Verhandlungen mit Russland
Putin-Dialog "nutzlos": Selenskyj hält nichts von Macrons Diplomatie
- Aktualisiert: 20.02.2023
- 17:44 Uhr
- Anne Funk
Durch Verhandlungen könne man den Ukraine-Krieg beenden, so Frankreichs Präsident Macron. Davon hält sein ukrainischer Amtskollege wenig: Ein Dialog mit Putin sei kaum erfolgsversprechend, Macron verschwende seine Zeit, so Selenskyj.
Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hat in einem Interview seine Meinung bekräftigt, dass der Ukraine-Krieg nur durch Verhandlungen ein Ende finden könne. "Ich will die Niederlage Russlands in der Ukraine und ich will, dass die Ukraine ihre Position verteidigen kann, aber ich bin überzeugt, dass das letztlich nicht militärisch abgeschlossen wird", so der Staatschef gegenüber den Zeitungen "Le Figaro" und "Le Journal du Dimance". Das berichtet die Deutsche Presse-Agentur (dpa). Keine der zwei Seiten könne vollständig siegen, so Macron.
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hält von Macrons Diplomatieansatz wenig. "Das wird ein nutzloser Dialog. In Wahrheit verliert Macron seine Zeit. Ich bin zu dem Schluss gekommen, dass wir nicht in der Lage sind, Russlands Verhalten zu ändern", erklärte Selenskyj gegenüber der Zeitung "Corriere della Sera" und zwei weiteren italienischen Tageszeitungen.
Selenskyj: Entscheidung liegt bei Russland
"Wenn sie beschlossen haben, sich in dem Traum vom Wiederaufbau des alten Sowjetimperiums zu isolieren, können wir nichts dagegen tun." Es liege an ihnen, sich "für oder gegen eine Zusammenarbeit mit der Gemeinschaft der Nationen auf der Grundlage gegenseitigen Respekts zu entscheiden", zitiert die Nachrichtenagentur Reuters den ukrainischen Präsidenten.
Dass es die westlichen Sanktionen gewesen sein sollen, die den russischen Präsidenten Wladimir Putin in die Isolation getrieben hätten, wies Selenskyj entschieden zurück. "Es war vielmehr die Entscheidung, den Krieg zu beginnen, die Putin an den Rand gedrängt hat."
- Verwendete Quellen:
- Nachrichtenagentur dpa
- Nachrichtenagentur Reuters