Migration über Belarus: Polen gelingt Schlag gegen Schleuserring

Polens Grenzschutz hat einen Ring von mutmaßlichen Schleuser:innen ausgehoben, die Migrant:innen von der Grenze zu Belarus nach Westen gebracht haben sollen. Bei der mit Europol koordinierten Aktion seien elf Verdächtige festgenommen worden, sagte eine Sprecherin des Grenzschutzes. Es handele sich um polnische sowie um belarussische, russische und ukrainische Staatsangehörige.

Unerlaubte Migration inklusive Lieferwagen

Die Rolle der nun festgenommenen Schleuser:innen bestand nach Angaben des Grenzschutzes zumeist darin, Kurier:innen anzuwerben, die die Migrant:innen nach dem unerlaubten Überqueren der belarussisch-polnischen Grenze weiter bis zur Grenze mit Deutschland bringen. In einem Fall habe ein russischer Staatsbürger den angeworbenen Kurier:innen auch gleich Lieferwagen für den Transport vermietet.

Einmal von Belarus an die deutsche Grenze: 5.500 Euro

Auf das Konto der Gruppe soll der Schmuggel von bis zu 600 Menschen gehen, wie der Grenzschutz mitteilte. Die Schleuser:innen nahmen demnach für ihre Aktion, die Menschen von Belarus nach Polen zu bringen, pro Person 5.000 Euro. Die Kurier:innen hätten für die Reise durch Polen noch einmal zusätzlich 500 Euro genommen.

Polen und die EU beschuldigen Russlands Präsidenten Wladimir Putin und seinen Verbündeten, den belarussischen Machthaber Alexander Lukaschenko, in organisierter Form Migrant:innen aus Krisenregionen an die EU-Außengrenze zu bringen, um Druck auf den Westen auszuüben. Trotz des Baus eines mehr als fünf Meter hohen Zauns und eines elektronischen Überwachungssystems versuchen Migrant:innen täglich, irregulär die Grenze zu überqueren. Seit Beginn des Jahres hat der Grenzschutz knapp 28.000 solcher Versuche registriert.

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