl um das Landratsamt im Südthüringer Landkreis Hildburghausen eine Niederlage verzeichnet.
Bei der Auszählung aller 127 Stimmbezirke kam Frenck auf 30,5 Prozent, der Freie-Wähler-Kandidat Sven Gregor hingegen lag bei 69,5 Prozent.
Frencks Wählergemeinschaft "Bündnis Zukunft Hildburghausen" entwickelte sich laut Verfassungsschutzbericht 2022 zur führenden neonazistischen Gruppe in dem Landkreis.
Sein Abschneiden bei der Kommunalwahl hatte Empörung ausgelöst: Nun hat der Rechtsextremist Tommy Frenck bei der Stichwahl um das Landratsamt im Südthüringer Landkreis Hildburghausen jedoch verloren.
Klarer Sieg für Freie-Wähler-Kandidat
Nach der Auszählung aller 127 Stimmbezirke lag Frenck bei 30,5 Prozent. Der Freie-Wähler-Kandidat Sven Gregor hingegen verzeichnete 69,5 Prozent. Zwar handelt es sich hier um einen klaren Sieg für Gregor - zugleich stimmte im Kreis Hildburghausen bei der Stichwahl aber fast jede:r Dritte für den Rechtsextremisten Frenck.
Frenck auch beim Verfassungsschutz bekannt
Frenck gilt als ein bundesweit bekannter Rechtsextremist und war früher als NPD-Funktionär tätig. Zudem organisierte er bereits eine Reihe großer Neonazi-Konzerte, die auch bei Rechtsextremist:innen aus anderen europäischen Ländern Anklang fanden. Dem Verfassungsschutz ist Frenck ebenfalls bekannt. Frencks Wählergemeinschaft "Bündnis Zukunft Hildburghausen" entwickelte sich laut Verfassungsschutzbericht 2022 zur führenden neonazistischen Gruppe in dem Landkreis.
Im Video: Kommunalwahl in Thüringen: Kein Erfolg für AfD, doch Chancen in Stichwahl?
Kommunalwahl in Thüringen: Kein Erfolg für AfD, doch Chancen in Stichwahl?
Eigentlich hätte Frenck Expert:innen zufolge gar nicht zur Wahl zugelassen werden dürfen. Der Wahlausschuss des Landkreises entschied aber anders. Beim ersten Durchgang der Landratswahl vor zwei Wochen war Frenck auf 24,9 Prozent gekommen. Damit zog er knapp vor dem CDU-Kandidaten Dirk Lindner (24,7 Prozent) in die Stichwahl ein.
Insgesamt waren rund 22,5 Millionen Bürgerinnen und Bürger in Baden-Württemberg, Brandenburg, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, Rheinland-Pfalz, Saarland, Sachsen und Sachsen-Anhalt aufgerufen, ihre Stimme für die künftige Besetzung von Kommunalparlamenten, Landratsämtern oder Rathäusern abzugeben. In Thüringen konnten zudem rund 1,3 Millionen Menschen in den Stichwahlen ihre Stimme abgeben.
Im Video: Kommunalwahlen in Thüringen: AfD im Großteil der Landkreise in Stichwahl
Kommunalwahlen in Thüringen: AfD im Großteil der Landkreise in Stichwahl
- Verwendete Quelle:
- Nachrichtenagentur dpa