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Chaosfahrt auf der Autobahn

LKW-Horrorfahrt endet in NRW in Trümmern

  • Veröffentlicht: 01.12.2024
  • 15:30 Uhr
  • Claudia Scheele

Am Samstag kam es auf der A46 und A1 zu einer wahren Horrorfahrt. Beteiligt war ein LKW - und ungefähr 50 Autos.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Am Samstag (30. November) spielten sich dramatische Szenen auf Autobahnen in Nordrhein-Westfalen ab.

  • Ein LKW-Fahrer kollidiert mit ungefähr 50 Autos und hinterlässt 26 Verletzte.

  • 60 Kilometer hat der LKW-Fahrer nach der Meldung noch zurückgelegt - Anhaltezeichen der Polizei wurden ignoriert.

Es ist ein Szenario, wie man es eigentlich nur aus Hollywood kennt - aus Horrorfilmen. Ungefähr 60 Kilometer legte ein LKW am Samstag (30. November) zurück, wobei er eine Schneise der Verwüstung hinterließ. Etwa 50 Autos waren beteiligt und mindestens 26 Verletzte zum Stand heute (01. Dezember).

Der LKW-Fahrer fuhr auf den Autobahnen A46 und A1 in Nordrhein-Westfalen und löste nach Polizeiangaben zahlreiche Unfälle aus. Dabei fuhr er wohl Schlangenlinien. Erst nach einer Kollision mit dem Gegenverkehr kam der LKW zum stehen. Jegliche Anhaltezeichen der Polizei hatte der Fahrer zuvor ignoriert.

Autofahrer konnten nicht rechtzeitig ausweichen

Die Polizei Düsseldorf veröffentlichte gegen 21 Uhr am Samstagabend die Meldung, dass sie den LKW-Fahrer stoppen konnten. Bald soll auch das Hinweisportal für den Einsatz freigeschaltet sein, damit die Polizei feststellen kann, wie viele Fahrzeuge bei der Fahrt beschädigt wurden.

Nach den ersten Hinweisen gegen 16 Uhr, hatte die Polizei Autofahrer während der Horrorfahrt über den Verkehrsfunk gewarnt und aufgefordert, die Autobahnen schnellstmöglich zu verlassen. In vielen Fällen konnten die Autofahrer jedoch nicht mehr rechtzeitig ausweichen. Insgesamt etwa 50 Fahrzeuge wurden in die Unfallserie verwickelt. Acht Menschen wurden schwer verletzt, darunter eine Person lebensgefährlich. Leichte Verletzungen trugen 18 Menschen davon. Die Verletztenzahl könnte noch weiter steigen, da betroffene Autofahrer selbstständig ins Krankenhaus gefahren sein könnten.

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Augenzeugen berichten von dramatischen Szenen

Während der Chaosfahrt spielten sich am späten Samstagnachmittag auf der Autobahn dramatische Szenen ab, wie aus den Schilderungen von Augenzeugen in Medienberichten hervorgeht. "Vor und hinter uns haben sich überall die Autos gedreht", sagte ein Augenzeuge dem "WDR". Völlig ungebremst habe der Lkw-Fahrer "alles kurz und klein gefahren".

Ein anderer Augenzeuge schilderte der "Westfalenpost", wie Autofahrer versuchten, dem nähernden Lkw noch in letzter Sekunde auszuweichen und wie die Chaosfahrt endete: "Wir waren auf der linken Spur. Dann hat uns ein Auto ganz schnell rechts überholt und ist vor uns eingeschert" Dann sei der Lkw aufgetaucht. "Der kam ganz dicht an uns ran und hat uns dann gestreift." Der Lkw habe noch fünf andere Autos mitgenommen und sei schließlich quer auf der Fahrbahn stehengeblieben.

Rettungskräfte mehrerer Feuerwehren rückten aus, um den Betroffenen zu helfen. Es bildeten sich lange Staus. Mindestens ein Rettungshubschrauber kreiste. Auch ein Polizeihubschrauber war im Einsatz.

Hinweise auf Drogen- oder Alkoholkonsum des LKW-Fahrers

An der letzten Unfallstelle des Lastwagens auf der A1 habe der Lkw eine Betongleitwand verschoben und zum Teil zerstört, wie eine Sprecherin von Autobahn Westfalen berichtete. Zwei Sattelschlepper voll mit neuem Material hätten Mitarbeiter danach hingefahren, um die Schutzeinrichtung, die Fahrbahnen trennt, in der dortigen Baustelle wiederherzustellen.

Mehrere wichtige Autobahnabschnitte waren zeitweise für den Verkehr gesperrt. Es mussten Trümmerteile eingesammelt, Fahrzeuge abgeschleppt und Fahrbahnen gereinigt werden.

Polizisten nahmen den 30-jährigen polnischen Lkw-Fahrer an der letzten Unfallstelle fest. Er wurde ins Krankenhaus gebracht. Bei ersten Untersuchungen hätten sich dann Hinweise ergeben, dass der Mann psychisch krank sei, sagte ein Sprecher der Polizei. Er wurde den Angaben zufolge zunächst in einer psychiatrischen Klinik untergebracht. Die Auswertung der Blutproben des Lkw-Fahrers werde wie üblich noch längere Zeit in Anspruch nehmen. Wenige Stunden nach der Unfallserie hatte die Polizei mitgeteilt, dass sich vor Ort Hinweise auf einen möglichen Alkohol- oder Drogenkonsum ergeben hätten.

  • Verwendete Quellen:
  • Nachrichtenagentur dpa
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