ADAC rechnet mit steigenden Spritpreisen
Steigender Ölpreis: Opec+ kündigt Drosselung der Ölförderung an
- Aktualisiert: 03.04.2023
- 19:29 Uhr
- Clarissa Yigit
Neun Ölförderländer aus der Gruppe der Opec+ kündigten am Montag (3. April) an, dass sie ihre tägliche Ölproduktion in den nächsten Monaten reduzieren werden. Dies ließ den Ölpreis ansteigen.
Das Wichtigste in Kürze
Die Opec+ kündigten am Montag (3. April) an, dass neun Ölförderländer ihre tägliche Ölproduktion drosseln werden.
Ab Mai solle daher die tägliche Ölproduktion um rund 1,66 Millionen Barrel (je 159 Liter) pro Tag niedriger ausfallen.
Es handele sich dabei um eine "Vorsichtsmaßnahme, die das Ziel hat, die Stabilität des Ölmarktes zu stützen".
Neun Ölförderländer aus der Gruppe der Opec+ kündigten am Montag (3. April) in Wien an, dass sie ihre tägliche Ölproduktion in den kommenden Monaten um insgesamt 1,66 Millionen Barrel (je 159 Liter) pro Tag reduzieren werden. Dies entspreche circa 1,6 Prozent der globalen Ölproduktion, wie die Deutsche Presse-Agentur (dpa) schreibt.
Kürzungen sollen "Stabilität des Ölmarktes stützen"
Unter den Ländern – die die Ölförderung ab Mai drosseln wollen – seien Saudi-Arabien, Irak, die Vereinigten Arabischen Emirate, Kuwait, Kasachstan, Oman und Algerien, schreibt "Der Aktionär".
Schon am Sonntag hatten die an dem Schritt beteiligten Länder überraschend und einzeln Kürzungen angekündigt, ergänzt die dpa. Wie OPEC+ mitteilte seien die Kürzungen eine "Vorsichtsmaßnahme, die das Ziel hat, die Stabilität des Ölmarktes zu stützen".
Erst Anfang Dezember hatte die Opec+ beschlossen, die tägliche Rohölförderung ab Januar um 400.000 Barrel zu erhöhen. Daher wurde am Donnerstag (30. März) noch damit gerechnet, dass das Kartell an der bestehenden Vereinbarung festhalten werde.
Russland liefert weiterhin weniger Öl
Moskau kündigte an, seine schon jetzt bestehende restriktive Förderpolitik nicht wie geplant im Juni auslaufen zu lassen, sondern bis Ende des Jahres fortzusetzen, berichtet "Der Aktionär". Die Entscheidung diene dazu, die Preise auf einem bestimmten Niveau zu halten, äußerte sich Kremlsprecher Dmitri Peskow dazu.
Steigende Ölpreise erwartet
Infolge der Banken-Turbulenzen waren die Ölpreise auf ein 15-Monatstief zurückgefallen. Allerdings hatten sich die Preise wieder erholt. Knapp 80 Dollar kostete zuletzt ein Barrel Brent-Rohöl.
Auf Grund der nun angekündigten Förderkürzungen reagierte dementsprechend am Montag der Ölpreis und verteuerte sich. So kostete ein Barrel der Nordseesorte "Brent" zur Lieferung im Juni zuletzt 84,02 US-Dollar – 4,13 Dollar mehr als noch am Freitag (31. März). Auch der Preis der amerikanischen Sorte "West Texas Intermediate" (WTI) stieg für ein Barrel zur Lieferung im Mai um 4,07 Dollar. Hier kostete das Barrel nun 79,74 Dollar.
Auch befürchtet der ADAC, dass es "in der Folge auch zu einer Verteuerung an den Zapfsäulen" kommen könne.
Der Anstieg der Ölpreise dürfte den Inflationsdruck auf der ganzen Welt wieder verstärken, erklärt "Der Aktionär". Daher könnten Zentralbanken gezwungen werden, die Zinssätze länger hoch zu halten. Damit würde sich auch das Risiko einer Rezession erhöhen.
Die Allianz aus 23 Staaten habe einen weltweiten Marktanteil von etwa 40 Prozent. Daher würden diese über die Fördermengen großen Einfluss auf die Ölpreise ausüben können.
Allerdings würde es sich bei den aktuellen Kürzungen um einen Schritt handeln, der nicht von der gesamten Opec+ beschlossen wurde, so die dpa. "Das bedeutet nichts Gutes. Da scheint eine kleine Gruppe ohne vorherige Absprache ihr eigenes Ding gemacht zu haben", betont Rohstoffanalyst Carsten Fritsch von der Commerzbank gegenüber der dpa abschließend.
- Verwendete Quellen:
- Nachrichtenagentur dpa