Verteidigungsminister in Odessa
Pistorius sagt Ukraine 500-Millionen-Euro-Waffenpaket zu
- Veröffentlicht: 31.05.2024
- 02:49 Uhr
- Franziska Hursach
Flugabwehr, Panzer, Munition, Ersatzteile: Beim Besuch in Odessa verspricht Verteidigungsminister Pistorius weitere militärische Unterstützung für die Ukraine.
Das Wichtigste in Kürze
Bei einem zuvor geheim gehaltenen Besuch in der Ukraine hat Verteidigungsminister Boris Pistorius der von Russland angegriffenen Ukraine weitere Militärhilfe im Umfang von 500 Millionen Euro zugesagt.
Das angekündigte Waffenpaket enthält laut seinen Angaben unter anderem das Luftverteidigungssystem Iris T, wichtige Ersatzteile, Munition und weitere Panzer.
Der SPD-Politiker will die Ukraine damit auf einen langen Krieg vorbereiten.
Verteidigungsminister Boris Pistorius hat ein neues deutsches Waffenpaket für die Ukraine angekündigt. Waffen im Umfang von einer halben Milliarde Euro sollen für den Abwehrkampf gegen Russland bereitgestellt werden, so Pistorius bei seinem Besuch in der südukrainischen Hafenstadt Odessa.
Wir werden euch in diesem Abwehrkampf weiterhin unterstützen.
Verteidigungsminister Boris Pistorius
Der SPD-Politiker sicherte dem Land bei der Vorstellung des Pakets während eines Treffens mit seinem Kollegen Rustem Umjerow die Unterstützung Deutschlands zu. Auch betonte Pistorius, dass ein Teil des Materials bereits unmittelbar vor der Auslieferung stehe. Umjerow sprach Deutschland seinen Dank aus und appellierte an andere Partner, sein Land noch intensiver zu unterstützen.
Ukraine erhält Flugabwehr, Ersatzteile und weitere Panzer
Das neue Waffenpaket soll eine hohe Zahl von Raketen für Flugabwehrsysteme vom Typ Iris-T SLM mit mittlerer Reichweite und eine kleinere Zahl von SLS-Flugkörpern mit kürzeren Reichweiten enthalten. Auch Drohnen, dringend benötigte Ersatzteile, Scharfschützengewehre und Munition für Handwaffen sollen geliefert werden, so Pistorius. Von 2025 an solle die Auslieferung von 18 neuen Radhaubitzen der neuesten Bauart folgen. Deutschland werde außerdem Industrieausbildungskurse für ukrainische Techniker finanzieren. Zudem seien im Paket Mittel für störungssichere Satellitenkommunikation enthalten.
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Aus den bisherigen Zusagen würden noch in diesem Jahr weitere Kampfpanzer vom Typ Leopard A1 und vom Typ Leopard II A4 aus Spanien geliefert. Außerdem werde Deutschland weitere Marder-Schützenpanzer, gepanzerte Gefechtsfahrzeuge, Flugabwehrpanzer sowie Ausrüstung für Führungsfähigkeit zum elektronischen Kampf liefern.
Pistorius geht von langem Krieg aus
Pistorius betonte: Man habe besonderen Wert auf Nachhaltigkeit gelegt, indem man auch Bestellungen auf den Weg gebracht habe, die erst in den nächsten Jahren Realität würden. Dies geschehe deswegen, "weil wir davon ausgehen, dass es wichtig ist, jetzt vorsorglich die Weichen zu stellen dafür, dass dieser Krieg noch länger dauert und wir weiter unterstützen wollen und werden".
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Es war der dritte Besuch von Pistorius in der Ukraine seit Beginn des russischen Angriffskriegs im Februar 2022. Die Reise war auch angesichts der aktuellen russischen Offensive mit vermehrten Luftangriffen aus Sicherheitsgründen bis zur Abreise aus Odessa geheim gehalten worden.
- Verwendete Quelle:
- Nachrichtenagentur dpa