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Umweltfreundliche Alternativen

Daran erkennt man nachhaltige Kosmetik

  • Aktualisiert: 15.02.2023
  • 13:51 Uhr
  • Tanja Hofmann
Wer zu möglichst nachhaltiger Kosmetik greifen möchte, sollte die Inhaltsstoffe unter die Lupe nehmen.
Wer zu möglichst nachhaltiger Kosmetik greifen möchte, sollte die Inhaltsstoffe unter die Lupe nehmen.© picture alliance / dpa Themendienst

Es ist möglich für Körperpflegeprodukte wie Shampoo, Duschgel oder Feuchtigkeitscreme eine umwelt- und gesundheitsfreundliche Alternative zu wählen. Dafür sollte man beim Kauf von Kosmetika aufmerksam sein, denn es ist nicht immer sicher, dass Produkte, die als "nachhaltig" bezeichnet werden, auch tatsächlich nachhaltig sind.

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Slogans mit Vorsicht genießen

Wer auf Nachhaltigkeit setzen möchte, sollte sich nicht allein auf die Aussagen auf diversen Verpackungen verlassen. Slogans wie "nachhaltig hergestellt" oder "schonend hergestellt" haben keine rechtliche Bedeutung und lassen sich nicht einfach nachprüfen. Begriffe wie "Naturkosmetik" oder "Bio-Kosmetik" sind ebenfalls nicht geschützt und es fehlt ein rechtlicher Rahmen für ihre Verwendung, so die Verbraucherzentrale Hamburg gegenüber der dpa.

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Bilder und Symbole kritisch hinterfragen

Bei Bildern auf Produktverpackungen sollte man ebenfalls kritisch sein, warnt die Verbraucherzentrale NRW. Symbole wie Bäume, Blumen und Wolken können oft einen offiziellen Siegel-Eindruck erwecken, ohne jedoch einen ökologischen Vorteil anzuzeigen. Eine kritische Überprüfung von Angaben zu Inhaltsstoffen ist ebenfalls empfehlenswert. Während bei Lebensmitteln eine Vorschrift zur Angabe des prozentualen Anteils des hervorgehobenen Inhaltsstoffes in der Inhaltsstoffliste besteht, gibt es dies bei Kosmetika nicht.

Ein Produkt, das "mit Mandelöl" beworben wird, kann trotzdem aus chemisch-synthetischen Stoffen bestehen, während das hervorgehobene pflanzliche Öl möglicherweise nur in sehr geringen Mengen enthalten ist. Es ist also wichtig, die Inhaltsstoffliste sorgfältig zu prüfen, um sicherzustellen, dass man das gewünschte Produkt erhält.

Über Inhaltsstoffe informieren

Für einen genaueren Blick auf die Inhaltsstoffe von Kosmetikprodukten gibt es zahlreiche Hilfsmittel. Man kann sich an Apps wie "Codecheck" oder "haut.de" wenden, die häufig Produkte mit ihren Inhaltsstoffen auflisten. Durch das Scannen des Barcodes eines Artikels kann man erfahren, welche Stoffe als kritisch für die Umwelt gelten - und welche nicht.

Auf "haut.de" kann man beispielsweise Informationen über einzelne Inhaltsstoffe in Kosmetika finden, darunter ihre Funktion und zu welcher Stoffgruppe sie gehören. Laut Chefredakteurin Kerstin Scheidecker von "Öko-Test" sollten Verbraucher auf die Verwendung von Kunststoffverbindungen, Silikonen, synthetischen Duftstoffen, erdölbasierten Paraffinen und Tensiden achten, da diese aus umwelttechnischer Sicht kritisch sind. Ein weiterer kritischer Inhaltsstoff ist PEG.

PEG werden in vielen Kosmetika als Emulgatoren verwendet und können, je nach Art und Menge, die Barrierefunktion der Haut schwächen. Silikone sind ebenfalls in vielen Kosmetika enthalten und gehören zu den biologisch schwer abbaubaren Kunststoffverbindungen, was bedeutet, dass sie nur langsam oder gar nicht von der Umwelt abgebaut werden können.

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Etablierte Naturkosmetik-Siegel erkennen

Verbraucherschützer empfehlen, die App "Toxfox" vom Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) zu verwenden, um zu prüfen, ob ein Produkt Mikroplastik oder Kunststoffe enthält. Außerdem kann man auf etablierte Naturkosmetik-Siegel wie "Natrue", "Cosmos" oder "Ecocert" achten, die bestimmte Substanzen ausschließen und somit einen höheren Standard für natürliche und umweltfreundliche Inhaltsstoffe garantieren.

Kerstin Scheidecker, Chefredakteurin von "Öko-Test", empfiehlt, auf Duschgels und Shampoos in fester Form zurückzugreifen, da ihre Untersuchungen zeigen, dass selbst feste Produkte von konventionellen Marken oft keine kritischen Inhaltsstoffe enthalten und somit ebenso gut wie Naturkosmetika abschneiden können.

Sparsamkeit bei der Verwendung

Missverständnisse bestehen häufig bei der vermeintlich nachhaltigeren Papierverpackung der festen Stücke: "Rein in der Ökobilanz ist die Herstellung von Karton deutlich aufwendiger als die von einfachem Plastik", erklärt Tristan Jorde von der Verbraucherzentrale Hamburg. Der Vorteil bestehe darin, dass unbehandelte Pappe in der Umwelt weniger Schaden anrichtet - für den Fall, dass die Verpackung nicht ordnungsgemäß entsorgt wird.

Letztendlich gilt: Das nachhaltigste Produkt ist immer noch gar kein Produkt. "Weniger ist mehr, das ist die allgemeine Nachhaltigkeitsregel", so Jorde. Auch Scheidecker zufolge ist es entscheidend, "dass man nicht zahllose Produkte hat, die dann schlecht werden, weil man sie geöffnet, aber nicht aufgebraucht hat". Vor dem Einkauf sollte man also zuallererst überlegen, was man wirklich braucht und nutzen wird. Das schont neben der Umwelt auch den Geldbeutel.

  • Verwendete Quellen:
  • Nachrichtenagentur dpa
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