Milliardenschwere Sachschäden
Liveticker zum Feuer in L.A.: Mindestens zehn Tote - Soldaten sollen bei Brandbekämpfung unterstützen
- Live-Ticker
- Aktualisiert: 10.01.2025
- 21:43 Uhr
- Christopher Schmitt
Die Waldbrände in Los Angeles zählen bereits jetzt zu den schlimmsten der Stadtgeschichte. Während Feuerwehr und Behörden mit Hochdruck gegen die Flammen kämpfen, sind mindestens 130.000 Menschen auf der Flucht. Mindestens zehn Menschen kamen bereits ums Leben. Die aktuellen Entwicklungen im Überblick.
Das Wichtigste in Kürze
Feuer-Chaos um Los Angeles: Zehn Todesfälle wurden offiziell gemeldet. Zudem ist ein Schaden in Milliardenhöhe entstanden.
Inzwischen wurden etwa 10.000 Gebäude in Los Angeles beschädigt oder zerstört.
"Das Eaton-Feuer ist weiterhin zu null Prozent eingedämmt", sagt Anthony Marrone von der Feuerwehr LA.
Newsticker
Erneut Ausgangssperre gegen Plünderungen verhängt
In einigen Brandgebieten im Großraum von Los Angeles haben die Behörden für die Abend- und Nachtstunden eine Ausgangssperre verhängt, um effektiver gegen Plünderer:innen vorzugehen. Die Ausgangssperren gälten für zwei Gebiete, in denen die Bewohner:innen wegen der Feuer ihre Häuser auf Behördenanordnung verlassen mussten. "Sie dürfen sich nicht in diesen betroffenen Gebieten aufhalten. Wenn Sie es doch tun, werden Sie verhaftet", sagte Sheriff Robert Luna bei einer Pressekonferenz. "Wir tun das, um die Strukturen, die Häuser, die Menschen auf unsere Anordnung hin verlassen haben, zu schützen."
Die Ausgangssperre sei bereits in der vergangenen Nacht in Kraft gewesen und gelte auch heute von 18 Uhr bis 6 Uhr (Ortszeit), sagte Luna. Angeordnet ist sie für Gebiete, die vom "Palisades Fire" und "Eaton Fire" betroffen sind.
Verhaltene Hoffnung in Los Angeles
Die Feuerwehr erzielt erste Erfolge im Kampf gegen die schwersten Waldbrände in der Geschichte der US-Westküstenmetropole. Wie die Nachrichtenagentur Reuters meldet, kam den Rettungskräften am Freitag eine Pause bei den heftigen Winden zugute, die die Feuer angefacht hatten. Meteorolog:innen warnten jedoch davor, dass starke Böen am Wochenende zurückkehren könnten.
Die Windverhältnisse im Gebiet von Los Angeles werden sich nach Angaben des Nationalen Wetterdienstes von Freitag bis zum Wochenende verbessern. "Es ist nicht mehr so böig, was den Feuerwehrleuten hoffentlich helfen wird", sagte die NWS-Meteorologin Allison Santorelli. Die Bedingungen mit niedriger Luftfeuchtigkeit und trockener Vegetation seien aber immer noch kritisch.
Eine Abschwächung der Winde dürfte den Feuerwehrleuten am Boden entscheidende Unterstützung aus der Luft bringen, da die Flugzeuge Wasser und Löschmittel auf die brennenden Hügel abwerfen können. "Es gibt ein paar gute Nachrichten, wenn überhaupt", sagte Santorelli.
Am Freitagvormittag gab es in Los Angeles noch drei größere Brände. Insgesamt hatten fünf Brandherde im Bezirk Los Angeles auf einer Fläche von rund 13.750 Hektar - so groß wie etwa 19.000 Fußballfelder - gewütet. Bislang wurden fast 10.000 Gebäude zerstört, 180.000 Personen mussten die gefährdeten Gebiete verlassen. Inzwischen sind mindestens zehn Menschen bei den Bränden ums Leben gekommen. Der private Wetter-Vorhersagedienst AccuWeather schätzte den Schaden und den wirtschaftlichen Verlust durch die Brände auf 135 bis 150 Milliarden Dollar.
Verbesserung in Palisades erwartet
Bei den schweren Waldbränden in und um Los Angeles geht die Brandschutzbehörde davon aus, dass es zumindest beim Feuer in Palisades im Laufe des Tages leichte Fortschritte beim Löschen geben könnte. "Es geht in die richtige Richtung", sagte Brent Pascua von der Brandschutzbehörde Cal Fire dem Sender CNN am Freitagmorgen (10. Januar, Ortszeit).
Nachlassender Wind helfe den Einsatzkräften. Etwa 80 Quadratkilometer sind dort betroffen. Sechs Prozent seien bisher eingedämmt - im Laufe des Tages könnten es - so die Hoffnungen - bis zu zwölf Prozent sein.
In ganz Kalifornien sind laut Cal Fire derzeit 92 Waldbrände aktiv. Im Großraum Los Angeles gibt es demnach fünf größere Brände. Neben dem "Palisades Fire" gibt es das "Eaton Fire" (55 Quadratkilometer) und das "Kenneth Fire" (3,9 Quadratkilometer). Fortschritte gab es bereits beim "Hurst Fire" (3,1 Quadratkilometer) und "Lidia Fire" (1,6 Quadratkilometer).
Sheriff: Sieht aus, als ob "eine Atombombe abgeworfen wurde"
Sheriff Robert Luna sagte bei einer Pressekonferenz, angesichts der Verwüstung erwarte er keine guten Nachrichten bezüglich der Opferzahlen. Es sehe in den betroffenen Gegenden nämlich so aus, als ob dort "eine Atombombe abgeworfen wurde". Spezialisten mit Leichenspürhunden seien in den Gebieten unterwegs.
Fastfood-Filiale in Pasadena brennt aus
Das interaktive Bild zeigt den Vergleich: Links ist die Google-Street-View-Aufnahme einer McDonalds-Filiale im kalifornischen Pasadena vor den Bränden zu sehen. Auch das Fastfood-Restaurant blieb von den Flammen nicht verschont (Quelle: Reuters), die Feuerwehr versucht, das Gebäude zu löschen.
"Wie in einem Katastrophenfilm"
"Die Nacht, in der wir gehen mussten ... Es war so schrecklich. Ich konnte kaum meine Hand vor mir sehen." Mit Tränen in den Augen berichtet Alita Johnson über ihre Flucht vor den Flammen. Auch bei :newstime-Reporterin Silke Burmeister, die seit 15 Jahren in Kalifornien lebt, herrscht Fassungslosigkeit: Die Szenerie sei "wie in einem Katastrophenfilm". Der bewegende Clip im Video:
Heidi Klums "Topmodel"-Dreh verschoben
Das Inferno an der US-Westküste hat auch Auswirkungen auf eine der beliebtesten deutschen Castingshows. "GNTM" wird erst einige Tage später aufgezeichnet. Die Nachwuchs-Models sind im Wartestand.
Hier brennt es aktuell
Aktuell brennen noch das Palisades-Feuer, das Hurst-Feuer und das Eaton-Feuer. Das Lidia-Feuer sei weitgehend unter Kontrolle.
Gute Nachrichten von den Hollywood-Hills: Die Einsatzkräfte konnten das Sunset-Feuer bändigen und löschen. Allerdings ist bereits ein neuer Brandherd entstanden: das Kenneth-Feuer in den Westhills.
Schäden belaufen sich auf bis zu 150 Milliarden Dollar
Nach einer vorläufigen Schätzung des privaten US-Wetterdienstes AccuWeather, das auch die Auswirkungen von Unwettern bemisst, könnten der Gesamtschaden und die wirtschaftlichen Verluste bei 135 bis 150 Milliarden Dollar (131 bis 146 Milliarden Euro) liegen.
Es handele sich um eine der kostspieligsten Waldbrandkatastrophen in der modernen Geschichte der USA, sagte Chefmeteorologe Jonathan Porter. "Orkanartige Winde ließen Flammen durch Viertel mit Häusern im Wert von mehreren Millionen Euro wüten. Die hinterlassenen Verwüstungen sind herzzerreißend, und der wirtschaftliche Schaden ist enorm."
Die Schätzung beinhalte unter anderem die Beschädigung und Zerstörung Tausender Häuser sowie anderer Gebäude, die Schäden an Infrastruktur und die langfristigen Kosten für den Wiederaufbau, wie es weiter hieß. Da die Feuer noch nicht unter Kontrolle seien, könne die Höhe der Schäden noch steigen.
Medienberichten zufolge spielt bei den Schäden auch eine Rolle, dass Häuser oftmals sehr dicht aneinander oder teilweise aus Holz gebaut seien. Auf Bildern der Ruinenfelder ist zu sehen, dass von den abgebrannten Gebäuden zuweilen nur der steinerne Kamin noch steht.
Übersicht: Welche Brände wüten aktuell
Drei der größten fünf Brände im Großraum Los Angeles sind laut Cal Fire weiter außer Kontrolle oder nur minimal eingegrenzt worden.
"Palisades Fire": etwa 80 Quadratkilometer betroffen, zu sechs Prozent eingedämmt "Eaton Fire": etwa 55 Quadratkilometer betroffen, null Prozent eingedämmt "Kenneth Fire": Dieses Feuer brach erst am Donnerstag (9. Januar) im Gebiet der West Hills und Hidden Hills zwischen Los Angeles und Ventura aus. Betroffen sind etwa 3,9 Quadratkilometer, bislang ist es zu null Prozent eingedämmt.
Fortschritte gab es dagegen beim
"Hurst Fire": etwa 3,1 Quadratkilometer betroffen, rund 37 Prozent eingedämmt
und beim
"Lidia Fire": rund 1,6 Quadratkilometer betroffen, etwa 75 Prozent eingedämmt
Nach Angaben der Feuerwehr-Chefin von Los Angeles, Kristin Crowley, verbrannten allein im Viertel Pacific Palisades seit Dienstag (7. Januar) mehr als 5.300 Häuser. Beim sogenannten Eaton Fire nahe Pasadena wurden bis zu 5.000 Gebäude zerstört oder beschädigt, darunter Ein- und Mehrfamilienhäuser und Gewerbeobjekte. In ganz Kalifornien sind laut Cal Fire derzeit 92 Waldbrände aktiv. Die Ursache der Feuer steht noch nicht fest. Es werde aber auch in Richtung Brandstiftung ermittelt, hieß es in Medienberichten.
Darum sind die Santa-Ana-Winde so gefährlich
Immer wieder ist im Zuge der verheerenden Brände in Kalifornien von den Santa-Ana-Winden die Rede, die die Flammen antreiben.
"Jetzt stehen die Menschen vor dem Aus"
Der Staub greift Augen und Schleimhäute an, eine Brille soll schützen. :newstime-Reporter Axel Storm berichtet aus Kalifornien über die Brände. "Wenn man sich umguckt, dann kann man noch erahnen, dass es hier sehr familiär zuging (...). Aber jetzt stehen die Menschen vor dem Aus", sagt Storm über den kleinen Vorort der Metropole Los Angeles, Palisades. Sein Beitrag zeigt das ganze Ausmaß der Zerstörung.
Vorher, nachher: Bank in Altadena in Flammen
Auf diesem interaktiven Vorher-nachher-Bild (Quellen: Reuters / Google Streetview) sind Löscharbeiten in Altadena zu sehen: Die Feuerwehr bekämpft einen Brand in einer Filiale der Bank of America.
So ist die Filmbranche in Hollywood betroffen
Die Feuerkatastrophe im Großraum Los Angeles hat Auswirkungen auf die Film- und Fernsehbranche in Hollywood. Dreharbeiten wurden unterbrochen und Filmpremieren abgesagt.
Betroffen davon waren etwa die Serien "Grey’s Anatomy" und "Hacks" sowie die Talkshow von Jimmy Kimmel, wie das Branchenportal "Deadline" schrieb.
Mehrere Filmstudios sind vorübergehend geschlossen, von Brandschäden wurde vorerst allerdings nichts bekannt. "Trotz der weit verbreiteten Verwüstung (...) scheinen die zentralen Produktionszentren in Los Angeles von der historischen Zerstörung durch die Waldbrände in der Region verschont zu bleiben", schrieb das Magazin "Hollywood Reporter" in einer vorläufigen Bilanz.
Die vorübergehend geschlossenen Warner Bros. Studios teilten auf der Website, über die Besucher:innen normalerweise Touren buchen können, mit: "Unsere Gedanken sind bei unseren Gemeinden und den Menschen, die von den Waldbränden in Los Angeles betroffen sind."
Auch die Studios von Paramount Pictures in Los Angeles blieben zu. "Die Sicherheit unserer Gäste und Mitarbeiter hat für uns oberste Priorität", hieß es auf der Website. Die Universal Studios Hollywood öffneten nach einer vorübergehenden Schließung am Freitag wieder, wie das Unternehmen auf seiner Website schrieb.
In Los Angeles wurden zahlreiche Filmevents abgesagt, darunter die Premiere der Filme "The Last Showgirl" mit Pamela Anderson und "Unstoppable" mit Jennifer Lopez, wie "Deadline" schrieb.
Mindestens 20 Festnahmen wegen Plünderungen
Die Feuerkatastrophe hat den Behörden zufolge auch Kriminelle auf den Plan gerufen. Mindestens 20 Verdächtige seien bisher im Zusammenhang mit Plünderungen festgenommen worden, sagte Kathryn Barger vom Verwaltungsbezirk Los Angeles vor einigen Stunden.
"Wir werden nicht zulassen, dass dies weiterhin geschieht", erklärte sie vor Journalisten. Barger nannte die Plünderer "Opportunisten" und fügte hinzu: "Ich werde nicht tatenlos zusehen und zulassen, dass eine bereits traumatische Erfahrung noch schlimmer wird."
"Ich bin am Boden zerstört": Betroffene hat fast alles verloren
Wanda Rapp steht vor den ausgebrannten Überresten ihres Hauses. Die Anwohnerin des vom Feuer besonders zerstörten Altadenas hat bislang lediglich einen Porzellan-Frosch retten können, die Fotos ihres verstorbenen Mannes hingegen nicht. Bewegende Einzelschicksale wie diese gibt es zahlreiche in Kalifornien. Währenddessen zieht giftiger Rauch über L.A. und auch das Trinkwasser ist verunreinigt. Die aktuelle Lage im Bewegtbild.
Hilfe für Betroffene: Zusammenarbeit mit AirBnb
Zahlreiche Menschen wurden evakuiert, viele haben bereits ihr Zuhause verloren. Wie die Stadt Los Angeles auf der Plattform X mitgeteilt hat, bietet AirBnb in Zusammenarbeit mit dem zuständigen Bezirk vorübergehend kostenlose Unterkünfte für Betroffene an.
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Behörden: Opferzahl bei Waldbränden in den USA steigt auf zehn
Die Zahl der Toten bei den Waldbränden im Großraum Los Angeles ist laut der gerichtsmedizinischen Behörde auf mindestens zehn gestiegen. Die Opfer müssten noch identifiziert werden, hieß es am Donnerstagabend (9. Januar, Ortszeit) in einer Mitteilung.
Schätzung: Milliarden-Schäden durch Brände in Kalifornien
Die schweren Brände in und um Los Angeles haben nach ersten vorsichtigen Berechnungen gewaltige Schäden hinterlassen. Laut einer vorläufigen Schätzung des privaten US-Wetterdienstes "AccuWeather", das auch die Auswirkungen von Unwettern bemisst, könnten der Gesamtschaden und die wirtschaftlichen Verluste bei 135 bis 150 Milliarden Dollar (131 bis 146 Milliarden Euro) liegen.
Es handele sich um eine der kostspieligsten Waldbrandkatastrophen in der modernen Geschichte der USA, sagte Chefmeteorologe Jonathan Porter laut einer Mitteilung des Unternehmens. "Orkanartige Winde ließen Flammen durch Viertel mit Häusern im Wert von mehreren Millionen Euro wüten. Die hinterlassenen Verwüstungen sind herzzerreißend, und der wirtschaftliche Schaden ist enorm."
Die Schätzung beinhalte unter anderem die Beschädigung und Zerstörung Tausender Häuser sowie anderer Gebäude, die Schäden an Infrastruktur und die langfristigen Kosten für den Wiederaufbau, wie es weiter hieß. Da die Feuer noch nicht unter Kontrolle seien, könne die Höhe der Schäden noch steigen.
US-Vize Kamala Harris sagt Deutschland-Besuch ab
US-Vizepräsidentin Kamala Harris hat ihren geplanten Besuch in Deutschland aufgrund der verheerenden Waldbrände im Großraum Los Angeles abgesagt. Ursprünglich war vorgesehen, dass Harris am 17. Januar die Air Base Spangdahlem in der Eifel besucht und dort Gespräche mit US-Soldaten führt. Ihre Reisepläne umfassten zuvor auch Stationen auf US-Militärstützpunkten in Singapur und Bahrain.
Das Weiße Haus erklärte, Harris habe angesichts der historischen Brände entschieden, in den USA zu bleiben, um die Hilfsmaßnahmen der Regierung zu koordinieren.
Die Reise hätte voraussichtlich ihren letzten Auslandsauftritt markiert. Am 20. Januar wird Donald Trump als neuer US-Präsident vereidigt, womit Harris und Präsident Joe Biden ihr Amt niederlegen.
Feuerwehr: 10.000 Gebäude in Los Angeles zerstört
Rund 10.000 Gebäude wurden bereits durch die verheerenden Waldbrände in Los Angeles zerstört. Laut Feuerwehr-Chefin Kristin Crowley fielen allein im Viertel Pacific Palisades über 5.300 Häuser den Flammen zum Opfer. Das größte der derzeit fünf aktiven Feuer, das sogenannte Palisades Fire, erstreckt sich derzeit über eine Fläche von rund 8.000 Hektar.
Beim nahe Pasadena gelegenen Eaton Fire wurden bisher zwischen 4.000 und 5.000 Strukturen beschädigt oder zerstört, darunter Wohnhäuser, Gewerbegebäude und Fahrzeuge, erklärte Anthony Marrone, Feuerwehrchef von Los Angeles County. Die seit Dienstag (7. Januar) wütenden Brände an der US-Westküste sind weiterhin außer Kontrolle.
Brandkatastrophe in Los Angeles: Erster Toter in Malibu
Der Küstenort Malibu meldet bei der Feuerkatastrophe im Großraum Los Angeles den ersten Todesfall. "Obwohl die Identität der Person noch nicht geklärt ist, belastet uns diese tragische Nachricht sehr", teilte Malibus Bürgermeister Doug Stewart laut der dpa mit. "Im Namen der Stadt Malibu möchte ich den Angehörigen dieser Person mein tiefstes Beileid aussprechen. Unsere Gemeinde trauert mit Ihnen in diesem Moment des unvorstellbaren Verlustes." In Malibu stehen auch die Villen vieler Prominenter.
Zudem bestätigte Sheriff Robert Luna aus dem Bezirk Los Angeles am Donnerstagnachmittag (9. Januar, Ortszeit), dass bei den beiden Großbränden Palisades Fire und Eaton Fire mindestens fünf Menschen ums Leben gekommen seien. Stunden zuvor hatte er gezögert, konkrete Angaben zu machen und erklärt, die Zahl der Todesopfer könnte weiter steigen.
Das Eaton Fire nahe Pasadena sei derweil auf mehr als 5.500 Hektar angewachsen, sagte Anthony Marrone von der Feuerwehr Los Angeles.
Das Eaton-Feuer ist weiterhin zu null Prozent eingedämmt.
Anthony Marrone, Feuerwehr LA
Biden: Brände "verheerendste" in der Geschichte Kaliforniens
Laut US-Präsident Joe Biden sind die Brände im Großraum Los Angeles die schlimmsten in der Geschichte Kaliforniens. Der Demokrat, der nur noch wenige Tage im Amt ist, wurde am Donnerstagabend (9. Januar, Ortszeit) gemeinsam mit Vizepräsidentin Kamala Harris erneut zur Lage unterrichtet. Bislang seien bereits 360.000 Menschen aus den am stärksten betroffenen Gebieten in Sicherheit gebracht wurden, teilte der Demokrat mit.
Derzeit wüten in der Region mehrere Brände, deren Ursache noch ungeklärt ist. Im Süden Kaliforniens, wo Los Angeles liegt, hat es seit mindestens acht Monaten so gut wie gar nicht mehr geregnet. Hinzu kommen die saisonal typischen starken Santa-Ana-Winde, die die Flammen rasch vorantreiben.
Feuer von L.A.: Viele haben alles verloren
Waldbrände in Kalifornien: Lakers-Spiel verschoben
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Aufgrund der heftigen Waldbrände im US-Bundesstaat Kalifornien ist das kommende Heimspiel der Los Angeles Lakers verschoben worden. Der Basketball-Club aus der nordamerikanischen Profiliga NBA teilte am Donnerstag mit, dass die Partie gegen die Charlotte Hornets nicht wie geplant (Freitag, 4.30 Uhr dt. Zeit) stattfinden werde.
"Unsere Gedanken sind bei denen, die von dieser unvorstellbaren Situation direkt betroffen sind", teilten die Lakers auf X mit. "Unser Spiel heute Abend wird verlegt, um sich darauf zu konzentrieren, was heute am wichtigsten ist."
Feuer-Inferno von L.A. außer Kontrolle
Milliarden-Schäden durch Waldbrände
Experten schätzen die Schäden durch die Waldbrände von Los Angeles auf eine Höhe von mehreren Milliarden Dollar. Die Flammen könnten in der kalifornischen Metropole Schäden in Höhe von acht Milliarden Dollar verursachen, erklärten Analysten von Morningstar DBRS am Donnerstag. Die US-Bank JPMorgan gab mit 20 Milliarden Dollar die größte Schadensschätzung ab, wie "The Insurer" berichtete.
Noch am Vortag ging JPMorgan von einem Schaden von zehn Milliarden Dollar aus. Auch Jasper Cooper von Moody's Ratings rechnete damit, dass sich die versicherten Schäden der hochpreisigen Immobilien und Unternehmen in der Region auf mehrere Milliarden Dollar belaufen könnten.
Viele Häuser in den betroffenen Gebieten sind wahrscheinlich nicht versichert. Ein Grund ist, dass es für Hausbesitzer schwer ist, in Risiko-Gebieten eine Versicherung abzuschließen, da sich mehrere Unternehmen aus dem Markt zurückgezogen haben.
"Diese Ereignisse werden weiterhin weitreichende, negative Auswirkungen auf den Versicherungsmarkt des Staates haben", sagte Denise Rappmund, Senior Analystin bei Moody's. Reparaturkosten würden wahrscheinlich die Prämien in die Höhe treiben. Zudem würden möglicherweise weniger Versicherungen angeboten.
Genaue Zahl der Toten unklar
Die Behörden im Großraum Los Angeles äußern sich derzeit zurückhaltend zur genauen Zahl der Todesopfer der verheerenden Brände in der Region. "Ich möchte mehr Vertrauen in die genauen Informationen haben, die ich erhalte", sagte Sheriff Robert Luna vom Bezirk Los Angeles auf die Frage eines Journalisten. Er betonte: "Was wir jetzt tun, ist, alles gründlich zu überprüfen. Sie müssen die Dringlichkeit und die chaotische Lage verstehen, mit der wir es zu tun haben. Wir stecken immer noch mittendrin."
US-Medien hatten zuvor unter Berufung auf Luna von mindestens fünf Todesopfern berichtet. Der Sheriff äußerte sich dazu nun vorsichtiger: "Da geht es um die Familien von jemandem. Um jemanden, der geliebt und um den sich gesorgt wurde. Ich möchte also sichergehen, dass unsere Informationen zuverlässig sind." Luna zeigte sich zugleich besorgt, dass die Zahl der Todesopfer weiter steigen könnte: "Ich hoffe, ich liege falsch, aber ich glaube, sie wird steigen."
ARD sendet "Brennpunkt"
Ab 20:15 Uhr sendet die ARD einen "Brennpunkt": "Feuer in Kalifornien" wird von Ellen Ehni moderiert. Sehen Sie die Sondersendung "Feuer in Kalifornien" HIER via Livestream auf Joyn.
Wie groß ist die Gefahr für Wildtiere?
Zigtausende Menschen befinden sich auf der Flucht, Häuser brennen bis zu den Grundmauern nieder, die Winde wehen weiter und sorgen für noch mehr Brände. In all diesem Chaos besteht auch Lebensgefahr für Wildtiere.
Jetzt lesen: Welche Chance haben Tiere, den Bränden zu entkommen?
Warum brennt es genau jetzt?
Lange war die Regenzeit in Kalifornien verbunden mit einer Pause für Feuerwehrleute. Nach den verheerenden Bränden ist klar: Der Klimawandel fordert seinen Tribut. Das sind die konkreten Gründe für die Brände:
Jetzt lesen: Feuer in Kalifornien: Warum brennt es genau jetzt - und warum so heftig?
Dramatische Bilder aus Kalifornien
Einsatzleiter: Feuer brauchte Pause vom Wind
Am Mittwoch (8. Januar) waren Medienberichten zufolge Windböen von bis zu 128 Kilometer pro Stunde registriert worden. "Es war, als hätte man versucht, dieses Feuer in einem Hurrikan zu bekämpfen", sagte Pascua dem Sender CNN. "Was dieses Feuer so dringend gebraucht hat, war eine Pause von diesen Winden." Nach Angaben des US-Wetterdienstes soll der Wind ab Donnerstagnachmittag wieder zunehmen.
Vereinte Nationen bieten Hilfe an
Bei der Bekämpfung der Großbrände in und um Los Angeles haben die Vereinten Nationen ihre Unterstützung angeboten. "Die Vereinten Nationen stehen bereit, Unterstützung bereitzustellen, wenn gebraucht", sagte UN-Generalsekretär António Guterres. Er sei "geschockt und traurig angesichts der großflächigen Verwüstung" und spreche den Familien der Opfer sein Beileid aus.
Zudem denke er an die vielen Menschen, die ihre Häuser verlassen mussten oder sie verloren hätten, und danke den Einsatzkräften, die "unter extrem schwierigen Bedingungen alles tun, was sie können".
Welche Stadtteile werden evakuiert? Ein Überblick
Wie nahe die Brände dem Hollywood Sign, einem der größten Wahrzeichen LAs kommen, ist auf dieser aktuellen Karte gut zu sehen. Außerdem zeigen die dunkelroten Zonen an, wo ein Evakuierungsbefehl herrscht, und wo gewarnt wird.
Feuerwehr in Los Angeles am Limit
"Es ist so, als würde man einen Hurrikan stoppen", sagt Captain Thomas Shoots von der kalifornischen Feuerwehr. Teilweise sei das Feuer nicht zu stoppen, der Wind ist weiterhin stark.
Sehen Sie das ganze Statement des Feuerwehrmanns jetzt auf Joyn.
Der Tuna Canyon: Vor und nach dem Feuer
Das Feuer erreicht die Menschen auch am Meer: Auf dem interaktiven Satellitenbild ist zu sehen, was das Palisades Feuer auch direkt am Pazifik anrichten kann. Zu sehen ist der Pacific Coast Highway sowie angrenzende Wohnhäuser und Firmen. Die Bilder wurden von Maxar Technologies bereitgestellt.
Gelände verkompliziert Feuerwehr-Arbeit
Das steile und kurvenreiche Gelände der Hollywood Hills hat für Komplikationen bei Löscharbeiten und Evakuierungen gesorgt. Wie CNN berichtet, brachten sich Bewohner:innen des Viertels in Sicherheit, während Feuerwehrfahrzeuge den Hang hinauffuhren. Die Folge waren Staus am Mittwochabend (8. Januar, Ortszeit) und Donnerstagmorgen.
Selbst an normalen Tagen gelten die Straßen, die sich durch die Hollywood Hills schlängeln als schwer zu befahren. Zahlreiche Wohnstraßen sind kurvig, Platz für Gegenverkehr gibt es kaum. "Hier oben auf den Hügeln sind die Straßen einfach so klein. Es gibt kaum Platz für Feuerwehrautos", so ein Brandon Jones, ein Bewohner von Studio City, gegenüber dem CNN-Sender KABC.
Interaktives Satellitenbild zum Ausmaß der Zerstörung
Auf diesem interaktiven Vorher-Nachher-Satellitenbilde, bereitgestellt von Maxar Technologies, ist das Ausmaß der Zerstörung zu erkennen. Es zeigt Gebäude in der Marathon Road vor und nach dem verheerenden Eaton-Feuer.
"Wie ein Armageddon": Augenzeugen schildern Feuer-Drama in LA
Für die Menschen in Los Angeles sind Feuer längst zur Gewohnheit geworden - doch diesmal ist alles anders. "Es ist wie Armageddon", sagte die Eigentümerin einer Bäckerei der Zeitung "Los Angeles Times". "Was sie in den Nachrichten zeigen, ist wirklich real." Seit mehr als 50 Jahren lebe Patrice Winter in den Bergen von Topenga, das zwischen dem dicht besiedelten Los Angeles und Malibu liegt, wo die Villen vieler Prominenter stehen. Zahlreiche Feuer habe sie mit eigenen Augen gesehen, aber dieses "erschüttert Deine Welt". Sie habe Rauchwolken in allen Farben gesehen, schwarz, weiß, gelb, rot. "Die ganze Farbpalette des Rauchs."
Joe, dessen Kleidung durchnässt war von Löscharbeiten im Haus seines Vaters, habe der Zeitung Kisten mit Fotos gezeigt, die er noch retten konnte. Es seien Hochzeitsfotos gewesen, Bilder von einem Skiausflug, ein Porträt von Abraham Lincoln. Die Gegend, in der er lebe, sei eigentlich wunderschön. Es sei eine Art "städtische Wildnis" mit Wohnhäusern umgeben von wilder Natur. "Deshalb sind wir hier. Aber die Menschen machen sich etwas vor, wenn sie glauben, dass sie Mutter Natur kontrollieren können". Seinen vollen Namen habe Joe nicht genannt, weil er trotz Aufrufen, die Gegend zu verlassen, geblieben sei.
Großraum Los Angeles: Hier wüten die Brände
Brand in den Hollywood Hills schwächt sich ab
Der Großbrand in den berühmten Hollywood Hills der US-Metropole Los Angeles hat sich nach Einschätzung der Behörden abgeschwächt. "Die Feueraktivität hat sich verringert", teilte das zuständige Sheriff-Büro auf der Plattform X mit. Das Feuer brenne nun hauptsächlich auf einer kleinen, von der Feuerwehr begrenzten Fläche.
Evakuierungsanordnungen seien teilweise wieder aufgehoben worden, teilte die Feuerwehr mit. Rückkehrende Anwohner seien trotzdem weiter zur Vorsicht aufgerufen. Die Feuerwehr sei in den betroffenen Vierteln noch immer im Einsatz.
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Der Brand mit dem Namen "Sunset Fire" war nach Angaben der Feuerschutzbehörde Cal Fire am Mittwochabend (Ortszeit) ausgebrochen. Die Brandursache war zunächst nicht bekannt. Die Flammen hatten sich Medienberichten zufolge schnell in Richtung des berühmten Hollywood Boulevards ausgebreitet. Löschflugzeuge und Hubschrauber waren im Dauereinsatz, damit die Flammen nicht weiter auf das dicht besiedelte Hollywood übergriffen.
In und um die Westküstenmetropole brennen weiterhin mehrere Feuer. Knapp 2.000 Gebäude wurden bereits zerstört. Insgesamt sind in der Region Medienberichten zufolge rund 130.000 Menschen auf der Flucht.
Betroffener berichtet: "Alles ist geschmolzen"
Die verheerenden Waldbrände an der US-Pazifikküste in und um Los Angeles weiten sich immer weiter aus. Auch in den Hollywood Hills brennt es mittlerweile. Größtenteils sind die Feuer noch immer nicht unter Kontrolle. Im SAT.1-Frühstücksfernsehen berichtet ein Betroffener, sein Hab und Gut sei "geschmolzen". Es sehe aus, "wie nach einer Atombombe".
Knapp 2.000 Häuser im Großraum LA zerstört
Bei den Großbränden in und um Los Angeles sind Behörden-Angaben zufolge insgesamt knapp 2.000 Gebäude abgebrannt. Das sogenannte Eaton Fire nordöstlich der Metropole habe 972 Gebäude zerstört, teilten die Behörden am Mittwochabend (8. Januar, Ortszeit) mit. Das Feuer mit dem Namen Palisades Fire am Westrand von Los Angeles brannte nach Schätzungen der Behörden rund tausend Häuser nieder.
Das "Eaton Fire" nahe der Stadt Pasadena habe inzwischen eine Fläche von knapp 43 Quadratkilometern erfasst. Mehr als 37.000 Gebäude würden von den Flammen bedroht. Die Löscharbeiten im schwer zugänglichen Gelände würden durch "extreme Windgeschwindigkeiten" erschwert, hieß es. Mindestens vier Feuerwehrleute seien verletzt worden, fünf Menschen seien ums Leben gekommen.
NFL präsentiert Notfallplan für Rams-Spiel
Die NFL hat einen Notfallplan präsentiert, sollte das Playoff-Spiel zwischen den Los Angeles Rams und den Minnesota Vikings wegen der Waldbrände rund um die Metropole nicht im SoFi Stadium stattfinden können. Demnach würde die Erstrunden-Partie, die für Montagabend (13. Januar, Ortszeit) angesetzt ist, in das knapp 600 Kilometer entfernte Glendale in Arizona verlegt werden. Dort tragen normalerweise die Arizona Cardinals ihre Heimspiele aus.
Die Spieler der Rams hatten am Mittwoch (8. Januar) einen freien Tag und nehmen am Donnerstag das Training wieder auf. Laut Mitteilung des Teams sei aktuell kein Angehöriger des Spielerkaders oder des Mitarbeiterstabs von den Bränden betroffen. Das Hauptquartier der Rams befindet sich in Woodland Hills, rund 20 Kilometer nördlich von Pacific Palisades, wo die Feuer besonders heftig wüten.
Auch die Los Angeles Chargers müssen aktuell auf die Situation reagieren. Zwar bestreitet das Team in der ersten Playoff-Runde am Samstag (Ortszeit) ein Auswärtsspiel bei den Houston Texans, die Vorbereitung wird jedoch durch die Brände beeinflusst. So passten die Chargers ihren Trainingsplan am Mittwoch an, um zu vermeiden, dass die Spieler zu viel Zeit draußen verbringen. Die Feuer sorgten für eine drastische Verschlechterung der Luftqualität.
Die Chargers haben ihr Trainingszentrum in El Segundo, direkt am Flughafen von Los Angeles. Dieser befindet sich rund 20 Kilometer südöstlich von Pacific Palisades.
Tausende Einsatzkräfte kämpfen gegen das Feuer
Mehr als 7.500 Einsatzkräfte kämpfen gegen mehrere Großbrände in Los Angeles. "Wir setzen alle verfügbaren Ressourcen für die Bekämpfung dieser Brände ein", teilte der Gouverneur von Kalifornien, Gavin Newsom, mit. Sein Bundesstaat lasse nichts unversucht, um Anwohner:innen zu schützen. Zuvor hatte der scheidende US-Präsident Joe Biden bereits den Katastrophenfall für die betroffene Region ausgerufen.
Zahlreiche Bewohner:innen versuchten, das Gebiet zu verlassen, was laut US-Medien zu massiven Staus führte. Ein Anwohner berichtete dem Sender CNN von "chaotischen Szenen". Es brennt nördlich des Hollywood Boulevard, eine Gegend, die mehrere Touristenziele beherbergt, darunter den Hollywood Walk of Fame und das Chinese Theatre.
Inzwischen kommt Hilfe aus der Luft: US-Medien zeigten Aufnahmen von Hubschraubern, die Wasser abwarfen, etwa beim "Sunset Fire" in den Hollywood Hills. Einsatzkräfte machten dort erste Fortschritte, teilte das Büro des County Sheriffs auf X mit. Dieses Feuer sowie weitere Brände in und um Los Angeles sind den Angaben zufolge aber weiterhin nicht unter Kontrolle.
Medienberichten zufolge sind rund 130.000 Menschen auf der Flucht und mehr als 1.000 Gebäude zerstört worden. Die Flammen haben eine Schneise der Verwüstung hinterlassen.
Evakuierungen in den Hollywood Hills
Ein Feuer in Los Angeles hat die bekannte Hügelkette Hollywood Hills erfasst. Der Brand mit dem Namen "Sunset Fire" begann am Mittwochabend (8. Januar, Ortszeit), wie die Feuerschutzbehörde Cal Fire mitteilte. Die Flammen breiten sich Medienberichten zufolge vom Runyon Canyon schnell aus, in Richtung des berühmten Hollywood Boulevards. Die Behörden ordneten für Teile des Stadtviertels Evakuierungen an.
Mehrere Hubschrauber, die Wasser abwarfen, waren in der Nähe des Brandherds zu sehen, hieß es in einem Bericht des Senders CBS.
Wassertanks in LA zeitweilig leer
Der enorme Wasserbedarf zur Bekämpfung der verheerenden Brände rund um Los Angeles hat zeitweilig zu leeren Wassertanks im Stadtteil Pacific Palisades geführt. Alle drei Tanks in dem Gebiet mit einem Fassungsvermögen von jeweils einer Million Gallonen (knapp 3,8 Millionen Liter) seien am Mittwochmorgen (8. Januar, Ortszeit) leer gewesen und hätten zu einem niedrigeren Wasserdruck bei den dortigen Hydranten geführt, sagte US-Medienberichten zufolge die Chefingenieurin der Wasser- und Strombehörde von Los Angeles, Janisse Quiñones. Betroffen gewesen sei höher gelegenes Gebiet.
In einer Stellungnahme im Fernsehen betonte Quiñones später, dass Wasser weiterhin fließe. Man habe sofort Notfallpläne aktiviert und Wassertankwagen eingesetzt.
Im Stadtteil Pacific Palisades wütet nach Behördenangaben der größte Brand in der Umgebung. Mehr als 1.000 Gebäude wurden laut US-Medien zerstört. Es handele sich schon jetzt um eine der schlimmsten Feuerkatastrophen der Stadtgeschichte von Los Angeles.
Trump attackiert den Gouverneur von Kalifornien
Inmitten der Krise hat der designierte US-Präsident Donald Trump den demokratischen Gouverneur von Kalifornien, Gavin Newsom, für das Ausmaß der Brände verantwortlich gemacht. Konkret kritisierte der Republikaner auf seinem Netzwerk Truth Social Wassersparmaßnahmen Newsoms und warf ihm vor, dass ihm die Menschen in dem US-Bundesstaat egal seien.
"Jetzt wird der ultimative Preis dafür gezahlt. Ich werde verlangen, dass dieser inkompetente Gouverneur schönes, sauberes, frisches Wasser nach Kalifornien fließen lässt!", schrieb Trump.
Die Wasserpolitik Kaliforniens ist seit Jahren ein kontroverses Thema. Gouverneur Newsom setzt auf Umweltauflagen, die den Wassertransfer in bestimmten Regionen einschränken, um bedrohte Tier- und Pflanzenarten zu schützen. Kritiker:innen argumentieren jedoch, dass diese Maßnahmen landwirtschaftliche Betriebe belasten und den Brandschutz gefährden könnten.
Expert:innen betonen jedoch, dass die Intensität der Waldbrände vor allem auf den Klimawandel, anhaltende Dürren, starke Winde und unzureichendes Waldmanagement zurückzuführen ist.
Biden erklärt Brandregion zum Katastrophengebiet
US-Präsident Joe Biden hat die von Bränden betroffene Region in Kalifornien zum Katastrophengebiet erklärt. Dadurch könnten Gemeinden und Überlebende sofort Bundesmittel erhalten, um den Wiederaufbau voranzutreiben, teilte das Weiße Haus am Mittwoch (8. Januar, Ortszeit) mit. Außerdem habe die Katastrophenschutzbehörde (Fema) dem US-Bundesstaat Kalifornien finanzielle Hilfe bei der Brandbekämpfung zugesagt.
Die Unterstützung sehe auch individuelle Hilfsprogramme für Bürger:innen sowie Unternehmen vor, wie Notunterbringung und Geld bei zerstörtem Eigentum, hieß es.
Der Gouverneur von Kalifornien, Gavin Newsom, hatte zuvor den Notstand für die Region ausgerufen, in der die Brände wüten. "Das schnelle Handeln von Präsident Biden ist eine große Erleichterung für Kalifornien", schrieb er auf seiner Webseite. Auch die US-Westküstenmetropole Los Angeles ist betroffen.
Laut US-Medien handelt es sich schon jetzt um eine der schlimmsten Feuerkatastrophen der Stadtgeschichte. Mehr als 1.000 Gebäude sollen zerstört worden sein.
150.000 Menschen auf der Flucht
In Los Angeles wüten unkontrollierte Waldbrände, die schon jetzt zu den schlimmsten in der Geschichte der Stadt zählen. Über 150.000 Menschen mussten ihre Häuser verlassen, während die Flammen eine Fläche von mehr als 42 Quadratkilometern zerstört haben. Besonders der Stadtteil Pacific Palisades ist stark betroffen, wo hunderte Gebäude als verloren gelten.
Starke Winde fachen die Flammen an. "Es handelt sich um Winde in Orkanstärke", erklärte Sheila Kelliher, Leiterin der Feuerwehr, und warnte vor einer weiteren Eskalation. Bislang wurden fünf Todesfälle gemeldet, zahlreiche Menschen wurden verletzt. Der Schaden werde mit Sicherheit noch schwerer, wenn die Brände weiter außer Kontrolle gerieten, sagte Stadträtin Traci Park, zu deren Bezirk das Viertel gehört.
- Verwendete Quelle:
- Nachrichtenagentur dpa