45 Jahre nach der Tat
Mord an Claudia Wilbert: Polizei bittet um Hinweise aus der Bevölkerung
- Aktualisiert: 10.09.2024
- 17:49 Uhr
- Michael Reimers
45 Jahre nach der Tat versucht die Polizei noch immer, den Tod der 17-jährigen Claudia Wilbert aus NRW aufzuklären. Jetzt hat sie eine Belohnung ausgesetzt und fahndet über "Aktenzeichen XY... Ungelöst" öffentlich nach dem Mörder der Schülerin.
Das Wichtigste in Kürze
2.000 Euro Belohnung hat die Polizei für entscheidende Hinweise, die zur Festnahme des Mörders von Claudia Wilbert führen, ausgesetzt.
Die Tat liegt 45 Jahre zurück und konnte bisher nicht aufgeklärt werden.
Die Polizei bittet nun die Bevölkerung um Mithilfe.
Nach mehr als vier Jahrzehnten nimmt die Bonner Polizei den ungeklärten Kriminalfall Claudia Wilbert erneut unter die Lupe. Er wird am Mittwoch diese Woche (11. September 2024) in der ZDF-Sendung "Aktenzeichen XY... Ungelöst" vorgestellt. Die Polizei hofft dadurch auf zusätzliche Hinweise, die zur Identifizierung des Tatverdächtigen führen könnten.
Im Video: Lehrer verschwunden - Viele neue Hinweise nach "Aktenzeichen XY"
2.000 Euro Belohnung ausgesetzt
Gesucht wird ein Mann, der jetzt Mitte 60 bis Mitte 70 Jahre alt sein müsste. Zum Tatzeitpunkt 1979 wurde er als 20 bis 30 Jahre alt und circa 175 Zentimeter groß beschrieben. Zudem fehlt die Brille des Opfers: ein rotbraunes, großes Gestell, bei dem die Buchstaben O und F sind auf dem rechten Brillenbügel eingraviert sind. Für entscheidende Hinweise, die zur Festnahme des Täters führen, ist eine Belohnung von 2.000 Euro ausgesetzt.
Der Fall betrifft den Tod der damals 17-jährigen Claudia Wilbert, deren Leiche am 30. März 1979 an einem Parkplatz bei Bad Münstereifel von Spaziergänger:innen gefunden wurde. Zuletzt gesehen wurde die Jugendliche, als sie am Abend des 28. März am Stadtpark in Rheinbach zu einem Unbekannten in einen hellen Pkw einstieg. Nähere Angaben dazu, wie die Jugendliche ums Leben kam, machten die Ermittler:innen in ihrem Zeug:innenaufruf zunächst nicht.
Auch Mitschülerin des Opfers belästigt
Wie die Polizei mitteilte, wurde circa dreißig Minuten, bevor Claudia Wilbert zu dem Mann in den PKW stieg, eine Mitschülerin an gleicher Stelle auf einen hellen Pkw aufmerksam. Der Fahrer fuhr demnach mehrmals an ihr vorbei und verfolgte sie bis an ihre Haustür. Die Betroffene beschrieb der Polizei das Auto als hellfarbig und einem Renault 6 ähnlich, mit einem Kennzeichen aus Euskirchen (Stadtkennung EU).
Dies wurde der Polizei durch mehrere Augenzeug:innen bestätigt, die beobachteten, wie Claudia Wilbert in ein helles Auto stieg. In Bezug auf den Fahrzeugtyp wurden mehrere ähnliche Modelle genannt, darunter der bereits erwähnte Renault 6, ein Peugeot 104, ein VW Golf oder ein Opel Kadett. Die Ermittler:innen gehen davon aus, dass es sich in beiden Fällen um dasselbe Fahrzeug handelt.
Die Polizei hofft nun auch auf Hinweise von Personen, die Ende der 1970er- oder Anfang der 1980er-Jahre in der Region ähnliche negative Erfahrungen mit einem Autofahrer gemacht haben oder jemanden kennen, der solche Erfahrungen gemacht hat.
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"Cold Cases": NRW untersucht alte Kriminalfälle
In Nordrhein-Westfalen prüfen Polizeibehörden seit einigen Jahren hunderte, lange ungelöste Tötungsdelikte und Vermisstenfälle, bei denen auch Jahre oder Jahrzehnte nach der Tat noch die Chance besteht, den oder die Täter:innen aufzuspüren - sogenannte Cold Cases. Dabei setzen die Ermittler:innen häufig auf die heutigen Möglichkeiten von Genanalysen und Öffentlichkeitsarbeit. Immer wieder konnten zuletzt auf diese Weise lange zurückliegende Kriminalfälle noch aufgeklärt und die Täter:innen bestraft werden.
- Verwendete Quellen:
- Bundeskriminalamt: "Die Staatsanwaltschaft Bonn und das Polizeipräsidium Bonn bitten um Ihre Mithilfe!"
- Nachrichtenagentur dpa