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An Omikron angepasste Impfstoffe

Neues Corona-Vakzin: Bundesländer erwarten jedoch kaum Andrang

  • Veröffentlicht: 03.09.2022
  • 12:23 Uhr
  • dpa
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© Bernd Weißbrod/dpa

Nach der Sommerwelle mit vielen Corona-Infektionen sind nun die ersten an Omikron angepassten Impfstoffe da. Doch wie steht es um die Nachfrage?

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DAS WICHTIGSTE IN KÜRZE:

  • Die EMA hatte am Donnerstag grünes Licht für die neuen Impfstoffe gegeben.
  • Die Verabreichung der Impfstoffe organisieren die Länder und die Kommunen. 
  • Diese rechnen jedoch mit keinem großen Andrang.

Beim Verabreichen der neuen, an Omikron angepassten Impfstoffe wollen die Bundesländer vor allem auf niedergelassene Ärzte und Impfstellen setzen - mit einem großen Andrang rechnen sie aber nicht. Das geht aus einer Umfrage der Deutschen Presse-Agentur unter den Ländern hervor. Impfungen in Apotheken dürften dagegen kaum eine Rolle spielen.

Die Europäische Arzneimittel-Agentur (EMA) hatte am Donnerstag grünes Licht für die beiden Impfstoffe von Biontech/Pfizer und Moderna gegeben, die an den Subtyp BA.1 der Omikron-Variante des Coronavirus angepasst sind. Am Freitag ließ die EU-Kommission die Vakzine zu. BA.1 spielt in Deutschland zwar keine Rolle mehr, Experten gehen aber davon aus, dass die neuen Impfstoffe auch einen Vorteil gegen den derzeit dominierenden Subtyp BA.5 bringen. Eine Impfempfehlung der Ständigen Impfkommission (Stiko) gibt es allerdings noch nicht.

Schon in den beiden Wochen ab Montag sollen rund 14 Millionen Dosen des BA.1-Präparats von Biontech/Pfizer und Moderna kommen. Wie der Impfstoff in die Arme der Menschen kommt, organisieren die Länder und die Kommunen. Im Detail unterscheiden sich die Strategien.

So ist die Lage in den Ländern

Während etwa in Nordrhein-Westfalen, die einst 53 Impfzentren bereits im Herbst vergangenen Jahres ihren Betrieb eingestellt hatten, gibt es in Bayern derzeit trotz geringer Impfnachfrage noch 80 Impfzentren - teils mit eingeschränkten Öffnungszeiten.

Auch Mecklenburg-Vorpommern hält an Impfzentren fest, die zunächst noch bis April 2023 laufen sollen. Insbesondere für Menschen, die keinen Hausarzt oder aufgrund eingeschränkter Mobilität keinen Zugang zu einer Arztpraxis hätten, seien die Impfzentren und mobilen Teams ein wichtiges Angebot, teilte das Gesundheitsministerium Mecklenburg-Vorpommerns mit.

In Sachsen werden die 13 Impfstellen aufgestockt. In Bremen gibt es noch vier zentrale Impfstellen, ein Kinderimpfzentrum, mobile Teams und Impffahrzeuge, wie das Gesundheitsressort mitteilte. Man könne ""auch bei kurzfristig steigender Nachfrage die Kapazitäten hochfahren", teilte eine Sprecherin mit.

Auch wenn in den Ländern die Vorbereitungen für die Impfungen mit den neuen Vakzinen bereits laufen, wollen sie ihre vorhandenen Impf-Kapazitäten noch nicht vollständig hochfahren. Schleswig-Holstein etwa hat ausgerechnet, auf wie viele Impfungen die Kapazitäten ausgeweitet werden können: "Bei Bedarf können vorhandene Kapazitäten (Impflinien) und die Öffnungszeiten in den vorhandenen Impfstellen aufgestockt werden", erklärte das Gesundheitsministerium in Kiel. Demnach sei es dann möglich, innerhalb von sechs Wochen mehr als 1,8 Millionen Impfungen durchzuführen.

Baden-Württembergs Gesundheitsminister Manne Lucha (Grüne) geht davon aus, dass die vorhandenen Kapazitäten in seinem Bundesland ausreichen. Eine massenhafte Impfung wie Anfang 2021 erwarte das Land aktuell nicht.

Auch in Thüringen werden die Kapazitäten abgesehen von zwei Städten - Erfurt und Gera - vorerst nicht hochgefahren. Dort seien die Öffnungszeiten nicht reduziert worden, so der Impfmanager der Kassenärztlichen Vereinigung (KV), Jörg Metz. Gerade sei die Bereitschaft, sich zu impfen, gering.

In Hamburg, Berlin, Brandenburg und Sachsen-Anhalt werden die Corona-Impfstoffe vorrangig über die Arztpraxen verimpft. Impfzentren gebe es in Hamburg nur noch zwei, die bei einer größeren Nachfrage personell verstärkt werden können, erklärte die Gesundheitsbehörde.

Auch das bevölkerungsreichste Bundesland Nordrhein-Westfalen setzt vor allem auf Impfungen in den Arztpraxen. Dies ermögliche eine flexible Steuerung des lokalen Impfgeschehens und orientiere sich an der Nachfrage, teilte das nordrhein-westfälische Sozialministerium auf Anfrage mit. Den Angaben zufolge könne das Impfen bei Bedarf im Herbst kurzfristig wieder deutlich hochgefahren werden.

In den NRW-Nachbarbundesländern Rheinland-Pfalz und Niedersachsen sind auch etliche mobile Impfteams unterwegs. Rund 150 sind es derzeit allein in Niedersachsen.

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