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Einzelhandel

Lidl startet Testprojekt – erste reine Non-Food-Filiale in Deutschland eröffnet

  • Veröffentlicht: 14.08.2025
  • 16:42 Uhr
  • Domagoj Klobucar
Erster Non-Food-Markt von Lidl in Deutschland – mit dem Konzept will der Discounter verlorene Marktanteile zurückgewinnen.
Erster Non-Food-Markt von Lidl in Deutschland – mit dem Konzept will der Discounter verlorene Marktanteile zurückgewinnen.© Marijan Murat/dpa

Neuer Ansatz im Lidl-Vertrieb: Der Discounter testet in Deutschland erstmals einen Markt ohne Lebensmittel. Bei "Lidl Home & Living" dominiert das Angebot von Eigenmarkenprodukten.

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In Lottstetten im Kreis Waldshut hat Lidl seine erste deutsche Filiale eröffnet, die ausschließlich Non-Food-Produkte verkauft. Der Discounter mit Sitz in Bad Wimpfen (Kreis Heilbronn) will damit gezielt ein Segment stärken, das in den vergangenen Jahren an Bedeutung verloren hat. Wie der Handelsexperte Carsten Kortum von der DHBW Heilbronn gegenüber dem SWR mitteilte, ist der Schritt ein Versuch, Marktanteile im Non-Food-Bereich zurückzugewinnen.

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Noch vor wenigen Jahren galten Sonderangebote wie Werkzeuge, Küchengeräte oder Fahrräder als begehrte Artikel. Doch laut Kortum ist der Umsatzanteil dieser Warengruppe bei Lebensmittel-Discountern seit der Corona-Pandemie von rund elf auf acht Prozent gefallen. Eine aktuelle Untersuchung der DHBW zeigt, dass Kund:innen vor allem die begrenzte Auswahl bemängeln.

Auch in den News:

Lidl äußerte sich auf Anfrage des SWR nicht zu konkreten Verkaufszielen. Das Unternehmen spreche lediglich von einer "dauerhaften Anlaufstelle für lokale Sonderverkäufe" mit einem breiten Angebot an Eigenmarkenprodukten. Branchenkenner Manfred Stockburger von der "Lebensmittelzeitung" sieht den Standort als Testlauf. Sollte sich das Konzept bewähren, könnten weitere Märkte folgen – andernfalls bliebe das Experiment ein Einzelfall.

Die RTL-Wirtschaftsexpertin Susanne Althoff betont in einem entsprechenden Bericht, dass der Non-Food-Markt stark umkämpft sei. Große Konkurrenten seien insbesondere Ketten wie Action, Woolworth und Tedi. Diese Anbieter deckten ein breites Sortiment von Haushalts- und Gartenartikeln über Technik bis hin zu Kleidung ab – und könnten damit durchaus punkten, so Althoff.

Ob Lidl künftig weitere reine Non-Food-Filialen in anderen Städten eröffnet, ließ das Unternehmen auf Anfrage von RTL offen. Althoff hält es jedoch für wahrscheinlich, dass der Discounter sein Konzept ausweiten könnte – vorausgesetzt, die Kundschaft nehme das Angebot gut an.

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Neuausrichtung in turbulenten Zeiten

Für Diskussionen sorgte in Lottstetten schon die äußere Gestaltung des Gebäudes. Die zunächst in den Lidl-Farben Blau, Gelb und Rot gestrichene Fassade verstieß nach Ansicht der Gemeinde gegen Bauvorschriften, die nur gedeckte Farben zulassen. Nach einer Debatte im Gemeinderat durfte das Blau bleiben, die auffälligen gelben und roten Elemente mussten jedoch übermalt werden.

Nicht nur dieses Thema treibt den Discounter aktuell um: Die Verbraucherzentrale Hamburg hat Klage wegen angeblich irreführender Werbung eingereicht. Zudem versucht die Schwesterfirma Kaufland nach einem Hygieneskandal ihr Image wieder aufzubessern – unter anderem mit einem TÜV-Siegel, das Verbraucherschützer:innen kritisch sehen.

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