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Gräueltaten unter Husseins Regime

Massengrab im Irak ausgehoben: Über 100 tote kurdische Frauen und Kinder

  • Veröffentlicht: 27.12.2024
  • 11:56 Uhr
  • Max Strumberger
Die Ehefrau des irakischen Präsidenten Shahnaz Ibrahim Ahmed bei der Eröffnungszeremonie eines Friedhofs. (Symbolbild)
Die Ehefrau des irakischen Präsidenten Shahnaz Ibrahim Ahmed bei der Eröffnungszeremonie eines Friedhofs. (Symbolbild)© IMAGO/APAimages

Die irakischen Behörden exhumieren ein Massengrab im Süden des Landes, das vermutlich kurdische Opfer des Hussein-Regimes enthält. Die Arbeiten sind Teil der Bemühungen, die Gräueltaten der Vergangenheit aufzuklären.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Ein Massengrab mit den Überresten von kurdischen Frauen und Kindern wird im Irak exhumiert.

  • Die Opfer wurden vermutlich während der Anfal-Kampagne unter Saddam Hussein getötet.

  • Die Arbeiten sollen helfen, die Verbrechen der Vergangenheit zu dokumentieren.

Im Irak arbeiten die Behörden intensiv an der Exhumierung eines Massengrabs, das die Überreste von rund 100 kurdischen Frauen und Kindern enthält. Diese Opfer wurden vermutlich während der Herrschaft von Saddam Hussein in den 1980er Jahren getötet. Die Exhumierungen begannen in diesem Monat, nachdem das Grab 2019 im Süden des Landes entdeckt wurde.

Der Leiter der irakischen Behörde für Massengräber, Diaa Karim, leitet die Bemühungen, um den Opfern Gerechtigkeit widerfahren zu lassen.

Opfer tragen kurdische Kleidung

Der Fundort des Massengrabs liegt in der Provinz Muthanna, etwa 15 bis 20 Kilometer von der Hauptstraße in Tal al-Schaichia entfernt. Es ist das zweite Grab dieser Art, das in dieser Region entdeckt wurde. Nachdem die erste Erdschicht entfernt wurde, kamen die Überreste von Frauen und Kindern in traditioneller kurdischer Kleidung zum Vorschein. Diese Entdeckung wirft ein Schlaglicht auf die brutalen Verbrechen, die während der "Anfal"-Kampagne verübt wurden.

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Die Opfer stammen wahrscheinlich aus Kalar in der Provinz Sulamanij, die heute zur autonomen Region Kurdistan gehört. Schätzungen zufolge wurden dort "nicht weniger als 100" Menschen begraben, wobei die genaue Zahl erst im Verlauf der Exhumierungen festgestellt werden kann.

Diese Gräueltaten sind ein düsteres Kapitel in der Geschichte des Irak und verdeutlichen das Ausmaß der Verbrechen unter Saddams Regime.

Während Hussein-Regime verschwanden 1,3 Millionen Menschen

Zwischen 1987 und 1988 führte Saddam Hussein die "Anfal"-Kampagne durch, bei der fast 180.000 irakische Kurden getötet und 3.000 Dörfer zerstört wurden. Saddam wurde nach seinem Sturz im Jahr 2003 wegen dieser Verbrechen angeklagt und 2006 hingerichtet. Die Exhumierungen sind ein wichtiger Schritt zur Aufarbeitung dieser Verbrechen und zur Erinnerung an die Opfer.

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Die Exhumierungen sind mit erheblichen Herausforderungen verbunden. Viele der Opfer wurden per Kopfschuss aus kurzer Distanz getötet, und einige könnten sogar lebendig begraben worden sein. Die sterblichen Überreste sind oft verheddert, da Mütter ihre Kinder hielten, als sie getötet wurden.

Ein weiteres Massengrab wurde in der Nähe des berüchtigten Nugrat-al-Salman-Gefängnisses entdeckt, wo unter Saddam Dissidenten inhaftiert wurden. Die irakische Regierung schätzt, dass zwischen 1980 und 1990 rund 1,3 Millionen Menschen infolge von Saddams Gräueltaten verschwanden.

  • Verwendete Quellen:
  • Nachrichtenagentur AFP
  • Nachrichtenagentur dpa
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