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Energiekrise

"Mehr als 300 Prozent": Strompreise steigen rasant an

  • Veröffentlicht: 29.11.2022
  • 10:39 Uhr
  • Simon Traub
Teilweise stehen Strompreisverdopplungen bevor. Erst im Laufe der nächsten Monate könnte sich das wieder ändern.
Teilweise stehen Strompreisverdopplungen bevor. Erst im Laufe der nächsten Monate könnte sich das wieder ändern.© Andrea Warnecke/dpa

Nicht nur der Gasmarkt ist von der Energiekrise und all ihren Auswirkungen betroffen. Auch auf dem Strommarkt kommt es zu teils drastischen Preisanhebungen zum Jahreswechsel.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Im neuen Jahr sollen die Strompreise teilweise mehr als verdoppelt werden.

  • Die Hauptursache für die gestiegenen Strompreise: der extrem gestiegene Gaspreis.

  • Die Belastungen sollen durch die Strompreisbremse abgefangen werden.

Mancherorts sollen die Strompreise mehr als verdoppelt werden. Rheinenergie verlangt ab Januar 55 Cent pro Kilowattstunde – das ist ein Preisanstieg von 77 Prozent. Und nicht nur das Kölner Unternehmen erhöht die Preise.

"Das neue Jahr beginnt mit einer massiven Preiserhöhungswelle beim Strom", sagt der Energieexperte des Vergleichsportals Verivox, Thorsten Storck, gegenüber der Deutschen Presse-Agentur (dpa). Die Grundversorger müssten nun die höheren Marktpreise nach und nach an ihre Kund:innen weitergeben.

Hohe Strompreise wegen hohen Gaspreisen

Die hohen Beschaffungskosten sind also der Grund. "Im Vergleich zum Vorjahr sind die Preise an den Strombörsen um mehr als 300 Prozent gestiegen, in der Spitze hatten sie sich mehr als verzehnfacht. Zusätzlich steigen auch die Netzentgelte", begründet Rheinenergie die heftigen Preisanstiege.

Die Hauptursache für die gestiegenen Strompreise: der extrem gestiegene Gaspreis. Der extrem gestiegene Gaspreis ist wiederum ein Resultat von Putins Angriffskrieg gegen die Ukraine.

Laut Vergleichsportal Check24 sind schon mehr als 580 Fälle von Strompreiserhöhungen in der Grundversorgung zum Jahreswechsel bekannt geworden. "Davon sind rund 7,3 Millionen Haushalte betroffen", erklärt Check24. Die Erhöhungen betrügen im Schnitt 60,5 Prozent, so das Unternehmen. Das Vergleichsportal Verivox kommt nach eigener Aussage auf ein durchschnittliches Plus von 54 Prozent.

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Verbraucherschützer fürchtet 

"Leider sind die Neukundentarife über die Vermittlungsportale noch höher, so dass ein Anbieterwechsel in den meisten Tarifgebieten keine Ersparnis bringt", sagt der Energieexperte der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen, Udo Sieverding. Erst im Laufe der nächsten Monate könnte sich das wieder ändern. Kund:innen in der Grundversorgung hätten momentan daher keine Wahl. Sie müssen abwarten.

Die Belastungen durch die hohen Strompreise sollen durch die Strompreisbremse abgefangen werden, die kürzlich beschlossen wurde. Verbraucherschützer Sieverding befürchtet auch Missbrauch. "Wir schließen nicht aus, dass das ein oder andere Unternehmen die Preisbremsen auch nutzt, um mehr zu erhöhen als unbedingt nötig."

Es gebe zwar einen Missverbrauchsverbot im Gesetzesentwurf. "Aber wer soll das ernsthaft überprüfen? Und außerdem konnten die Anbieter ja nun schon zum Januar erhöhen, bevor das Gesetz in Kraft tritt", so der Experte.

Verwendete Quellen:

  • Nachrichtenagentur dpa
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