Infektionsmeldungen steigen
Papageienkrankheit: WHO meldet immer mehr Fälle in Deutschland
- Veröffentlicht: 07.03.2024
- 12:08 Uhr
- Maria Frost
Die Papageienkrankheit soll sich wie eine Grippe anfühlen, im schlimmsten Fall kann aber auch eine Lungenentzündung die Folge sein. Die Zahl der Infektionen ist in mehreren Ländern gestiegen, auch in Deutschland.
Das Wichtigste in Kürze
Die Papageienkrankheit breitet sich in Deutschland aus.
Wer infiziert ist, empfindet häufig grippeähnliche Symptome, im schlimmsten Fall kann sich eine Lungenentzündung entwickeln.
Auch in Österreich, Dänemark, Schweden und den Niederlanden ist ein Infektions-Anstieg laut WHO zu verzeichnen.
Seit November und Dezember letzten Jahres ist die Zahl der Menschen, die sich mit Ornithose angesteckt hat, gestiegen - so die Weltgesundheitsorganisation (WHO). Dabei handelt es sich um eine Krankheit, die von Vögeln übertragen und als Papageienkrankheit bezeichnet wird. In Dänemark sind bereits vier Todesfälle und in den Niederlanden ein Toter registriert worden.
Wie infiziert man sich mit der Papageienkrankheit?
Das Bakterium Chlamydophila psittaci löst die Infektionskrankheit aus. Überträger der Krankheit sind vor allem Papageien, Tauben, Möwen und andere Vögel. Vor allem für Menschen in direktem Kontakt mit den infizierten Vögeln ist die Gefahr sich zu infizieren besonders groß. Auch das Einatmen von Ausdünstungen des Kots, beispielsweise bei der Käfigreinigung, kann zu einer Infektion führen. Davon betroffen sind laut WHO vor allem Menschen, die mit den Vögeln arbeiten, wie Mitarbeiter:innen von Tierarztpraxen, Tierhandlungen und Geflügelfabriken.
WHO gibt Entwarnung
Die US-Gesundheitsbehörde gibt jedoch Entwarnung: Eine Übertragung der Papageienkrankheit von Mensch zu Mensch ist höchst unwahrscheinlich. Laut WHO ist eine Infektion jedoch meldepflichtig. Erkrankte bemerken die Infektion an grippeähnlichen Symptomen und im schlimmsten Fall an einer Lungenentzündung.
Papageienkrankheit in Zahlen
Nicht nur in Deutschland sind mehr Fälle gemeldet worden. Die WHO gibt an, dass auch Österreich, Dänemark, Schweden und die Niederlande einen Anstieg an Meldungen verzeichnen. Die Überwachungsmaßnahmen in diesen Ländern wurden daher verstärkt. Allgemein ist das Risiko für den Menschen jedoch aktuell niedrig, so die WHO.
Die WHO berichtet von 14 bestätigten Fällen im Jahr 2023. In diesem Jahr sind bis zum 20. Februar fünf weitere Fälle gemeldet. Vor allem ist es rund um Hannover gehäuft zu Fallmeldungen gekommen. 16 aller Infizierten wurden im Krankenhaus behandelt. Laut eigener Angaben sei keiner mit Wildvögeln in Berührung getreten, ein Viertel jedoch davon besitze Haustiere wie Tauben, Papageien oder Hühner.
Todesfälle im Ausland
In Dänemark seien von Ende Dezember bis 27. Februar insgesamt 23 bestätigte Fälle gemeldet worden, in den Niederlanden von Ende Dezember bis zum 29. Februar 21. In Dänemark seien vier Infizierte gestorben, in den Niederlanden einer.
- Verwendete Quellen:
- Nachrichtenagentur dpa