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Cold Case

Rätselhafter Mordfall noch immer ungeklärt: Sonja Engelbrechts Verschwinden jährt sich zum 30. Mal

  • Aktualisiert: 10.04.2025
  • 14:49 Uhr
  • dpa
Im Jahr 1995 wurde Sonja Engelbrecht zuletzt gesehen.
Im Jahr 1995 wurde Sonja Engelbrecht zuletzt gesehen.© Peter Kneffel/dpa

Im Jahr 1995 wurde die damals 19-jährige Sonja Engelbrecht ermordet. Seit Jahrzehnten ist der Fall ungelöst - nun gibt die Polizei zum Jahrestag ihres Verschwindens ein Update.

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Ihre Familie sah Sonja Engelbrecht zum letzten Mal am 10. April 1995. Die schwarze Hose, die sie an diesem Abend trug, hatte sie sich von ihrem Geburtstagsgeld gekauft, die neue Lederjacke hatte ihre Oma ihr geschenkt. Denn erst wenige Tage zuvor hatte die junge Frau ihren 19. Geburtstag gefeiert. Sie brach an jenem 10. April auf, um sich mit einem Freund zu treffen - und verschwand spurlos.

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Auch 30 Jahre nach ihrem Verschwinden beschäftigt der Fall die Münchner Polizei noch immer. 2020 wurde ein Knochen, im März 2022 dann das Skelett der Vermissten in einer Felsspalte bei Kipfenberg im Landkreis Eichstätt entdeckt. Seither ist klar, was vorher bereits traurige Vermutung war: Die junge Frau wurde Opfer eines Verbrechens.

Zum Jahrestag ihres Verschwindens will die Münchner Polizei ein Update über den Stand der Ermittlungen geben. Im März vergangenen Jahres hatte die Polizei Dutzende DNA-Abstriche überwiegend von Männern genommen, die sich seinerzeit aus beruflichen oder auch privaten Gründen häufig in den Wäldern um den Leichenfundort aufgehalten hatten, etwa Jäger. Bei Engelbrechts Leiche waren DNA-Spuren gefunden worden.

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Täter kannte sich ums Versteck wohl gut aus

Die Ermittler:innen gehen davon aus, dass der unbekannte Mörder sich rund um das Versteck gut auskannte. Der Ablageort in einer Felsspalte in einem Wald liege so abseits, da komme kein Wanderer oder Pilzsammler einfach so vorbei, sagte der damalige Leiter der Münchner Mordkommission, Stephan Beer, nach dem Leichenfund. Außerdem sei der Täter wohl mit Bau- oder Renovierungsarbeiten beschäftigt gewesen. Das habe die Analyse von Säcken, Folien und des Klebebandes ergeben, mit denen der Leichnam verpackt worden war: "Da war auch Malerfarbe drauf." Kleidung habe man bei ihren sterblichen Überresten nicht gefunden, sodass der Täter sie vermutlich nackt abgelegt habe.

Nach Angaben der Polizei könnte sich der Täter aus beruflichen oder privaten Gründen oder als Urlauber in der Region Eichstätt oder Ingolstadt aufgehalten haben. Zudem musste er einige Kraft aufbieten, um die Leiche der Frau Hunderte Meter durch unwegsames Gelände bis zur Felsspalte zu schleppen. "Da muss man schon körperlich fit sein, um 50 bis 55 Kilogramm über diese Entfernung zu transportieren", sagte Beer damals.

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Bringt eine Decke den entscheidenden Hinweis?

Hinweise erhoffen sich die Ermittler vor allem zu einer auffälligen Decke aus Polyacryl, deren Überreste bei dem Skelett gefunden wurde. Sie hat ein markantes, schwarz-blaues Pflanzenmuster und zeigt die Umrisse eines Mannes und einer Frau, die auf einer Bank sitzen und sich einander zuneigen.

Nach Erkenntnissen der Polizei hatte Engelbrechts Freund sie zuletzt nachts an der Münchner Straßenbahnhaltestelle Stiglmaierplatz lebend gesehen. Danach gab es Spekulationen, die junge Frau könne entführt und getötet oder an Menschenhändler verkauft worden sein.

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