Republik grenzt an die Ukraine
Moldau befürchtet russische Invasion schon 2023
- Aktualisiert: 20.12.2022
- 17:37 Uhr
- Joachim Vonderthann
Plant Russlands Machthaber Putin schon den nächsten Angriff auf eine frühere Sowjetrepublik? Moldau, das an die Ukraine grenzt, geht von einer russischen Invasion schon im kommenden Jahr aus.
Das Wichtigste in Kürze
Die an die Ukraine grenzende Republik Moldau rechnet mit einer baldigen russischen Invasion.
Die Frage sei nicht ob, sondern nur wann, sagt der Geheimdienstchef des Landes.
Putins Truppen stehen bereits in dem seit der 1990er Jahre abtrünnigen Landesteil Transnistrien.
Das an die Ukraine angrenzende Moldau geht von einer baldigen Invasion russischer Truppen aus. "Die Frage ist nicht, ob die Russische Föderation eine neue Offensive gegen das Territorium der Republik Moldau durchführen wird, sondern wann", warnte Geheimdienstchef Alexandru Musteata im Staatsfernsehen am Montag (19. Dezember). Möglich sei der Angriff im Zeitraum zwischen Januar und April, so Musteata weiter.
Moldau fürchtet russische Invasion
Der Geheimdienstchef bezog sich mit der "neuen Offensive" auf die Stationierung weiterer russischer Truppen in dem seit Anfang der 1990er Jahre abtrünnigen Landesteil Transnistrien. Die Soldaten von Kremlherrscher Wladimir Putin treten dort als sogenannte Friedenstruppen auf.
Den Geheimdienstberichten zufolge plant Russland, das abtrünnige Transnistrien und Moldau zu verbinden. "Ja, wir können klar sagen, dass sie beabsichtigen, hierher zu kommen", sagte Musteata. Die russischen Pläne mit Blick auf die Hauptstadt Chisinau seien noch nicht erkennbar. "Aber das ist ein echtes und sehr hohes Risiko."
Viele Ukraine-Flüchtlinge aufgenommen
Moldau hat seit Juni den Status eines EU-Beitrittskandidaten. Die ehemalige Sowjetrepublik, in der nur gut 2,5 Millionen Menschen leben, liegt zwischen NATO- und EU-Mitglied Rumänien und der Ukraine und gilt als einer der ärmsten Staaten Europas. Ungeachtet dessen nahm das Land zu Beginn des russischen Angriffskriegs Hunderttausende ukrainische Flüchtlinge auf, von denen noch etwa 90.000 dort sind. Vergangene Woche hatte der Bundestag mit den Stimmen der Ampel-Koalition und der oppositionellen Unionsfraktion beschlossen, Moldau den Weg in die Europäische Union zu ebnen.
Verwendete Quellen:
- Nachrichtenagentur dpa
- Bericht des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung