Netzentgelte steigen kräftig
Düstere Prognose fürs kommende Jahr: So teuer wird Strom 2024
- Aktualisiert: 02.12.2023
- 12:36 Uhr
- Stefan Kendzia
Keine angenehmen Nachrichten: Die Netzentgelte sollen für das kommende Jahr kräftig steigen. Für die Verbraucher:innen bedeutet das im Schnitt elf Prozent höhere Strompreise pro Kilowattstunde - und das trotz Milliardenzuschüssen der Bundesregierung.
Das Wichtigste in Kürze
Die Netzentgelte sollen für das kommende Jahr kräftig steigen.
Es wird damit gerechnet, dass sich die Strompreise um elf Prozent verteuern werden.
Laut Vergleichsportal kann sich derzeit sogar ein Wechsel des Stromanbieters lohnen.
Auf der einen Seite fällt der Energieverbrauch für Strom und Erdgas 2023 laut Deutscher Presse-Agentur (dpa) auf ein Rekordtief. Auf der anderen Seite prognostiziert das Vergleichsportal "Check24" für 2024 eine vorläufige Verteuerung der Strom-Entgelte um durchschnittlich elf Prozent.
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Die Preise für Strom sollen 2023 um elf Prozent teurer werden
Kurz vor Jahresende haben die Verteilnetzbetreiber die vorläufigen Stromnetzentgelte für 2024 veröffentlicht. Das Vergleichsportal "Check24" liest daraus eine nicht wirklich erfreuliche Nachricht: Denn im Schnitt steigen die Strompreise im Vergleich zu 2023 um elf Prozent an. Musste ein Haushalt mit zwei Erwachsenen und zwei Kindern und einem Verbrauch von 5.000 Kilowattstunden im vergangenen Jahr im Schnitt noch 425 Euro bezahlen, erhöht sich das 2024 wohl auf 472 Euro. Das Plus an 47 Euro entspricht einem Preisanstieg von elf Prozent. Die Netznutzungsentgelte machen knapp ein Viertel des Strompreises aus.
"Bei den Netzentgelten 2024 gibt es wie im Vorjahr eine finanzielle Unterstützung der Bundesregierung für die großen Übertragungsnetzbetreiber in Milliardenhöhe", sagt Steffen Suttner, Geschäftsführer Energie bei "Check24". "Dennoch steigen die Stromnetznutzungsentgelte für Verbraucher:innen voraussichtlich im Schnitt um elf Prozent. Größere Preissteigerungen gibt es in bisher vergleichsweise günstigen Bundesländern im Süden. Falls die Bundesnetzagentur den Netzbetreibern durch den gestiegenen Leitzins in Europa einen höheren Eigenkapitalzins zugesteht, könnten die Netzentgelte zukünftig weiter steigen und somit auch die Stromkosten."
Die Netznutzung erhöht sich in Deutschland nicht überall gleich
Laut "Check24" lohnt sich derzeit sogar ein Wechsel des Stromanbieters. Denn die Grundversorgung ist im Vergleich zum Vorjahr aktuell durchschnittlich 19 Prozent teurer - obwohl sich der Strompreis an der Börse im Oktober im Vergleich zum Vorjahr um 43 Prozent verringert hat. Kund:innen von alternativen Anbietern freuen sich im Oktober 2023 auf durchschnittlich 51 Prozent weniger Stromkosten als im Vorjahr.
- Verwendete Quellen:
- Nachrichtenagentur dpa