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Opferzahlen könnten weiter steigen

Schweres Erdbeben erschüttert Afghanistan - mehr als 800 Tote

  • Aktualisiert: 01.09.2025
  • 15:55 Uhr
  • Michael Reimers
Afghanistan, Herat: Freiwillige arbeiten in den Trümmern nach einem Erdbeben im Bezirk Zenda Jan.
Afghanistan, Herat: Freiwillige arbeiten in den Trümmern nach einem Erdbeben im Bezirk Zenda Jan.© Ebrahim Noroozi/AP/dpa

Mehrere Erdbeben erschüttern den Osten Afghanistans und reißen Hunderte Menschen in den Tod. Die Katastrophe trifft ein ohnehin geschundenes Land.

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Inhalt

  • Bevölkerung leistet Nothilfe
  • Solidaritätsbekundungen und Hilfe aus dem Ausland
  • Erdbeben-Risikogebiet Afghanistan

Bei den verheerenden Erdbeben im Osten Afghanistans sind nach Angaben der herrschenden Taliban mehr als 800 Menschen ums Leben gekommen. Das gab der Sprecher der Taliban, Sabihullah Mudschahid, bei einer Pressekonferenz bekannt. Mehr als 2.800 Menschen seien zudem verletzt, hieß es weiter. Zahlreiche Menschen seien noch unter Trümmern gefangen.

Nach Angaben der US-Erdbebenwarte USGS hatte das erste Erdbeben eine Stärke von 6,0. Demnach ereignete es sich gegen Mitternacht an der Grenze zu Pakistan in einer Tiefe von acht Kilometern. Es folgten mehrere Nachbeben.

Auch in den News:

"In den am stärksten betroffenen Gebieten wurden ganze Dörfer zerstört, während heftige Regenfälle und Überschwemmungen vor dem Erdbeben einen Großteil der Berggebiete unzugänglich gemacht haben", sagte die Organisation International Rescue Committee (IRC). "Wir sind zutiefst besorgt über die zusätzliche Belastung, die diese Katastrophe für die gesamte humanitäre Hilfe in Afghanistan mit sich bringen wird."

Die Organisation Save the Children, die nach eigenen Angaben bereits vor dem Erdbeben in den betroffenen Regionen aktiv war, kündigte an, weitere Gesundheitsteams in die am stärksten betroffenen Gebiete der Region Kunar zu entsenden.

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Bevölkerung leistet Nothilfe

Auch die Caritas berichtete von Zerstörungen in schwer zugänglichen Gebieten. Bislang leiste die lokale Bevölkerung die erste Nothilfe. Dorfbewohner schildern ihre verzweifelte Lage: "Unsere Häuser sind zerstört, und wir brauchen jede Hilfe, die uns die Menschen bieten können", so ein Anwohner zu dem afghanischen Nachrichtensender Tolonews.

Wie Behörden in Nangarhar mitteilten, sind Helikopter im Einsatz, um Verwundete aus den betroffenen Gebieten zu fliegen. Ein Video des afghanischen Nachrichtensenders Tolonews zeigt Menschen, die in Trümmern nach Überlebenden suchen.

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Solidaritätsbekundungen und Hilfe aus dem Ausland

Irans Regierung stellte schnelle Unterstützung für das Nachbarland in Aussicht. Teheran sei bereit, bei den Hilfs- und Rettungsmaßnahmen in den betroffenen Gebieten sofort zur Seite zu stehen, erklärte Außenamtssprecher Ismail Baghai laut einer Mitteilung seines Ministeriums.

Pakistans Premierminister Shehbaz Sharif bekundete sein Beileid: "Angesichts der Berichte, die bestätigen, dass Hunderte von Menschenleben verloren gegangen sind und Dörfer zerstört wurden, sind unsere Gedanken bei den Opfern und ihren Familien", schrieb er auf X.

"Ich bin in voller Solidarität mit den Menschen in Afghanistan nach dem verheerenden Erdbeben, das das Land heute früh heimgesucht hat", schrieb UN-Generalsekretär António Guterres auf "X".

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Erdbeben-Risikogebiet Afghanistan

Dies ist nicht die erste Erbebenkatastrophe, die Afghanistan ereilt. Immer wieder gibt es schwere Erdbeben in der Region, wo die Arabische, die Indische und die Eurasische Platte aufeinandertreffen.

Bei einer Erdbebenserie am 7. Oktober 2023 kamen in Afghanistan nach Angaben der UN mehr als 1.500 Menschen ums Leben - viele weitere wurden verletzt. 2022 starben in dem Land am Hindukusch bei einem Beben nach Taliban-Angaben mehr als 1.000 Menschen.

Angesichts des jahrzehntelangen Konflikts und Kriege im Land wurden in vielen Häusern oft schlechte Bausubstanzen verwendet. Das macht sie instabil. Erdbeben richten daher oft große Schäden an oder die Häuser stürzen ein.

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AFGHANISTAN-CONFLICT/GIRLS-EDUCATION
News

UNESCO-Bericht

1,4 Millionen Mädchen in Afghanistan dürfen nicht mehr zur Schule

Zugang zu Bildung für alle ist seit der Machtübernahme der Taliban in Afghanistan Geschichte. Nach Auswertungen der UNESCO haben Frauen und Mädchen ab der 7. Klasse keinen Zugang zu Schulen und Universitäten mehr.

  • 15.08.2024
  • 14:56 Uhr
  • Verwendete Quellen:
  • Nachrichtenagentur dpa
  • Nachrichtenagentur Reuters
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