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Kontroverses US-Interview

Radikale Thesen von AfD-Chefin: Weidel bezeichnet Deutschland als Kolonie der USA

  • Veröffentlicht: 08.01.2025
  • 09:59 Uhr
  • Claudia Scheele

Im Interview mit einer US-Zeitschrift äußert sich Alice Weidel kritisch zu Deutschlands Abhängigkeit von den USA. Dabei spricht sie mehrmals davon, dass Deutschland "Sklave der USA" sei.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Alice Weidel spricht über Deutschland als "Sklave der USA", daher müsse Deutschland auch nicht im Krieg kämpfen.

  • Die "Deutschen sind ein besiegtes Volk", so Weidel. Damit bedient sich sich eines Motivs, das besonders bei "Reichsbürgern" beliebt ist.

  • Weiter spricht sie über eine mögliche Koalition mit der CDU nach der nächsten Bundestagswahl.

Alice Weidel (AfD) hat in einem Interview mit der US-Zeitschrift "The American Conservative" einige radikale Äußerungen zu Deutschland und dessen Beziehungen zu den USA preisgegeben. Sie bedient sich dabei auch eines besonders bei "Reichsbürgern" beliebten Motivs.

Donald Trump, Wladimir Putin, Olaf Scholz

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Laut Weidel ist Deutschland wie "eine Kolonie" der USA, die dadurch kein Recht habe, eigenständige Entscheidungen über ihre Energiepolitik oder Außenpolitik zu treffen. Hintergrund sei der AfD-Chefin zufolge die Abhängigkeit Deutschlands seit dem Zweiten Weltkrieg. "Wir Deutschen sind ein besiegtes Volk", sagt Weidel in dem Interview. Damit bedient sie sich eines beliebten Motivs der "Reichsbürger". Dabei geht es vor allem um die angebliche Nicht-Souveränität Deutschlands, da Deutschland nach wie vor ein besetztes Land sei.

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"Sklaven kämpfen nicht" - Weidel über Deutschlands Abhängigkeit

Vor allem in Bezug auf den Ukraine-Krieg übt Weidel in dem Interview Kritik an der bisherigen Regierung. Ihrer Meinung nach sei es Deutschlands Recht, nicht mehr kämpfen zu müssen, da wir diesen Teil der Geschichte bereits hinter uns gelassen hätten. "Es ist das nobelste Recht eines Dieners, sich nicht an den Kämpfen seines Herrn zu beteiligen, sondern den Frieden zu genießen.“ Wenn die USA jedoch weiter von Deutschland verlangen würden, zu kämpfen, dürften sie sich anschließend auch nicht wundern, wenn sie damit ihre Macht über Deutschland verlieren würden.

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"Ein Sklave, der kämpft, wird unweigerlich die Freiheit als Belohnung fordern. Aber Freiheit bedeutet auch, dass die Menschen ihren eigenen Weg gehen und ihr eigenes Glück suchen werden. Wenn sie das nicht tun, sind sie Sklaven. Und Sklaven kämpfen nicht. Werfen Sie ihnen das nicht vor", sagt Weidel weiter. Sie geht sogar einen Schritt weiter und warnt den künftigen US-Präsidenten Donald Trump davor, Deutschland in diese Unabhägkeit zu treiben, denn "er sollte sich auch über die Konsequenzen im Klaren sein."

Zum Thema des Ukraine-Kriegs greift Weidel die deutsche Politik gegenüber Russland an. Sie spricht dabei von einem "Enthusiasmus" für militärische Unterstützung, der "ein staatlich verordneter Kriegswahn" sei, der jedoch die Kapazitäten der militärischen Lage in Deutschland komplett ignorieren würde. Für sie steht die Außenpolitik der CDU für "sexuelle Fantasien impotenter Menschen". Auf die Frage, wie sie zur geplanten NATO-Reformation stehe, betont Weidel, dass Deutschland im Falle eines Angriffs keine Chance habe. "Es ist fast egal, welches Land uns angreifen würde; wir würden von fast allen besiegt werden."

Im Video: Musk äußert sich über Weidels Partnerin

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Eine Koalition mit der CDU ist ihrer Meinung nach möglich

Weiter greift sie Deutschlands Unterstützung der Ukraine im Krieg auf und betont, dass die geleistete Unterstützung alles sei, was Deutschland zu bieten habe. "Als die Ukraine nach dem Einmarsch der Russen Waffen von Deutschland verlangte, haben wir ihr zunächst nur Helme zur Verfügung gestellt. Die ukrainischen Behörden dachten, wir wollten sie beleidigen. Aber eigentlich konnten wir gar nichts anderes geben. Was wir seither an die Ukraine geliefert haben, waren die noch funktionsfähigen Waffensysteme aus unseren Depots. Aber jetzt können wir nicht mehr. Es ist fast alles aufgebraucht", sagt Weidel.

Eine Regierungsbeteiligung der AfD sei wichtig, da sie einiges retten könnten. "Ja, eine AfD-geführte Regierung wird den Verteidigungshaushalt deutlich erhöhen, aber wir werden das Geld auch sinnvoller einsetzen. Diese völlige Ineffizienz ist das eigentliche Problem." Ganz so einfach, wie sie die Lage darstellt, dürfte es am Ende nicht sein.

An der CDU übt Weidel in dem Interview weiter starke Kritik. Denn auf die Frage, welche Positionen die AfD in einem Koalitionsszenario ändern könnte, sagt sie: "Wir müssen keine Kompromisse eingehen. Die einzige deutsche Partei, die in den Umfragen noch vor uns liegt, ist die CDU." Sie betont außerdem, dass durch die klare Absage einer Koalition der CDU nur noch die linke Seite für eine Koalition in Frage käme. Doch sie hat noch Hoffnung, denn ihrer Meinung nach habe die CDU "einfach unser Parteiprogramm als ihre eigenen Forderungen für den Wahlkampf" kopiert und daher könne sie sich eine Koalition mit ihnen am ehesten Vorstellen. "Vielleicht wird die CDU wieder einmal ihre Wähler verraten, wie sie es schon oft getan hat", sagt sie weiter. Weidel geht also davon aus, dass die CDU auf die AfD zukommen würde. "Vielleicht ergreift die CDU ihre allerletzte Chance, indem sie eine Koalition mit uns eingeht." In diesem Fall geht sie davon aus, dass die AfD ihre Wünsche und damit ihren "Willen durchsetzen" werden.

  • Verwendete Quellen:
  • t-online: "Weidel spricht von deutscher Sklaverei und "sexuellen Fantasien""
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:newstime vom 8. Januar 2025 | 15:50
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