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Seit über 40 Jahren verschwunden

Mysteriöser Vatikan-Vermisstenfall Emanuela Orlandi: Jetzt ist die Superzeugin tot

  • Veröffentlicht: 11.03.2025
  • 14:52 Uhr
  • Joachim Vonderthann
Pietro Orlandi zeigt ein Foto seiner vermissten Schwester Emanuela auf dem Petersplatz (2011).
Pietro Orlandi zeigt ein Foto seiner vermissten Schwester Emanuela auf dem Petersplatz (2011).© Reuters

Emanuela Orlandi ist seit 1983 auf mysteriöse Weise verschwunden. Nun ist eine der Schlüsselfiguren in dem Vermisstenfall, Sabrina Minardi, gestorben - und mit ihr die letzte Hoffnung auf Antworten?

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Am 22. Juni 1983 kam die damals 15-jährige Emanuela Orlandi nach einer Musikstunde im päpstlichen Musikkonservatorium Ludovico da Victoria in Rom nicht mehr nach Hause. Eine Leiche wurde nie gefunden, was mit ihr geschah, ist bis heute unklar. Der Fall sorgte nicht nur in Italien und im Vatikan für großes Aufsehen. Gräber wurden geöffnet, im Ausland wurde nach ihr gesucht. Bis heute erfolglos.

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Bruder von Emanuela Orlandi enttäuscht

Emanuela war die Tochter eines Hofdieners von Papst Johannes Paul II. und galt als die jüngste Bürgerin des Vatikanstaates. Am 22. Juni 1983 wurde ihr Verschwinden bemerkt, doch die Ermittler:innen konnten bis heute keine abschließenden Antworten finden.

Nun ist Sabrina Minardi, eine der Schlüsselfiguren in diesem Fall, tot. Minardi galt als wichtigste Zeugin bei den Untersuchungen. Sie starb am Freitag im Alter von 65 Jahren in der Provinz Bologna, wie die italienische Tageszeitung "Il Messaggero" berichtet. Raffaella Notariale, Journalistin und Co-Autorin des Buches "La supertestimone del caso Orlandi" ("Die Superzeugin im Fall Orlandi"), gab die Nachricht bekannt.

Pietro Orlandi, Bruder der vermissten Emanuela, äußerte sein Bedauern über Minardis Tod. Zugleich äußerte er sich enttäuscht und erhob Vorwürfe: "Ich habe oft versucht, sie zu treffen, aber das wollte sie nie. Nach 2015 hörte ihr niemand mehr zu, nicht einmal die Staatsanwaltschaft, nicht einmal der Vatikan und nicht einmal die Parlamentskommission. Worauf haben sie gewartet, um sie endlich anzuhören", zitiert ihn die italienische Onlinezeitung "Secolo d'Italia".

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Superzeugin war mit Gangster-Boss liiert

Minardis Verbindungen zur berüchtigten Banda della Magliana, einer rechtsextremen kriminellen Vereinigung, und ihre widersprüchlichen Aussagen im Orlandi-Fall sorgten immer wieder für Aufsehen. Sie war einst die Partnerin von Enrico De Pedis, einem der Bosse dieser Bande, der mit dem Verschwinden von Emanuela Orlandi in Verbindung gebracht wurde.

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War Minardi selbst an Entführung beteiligt?

De Pedis starb 1990 nach einem Überfall in Rom. Minardi hatte die Ermittlungen 2006 wieder in Gang gebracht, indem sie bestätigte, dass De Pedis eine Rolle im Verschwinden von Emanuela gespielt habe. Dennoch wurden ihre Aussagen im Laufe der Zeit aufgrund ihrer Widersprüchlichkeit bedeutungslos. Trotz mehrfacher Forderungen wurde sie von der Untersuchungskommission nie einberufen.

"Secolo d’Italia" berichtet weiter, dass Minardi einst behauptet habe, an Orlandis Entführung beteiligt gewesen zu sein. Sie berichtete von der Gefangenschaft des Mädchens und deren Übergabe an einen Priester.

  • Verwendete Quellen:
  • "Il Messaggero": "Sabrina Minardi, morta la supertestimone del caso Orlandi"
  • Nachrichtenagentur dpa
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:newstime vom 11. März 2025 | 19:45
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