Bei G20-Gipfel auf Bali
Präsident Selenskyj stellt Bedingungen für ein mögliches Kriegsende
- Veröffentlicht: 15.11.2022
- 14:00 Uhr
- afu
Der ukrainische Präsident Selenskyj hat deutlich gemacht, unter welchen Voraussetzungen er ein Ende des Krieges in seinem Land akzeptieren werde. Per Video hatte der Staatschef eine Rede beim G20-Gipfel auf Bali gehalten, bei dem auch der russische Außenminister Lawrow anwesend ist.
Das Wichtigste in Kürze:
- Auf Bali findet derzeit der G20-Gipfel statt, neben Bundeskanzler Olaf Scholz ist auch Russlands Außenminister Sergej Lawrow anwesend.
- Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hielt am Dienstag eine Rede - er war nicht selbst vor Ort, sondern per Video zugeschaltet.
- Selenskyj stellte konkrete Bedingungen für ein Ende des russischen Angriffskriegs in seinem Land.
Per Video hat sich Wolodymyr Selenskyj beim G20-Gipfel am Dienstag (15. November) zu einem möglichen Kriegsende geäußert. Dafür stellte der ukrainische Präsident Bedingungen, wie die Deutsche Presse-Agentur (dpa) berichtet. Für ein Ende des russischen Angriffskrieges sei ein vollständiger Abzug der russischen Truppen sowie die lückenlose Wiederherstellung der territorialen Unversehrtheit der Ukraine notwendig.
Selenskyj: Keine Kompromisse
Auf Angebote an sein Land, welche Kompromisse in Bezug auf Gewissen, Souveränität, Territorium oder Unabhängigkeit beinhalten, sollte verzichtet werden, so der Staatschef beim Treffen der 20 führenden Industrie- und Schwellenländer auf der indonesischen Insel Bali. Russlands Präsident Wladimir Putin nimmt nicht am Gipfel teil, stattdessen ist sein Außenminister Sergej Lawrow nach Bali gereist.
"Ich möchte, dass dieser aggressive russische Krieg gerecht endet und auf Grundlage der Charta der Vereinten Nationen und des internationalen Rechts", so Selenskyj. Nach dem Krieg seien für die Ukraine außerdem "effektive Sicherheitsgarantien" notwendig. Um eine Nachkriegs-Sicherheitsarchitektur zu schaffen schlug der Präsident eine internationale Konferenz vor, bei der man ein Kiewer Abkommen schließen könnte.
Kritik an "Kälte als Waffe"
Weiter forderte Selenskyj eine Verlängerung des geschlossenen Abkommens über den Export von ukrainischem Getreide, bei dem die Türkei und die UN vermittelt hatten. Zum wiederholten Male kritisierte Selenskyj auch in dieser Rede die gezielte Zerstörung der Energieinfrastruktur in seinem Land, Kälte werde durch Russland als "Waffe gegen Millionen von Menschen" eingesetzt. Mehr als 430 Kinder seien bereits in diesem Krieg getötet worden, 11.000 nach Russland verschleppt.
Die Ukraine habe bei Friedensbemühungen schon immer eine Führungsrolle eingenommen, so der ukrainische Präsident, davon sei die Welt Zeuge geworden. Wenn Russland behaupte es wolle den Krieg beenden, "dann soll es das mit Taten unter Beweis stellen".
Verwendete Quellen:
- Nachrichtenagentur dpa