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Innerhalb von zehn Tagen

Nach IS-Attentat: 16.000 Russen melden sich freiwillig zur Armee

  • Veröffentlicht: 03.04.2024
  • 14:48 Uhr
  • Lena Glöckner
In Russland melden sich nach dem Attentat vermehrt junge Männer zum Einsatz im Krieg.
In Russland melden sich nach dem Attentat vermehrt junge Männer zum Einsatz im Krieg.© via REUTERS

Das Attentat in Moskau hat in Russland eine Rekrutierungswelle ausgelöst - allein in den vergangenen zehn Tagen haben sich offenbar Zehntausende Rekruten gemeldet. Der Grund laut Verteidigungsministerium: Rache.

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Nach dem verheerenden Anschlag auf eine Konzerthalle in der Nähe von Moskau im vergangenen Monat verzeichnet Russland einen bedeutenden Anstieg an Rekruten für die Streitkräfte. Wie der britische "Telegraph" unter Berufung auf das russische Verteidigungsministerium berichtet, haben sich seit Jahresbeginn mehr als 100.000 Personen dem Militärdienst verpflichtet. Allein in den letzten zehn Tagen seien rund 16.000 junge Russen beigetreten.

"Bei den Befragungen, die in der vergangenen Woche in den Auswahlzentren in den russischen Städten durchgeführt wurden, gaben die meisten Kandidaten als Hauptmotiv für den Vertragsabschluss den Wunsch an, die Opfer der Tragödie vom 22. März 2024 in der Region Moskau zu rächen", zitiert das Blatt das Ministerium. 

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Trotz mehrerer Bekenntnisse der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) zu dem Anschlag beharren russische Behörden weiter auf einer angeblichen Verwicklung der Ukraine. Die Tatverdächtigen hätten ausgesagt, dass sie per Sprachnachrichten auf Telegram Anweisungen von einem Unbekannten erhalten hätten, teilte das russische Ermittlungskomitee etwa am Freitag (29. März) mit. Dieser "Koordinator" habe die Terroristen nach dem Anschlag in Richtung der ukrainischen Grenze gelenkt und ihnen eine Belohnung in Aussicht gestellt, die sie demnach in der ukrainischen Hauptstadt Kiew erhalten sollten, hieß es weiter.

Russische Offizielle beharren auf Verwicklung der Ukraine

Unabhängige russische Medien wiesen darauf hin, dass die festgenommenen Männer vor einigen Tagen teils schwer verletzt im Gerichtssaal auftauchten und höchstwahrscheinlich von russischen Sicherheitskräften gefoltert worden waren. Auch russische Menschenrechtler haben sich entsetzt gezeigt und darauf hingewiesen, dass unter Folter erzwungene Geständnisse kaum einen Wert hätten.

Russland ist am 22. März vom schwersten Terroranschlag seit vielen Jahren erschüttert worden. Infolge des Angriffs auf den Veranstaltungsort Crocus City Hall wurden in der Stadt Krasnogorsk nordwestlich von Moskau mindestens 144 Menschen getötet und 382 weitere verletzt. Bereits mehrfach reklamierte der IS die Tat für sich. Westliche Sicherheitsbehörden und Experten halten dies für glaubhaft und vermuten den IS-Ableger Islamischer Staat Provinz Khorasan (ISPK) hinter dem Anschlag.

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Trotzdem behaupteten Kremlchef Wladimir Putin und andere russische Vertreter schon kurz nach dem Anschlag ohne Vorlage von Beweisen, dass angeblich die Ukraine in das Verbrechen verwickelt sei. Die Ukraine, die sich seit mehr als zwei Jahren gegen einen brutalen russischen Angriffskrieg verteidigt, hat dies strikt zugewiesen.

  • Verwendete Quellen:
  • Nachrichtenagentur dpa
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