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"Geobatterien"

Sensationelle Entdeckung: Manganknollen als natürliche Sauerstoffquellen in der Tiefsee

  • Aktualisiert: 24.07.2024
  • 18:06 Uhr
  • Benedikt Rammer
Am Grund der Tiefsee wird Sauerstoff produziert - aber nur dort, wo es Manganknollen gibt.
Am Grund der Tiefsee wird Sauerstoff produziert - aber nur dort, wo es Manganknollen gibt.© ROV KIEL 6000/GEOMAR

In den lichtlosen Tiefen der Ozeane, wo Photosynthese unmöglich ist, haben Forscher:innen eine überraschende Quelle von Sauerstoff entdeckt. Es sind die Manganknollen am Meeresgrund, die als natürliche "Geobatterien" fungieren und durch Elektrolyse Sauerstoff erzeugen.

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Das Wichtigste in Kürze

  • In der Tiefsee entsteht überraschend Sauerstoff durch Manganknollen, die als natürliche "Geobatterien" fungieren.

  • Diese Entdeckung von Forscher:innen aus Schottland könnte unser Verständnis von den primären Sauerstoffquellen der Erde revolutionieren.

  • Die Folgen für den Tiefseebergbau sind erheblich, da das Entfernen der Knollen das Ökosystem schädigen könnte.

Die Forscher:innen um Andrew Sweetman von der Scottish Association for Marine Science (SAMS) haben in der zentralpazifischen Clarion-Clipperton-Zone eine bemerkenswerte Entdeckung gemacht. Wie das Wissensmagazin "Scinexx" berichtet, haben die dortigen Manganknollen, die als potenzielle Rohstofflieferanten für den Tiefseebergbau gelten, gezeigt, dass sie in der Lage sind, durch Elektrolyse des Meerwassers Sauerstoff zu produzieren. Dies widerspricht der bisherigen Annahme, dass in der dunklen Tiefsee kaum Sauerstoff vorhanden sei.

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Manganknollen als Schlüssel zur Sauerstoffproduktion

Anfangs glaubten die Forscher:innen an eine Fehlfunktion ihrer Sensoren, da traditionelle Studien stets nur einen Netto-Sauerstoffverbrauch und keine Produktion aufzeigten. Doch auch nach mehrfacher Rekalibrierung der Sensoren und Messungen mit einer alternativen Methode blieben die Ergebnisse gleich. "Als beide Methoden das gleiche Resultat ergaben, wussten wir, dass wir hier etwas Bahnbrechendem und bisher Unvorstellbaren auf der Spur waren", erklärt Sweetman.

Die Wissenschaftler:innen führten elektrische Messungen an den Manganknollen durch und entdeckten, dass diese eine überraschend hohe elektrische Spannung erzeugen können. Franz Geiger von der Northwestern University in Illinois, Co-Autor der Studie, beschreibt die Knollen als natürliche "Geobatterien". "Der Strom aus den Knollen bewirkt eine elektrolytische Aufspaltung des umgebenden Meerwassers", erklärt das Team. Dieser Prozess könnte bereits vor der Ausbreitung photosynthesefähiger Organismen aerobe Lebensformen mit Sauerstoff versorgt haben.

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Implikationen für den Tiefseebergbau

Diese Entdeckung wirft auch neue Fragen zum künftigen Tiefseebergbau auf. Die hohe tierische Artenvielfalt in den knollenreichen Gebieten könnte teilweise durch die Sauerstoffproduktion der Manganknollen bedingt sein. "Dies setzt ein großes Fragezeichen hinter die Strategien für den Tiefseebergbau", warnt Geiger. Das Entfernen dieser Knollen könnte die Lebenswelt der Tiefsee mehr schädigen als bisher angenommen.

  • Verwendete Quellen:
  • Scottish Association for Marine Science (SAMS), Northwestern University
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