Tausende Fälle seit Dezember
RKI rät zur Impfung: Grippewelle in Deutschland hat begonnen
- Aktualisiert: 04.01.2024
- 14:16 Uhr
- Franziska Hursach
Der Beginn der Grippesaison ließ bislang auf sich warten. Jetzt hat ihn das Robert-Koch-Institut offiziell ausgerufen. Betroffen sind vor allem zwei Gruppen von Menschen.
Das Wichtigste in Kürze
Laut dem Robert-Koch-Institut hat die Grippewelle in Deutschland offiziell bereits am 16. Dezember begonnen
Besonders Schulkinder und junge Erwachsene sind von Influenzaviren betroffen.
Das RKI rät zur Grippeschutzimpfung.
Viele Menschen in Deutschland waren zuletzt krank. Bislang ließ der Beginn der Grippesaison noch auf sich warten. Nun hat das Robert-Koch-Institut (RKI) diesen jedoch ausgerufen. Bereits im Dezember meldete das Institut einen deutlichen Anstieg an Grippenachweisen. Der Definition des RKI zufolge wird der Beginn rückblickend auf die Woche bis 16. Dezember 2023 datiert, wie aus einem offiziellen Bericht hervorgeht.
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Im Nationalen Referenzzentrum für Influenzaviren im RKI werden regelmäßig Proben von Patient:innen mit Symptomen einer akuten Atemwegsinfektion untersucht. Laut den Forschenden spricht man vereinfacht gesagt dann vom Beginn der Grippewelle, wenn in jeder fünften Patientenprobe Influenzaviren nachgewiesen werden.
Bislang seien knapp 9.000 durch Laboranalysen bestätigte Grippefälle für die Wochen zwischen dem 18. und dem 31. Dezember an das RKI übermittelt worden. Die Zahlen der letzten Dezemberwoche seien aufgrund der Feiertage allerdings nur eingeschränkt bewertbar. In dieser Zeit werde unter anderem weniger getestet. Insgesamt wurden dem Institut seit Oktober rund 16.600 Grippefälle gemeldet.
Schulkinder und junge Erwachsene besonders betroffen
Dem aktuellen Bericht zufolge wurden zuletzt am häufigsten Influenza A(H1N1)pdm09-Viren festgestellt. Vor allem Kinder im Schulalter und junge Erwachsene seien betroffen. Zu diesem Subtyp schreibt das RKI auf seiner Webseite, er sei während der Grippe-Pandemie 2009 erstmals aufgetreten: als sogenannte Schweinegrippe. Er zirkuliere seitdem auch saisonal in Deutschland, zuletzt deutlich in der Saison 2018/19.
Bei Grippewellen, in denen dieser Erreger dominierte, sei bislang zu beobachten gewesen, dass es auch bei jüngeren Erwachsenen und Kindern zu sehr schweren Erkrankungen und Todesfällen gekommen sei, insbesondere wenn Grunderkrankungen vorlagen. Solch schwere Verläufe seien bei jungen Menschen aber insgesamt sehr selten.
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Vor allem ältere Menschen seien dem Risiko ausgesetzt, schwer an einer Grippe zu erkranken oder zu sterben. "Die Zahl der Todesfälle kann bei den einzelnen Grippewellen stark schwanken, von mehreren hundert bis über 25.000 in der Saison 2017/18."
Eine Grippe macht sich oft durch einen plötzlichen Erkrankungsbeginn mit Fieber, Muskel- oder Kopfschmerzen bemerkbar, wie das RKI informiert. Auch ein trockener Reizhusten könne zu den Symptomen gehören.
RKI rät zur Impfung
Im Jahr 2022 hatte die Grippewelle bereits im November und damit ungewöhnlich früh begonnen. In den Jahren vor Corona begann sie laut RKI meist im Januar und dauerte drei bis vier Monate.
Alle Personen, für die die Stiko die Grippeschutzimpfung empfiehlt, sollten sich möglichst bald noch impfen lassen, falls dies noch nicht geschehen ist.
Robert Koch-Institut (RKI)
Dazu zählen unter anderem alle Menschen ab 60 Jahren, Schwangere, chronisch Kranke, Bewohner:innen von Alten- und Pflegeheimen und Menschen mit erhöhtem beruflichen Risiko.
- Verwendete Quellen:
- Nachrichtenagentur dpa