Vergleich zwischen Deutschland und den USA
Nach Trumps Harvard-Vorstoß: So viel Einfluss hat die Bundesregierung auf Universitäten
- Aktualisiert: 23.05.2025
- 14:10 Uhr
- Emre Bölükbasi
Milliarden-Förderung oder politischer Druck? Der staatliche Einfluss auf Universitäten unterscheidet sich in Deutschland und den USA drastisch – mit weitreichenden Folgen.
Das Wichtigste in Kürze
Trump droht Harvard: Die Elite-Uni dürfe keine ausländischen Studierenden mehr aufnehmen.
Der Streit zeigt, wie stark die US-Regierung Unis steuert – mit Milliarden als Druckmittel.
In Deutschland ist das kaum denkbar: Hier regiert Zurückhaltung.
Ein weiterer Schock für die US-Elite-Universität Harvard: Die Administration von Donald Trump will die Aufnahme internationaler Student:innen verbieten. Der Uni wird vorgeworfen, angeblich nicht entschieden genug gegen antisemitische Proteste vorzugehen - Kritiker:innen sehen das aber als Vorwand, um Harvard unter Druck zu setzen.
Wie viel Einfluss haben aber Regierungen auf Hochschulen? In den USA ist die Antwort eindeutig: Die Regierung greift massiv ein. In Deutschland hingegen bleibt der Bund erstaunlich zurückhaltend. Zwei Länder, zwei Systeme – und zwei völlig unterschiedliche Machtverhältnisse.
Fördergelder als Druckmittel in den USA
In den USA kann die Regierung ihre Hochschulen mit harter Hand steuern. Bundesgelder in Milliardenhöhe werden als politisches Druckmittel eingesetzt – nicht selten mit drastischen Folgen. Forschungsbereiche wie Klimawandel oder soziale Ungleichheit geraten ins Visier, Stellen werden gestrichen, ganze Programme auf Eis gelegt.
Ein konkretes Beispiel: Erst vor kurzem hatte Trump Harvard, der er eine linke Ideologie vorwirft, zum Kurswechsel in vielen Bereichen aufgefordert. Dieser sollte etwa die Einstellung von Hochschulpersonal oder die Zulassung von Student:innen betreffen. Nachdem sich die Elite-Uni dagegen gewehrt hatte, fror die Regierung milliardenschwere Fördergelder ein. Die Uni reichte dagegen eine Klage ein.
Bund als Finanzspritze in Deutschland
In Deutschland sieht das ganz anders aus: Die Hochschulen genießen eine hohe Autonomie in Forschung, Lehre und Selbstverwaltung. Zudem unterstehen sie den Bundesländern. Diese entscheiden etwa über Hochschulgesetze oder Zulassungsvoraussetzungen.
Der Bund hingegen kann Forschung fördern – etwa über Förderprogramme wie die Exzellenzstrategie. Hier fließen ab 2026 jährlich 539 Millionen Euro an ausgewählte Universitäten, um Spitzenforschung zu stärken.
Dieser Unterschied in der Steuerung hat Konsequenzen: Während US-Unis trotz ihrer meist privaten Trägerschaft stark von Washington abhängig sind, genießen deutsche Universitäten weitgehende Autonomie. Das schafft Freiraum – und auch weniger politische Kontrolle.
Dieser Beitrag wurde mit Unterstützung von Künstlicher Intelligenz (KI) erstellt und vor der Veröffentlichung von der Redaktion sorgfältig geprüft.
- Verwendete Quellen:
- Nachrichtenagentur dpa
- Tagesschau: Elite-Uni Harvard klagt gegen US-Regierung