DB Cargo
Massiver Stellenabbau bei der Bahn: 1.800 Menschen sollen ihren Job verlieren
- Veröffentlicht: 25.09.2023
- 14:21 Uhr
- Clarissa Yigit
Rund 1.800 Stellen sollen bei der Bahn-Tochter DB Cargo wegfallen. Dies wurde im Juli noch ausgeschlossen.
Rund 1.800 Mitarbeiter:innen der Bahn-Tochter DB Cargo könnten demnächst ihren Arbeitsplatz verlieren, denn Bahn-Vorständin Sigrid Nikutta plant einen massiven Stellenabbau.
Die Anzahl der Jobstreichungen gehe zum einen aus einem internen Weißbuch der Deutschen Bahn hervor und zum andern auf Angaben der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG).
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Sollte eigentlich keinen Stellenabbau geben
Eigentlich sollte es keinen Abbau tausender Arbeitsplätze bei der Güterverkehrstochter – die rund 31.600 Beschäftigte hat – geben, verkündete Nikutta noch Ende Juli.
Umso größer über die Zahl der geplanten Stellenstreichungen sei nun der "Schock" bei Teilen des Aufsichtsrats der Bahntochter Cargo als auch dem Betriebsrat gewesen, berichtet "Business Insider".
Die über mehrere Monate erarbeiteten Restrukturierungsmaßnahmen sowie das Weißbuch wurden offenbar von der Unternehmensberatung Roland Berger im Auftrag der Deutschen Bahn erstellt, berichtet "Business Insider" weiter.
"Die entscheidenden Weichen für die Transformation der DB Cargo werden jetzt vom Vorstand mit den Mitarbeitenden und den Gremien des Unternehmens gestellt", zitiert die Nachrichtenagentur Reuters einen Bahn-Sprecher.
So gehe es offensichtlich eher um Umschichtungen von Jobs innerhalb des Bahn-Konzerns. Zudem liefen derzeit Gespräche mit Vertreter:innen der Arbeitnehmer:innen, wie die DB Cargo wettbewerbsfähiger aufgestellt werden könne. Ein Ergebnis werde Ende des Jahres erwartet.
Cargo fährt nur Verluste ein
Alleine im vergangenen Jahr habe die Bahn-Tochter DB Cargo einen Verlust von 665 Millionen Euro eingefahren.
Laut Recherchen von "Business Insider" sei für das Jahr 2023 im Rahmen der internen Planung ein Minus von 228 Millionen Euro eingeräumt worden. Dieser sei bereits nach sechs Monaten erreicht worden.
Nun sei die Verlustgrenze noch einmal auf rund 400 Millionen Euro für das laufende Jahr aufgestockt worden. Für das Jahr 2024 plane die DB Cargo allerdings schwarze Zahlen, ergänzt die Nachrichtenagentur Reuters.
"Zerschlagung des Güterverkehrs"
Von einer "Zerschlagung des Güterverkehrs" spricht nun die EVG in einer internen Mitteilung an ihre Mitglieder.
"Die Vorstände machen Fehler, und unsere Kolleginnen und Kollegen sollen die Zeche zahlen. Dem stellen wir uns entschieden entgegen!", zitiert "Business Insider" die stellvertretende EVG-Vorsitzende Cosima Ingenschay unter Berufung auf die Mitteilung.
- Verwendete Quellen:
- Nachrichtenagentur Reuters