Laut Pentagon
Nach Abschuss von Spionageballon: China lehnt Gespräch mit USA ab
- Veröffentlicht: 08.02.2023
- 10:25 Uhr
- Lena Glöckner
Der Abschuss eines mutmaßlichen Spionageballons hat die ohnehin angeschlagenen Beziehungen zwischen den USA und China drastisch verschlechtert. Offenbar hat die Volksrepublik nun auch ein Gesprächsangebot ausgeschlagen.
China hat nach dem Abschuss ihres mutmaßlichen Spionageballons offenbar ein Gesprächsangebot der US-Regierung ausgeschlagen. Der Sprecher des US-Verteidigungsministeriums, Pat Ryder, teilte am Dienstag (7. Februar) mit, das Pentagon habe unmittelbar nach dem Abschuss ein Gespräch zwischen Lloyd Austin und seinem chinesischen Amtskollegen Wei Fenghe erbeten. China habe dies jedoch abgelehnt.
Die USA zeigen sich dennoch, "überzeugt, dass die Aufrechterhaltung offener Kommunikationswege zwischen den Vereinigten Staaten und der Volksrepublik China wichtig ist, um die Beziehungen verantwortungsvoll zu gestalten". Gerade in Momenten wie diesem sei die Kommunikation zwischen den Streitkräften beider Länder besonders wichtig. Die USA würden sich weiter bemühen.
China beklagte "Überreaktion"
Das Auftauchen des Überwachungsballons über US-Territorium hat die ohnehin frostigen Beziehungen beider Länder noch weiter abgekühlt. Am Samstag (4. Februar) hatte das US-Militär den chinesischen Ballon vor der Küste des Bundesstaates South Carolina über dem Atlantik abgeschossen.
Washington wirft China vor, das Land habe mit dem Ballon Militäreinrichtungen ausspionieren wollen. Die Regierung in Peking sprach dagegen von einem zivilen Forschungsballon, der vom Kurs abgekommen sei. China kritisierte den Abschuss des Ballons heftig und beklagte eine "klaren Überreaktion". Angesichts des Streits über den Ballon hatte US-Außenminister Antony Blinken - noch vor dem Abschuss - quasi in letzter Minute einen geplanten Trip nach Peking abgesagt.
- Verwendete Quellen:
- Nachrichtenagentur dpa