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Persönliche Treffen der beiden Präsidenten

So bizarr verliefen einige Begegnungen von Putin und Trump

  • Veröffentlicht: 15.08.2025
  • 16:35 Uhr
  • Michael Reimers
Präsident Donald Trump trifft sich am Rande des G20-Gipfels in Osaka, Japan, am 28. Juni 2019 mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin.
Präsident Donald Trump trifft sich am Rande des G20-Gipfels in Osaka, Japan, am 28. Juni 2019 mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin.© AP / Susan Walsh

US-Präsident Trump und Russlands Präsident Putin hatten schon mehrere persönliche Treffen, die als eigenwillig geschildert werden. Vor dem Gipfeltreffen in Alaska macht sich die Welt erneut auf eine unkonventionelle Begegnung der beiden gefasst.

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Inhalt

Die erste persönliche Begegnung des US-Präsidenten Donald Trump und des russischen Präsidenten Wladimir Putin fand in Deutschland statt und stand unter enormem Druck. Als Trump und Putin sich im Juli 2017 in Hamburg trafen, belasteten die Ermittlungen zur russischen Wahleinmischung den US-Präsidenten. Die Begegnung sei von gegenseitiger Vorsicht zwischen Trump und seinen eigenen außenpolitischen Berater:innen geprägt gewesen, schreibt die "Financial Times" (FT) am 12. August.

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Die beiden Präsidenten trafen dem Bericht zufolge am Rande des G20-Gipfels in Hamburg auch mit dem russischen Außenminister, mit Trumps damaligem Staatssekretär und zwei Dolmetschern zusammen. Trump habe später die Notizen seines Dolmetschers konfisziert, um jegliche Beweise zu vernichten, und ihn gebeten, niemanden über den Inhalt des Treffens zu informieren. Bei einem Abendessen am selben Abend soll sich Trump dann an Putin gewandt haben, um ein Gespräch unter vier Augen zu führen. Dabei sei nur Putins Dolmetscher anwesend gewesen, kein US-Vertreter.

Wie es weiter heißt, habe Trump dann bei seinem nächsten Treffen mit dem Kremlchef im November 2017 im Rahmen des Asiatisch-Pazifischen Wirtschaftsforums in Vietnam Putins Behauptung, Moskau habe sich nicht in die US-Wahlen von 2016 eingemischt, für bare Münze genommen.

Helsinki 2018: Putin behauptete, Trump wiederholte

Als sich die beiden im Juli 2018 dann erneut persönlich in Helsinki trafen, seien nur ihre jeweiligen Dolmetscher anwesend gewesen. Auf die Frage bei einer Pressekonferenz, ob er seinen eigenen Geheimdiensten oder dem russischen Präsidenten glaube, habe Trump geantwortet, er vertraue beiden, und ergänzte: "Präsident Putin sagt, es sei nicht Russland. Ich sehe keinen Grund, warum es so sein sollte."

Diese umstrittene Äußerung zu Russlands Einmischung in die US-Wahlen korrigierte Trump später vor Kongressabgeordneten seiner Partei und behauptete, er habe sich "versprochen", berichtete 2018 der "Spiegel". Alles sei ein großes Missverständnis, beteuerte der Republikaner bei einem Treffen im Kabinettssaal des Weißen Hauses.

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Trump-Putin-Treffen rückt näher
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Ukraine-Krieg

Falls Gipfel scheitert: Trump droht Putin mit "schwerwiegenden Konsequenzen"

Wenige Tage vor seinem geplanten Treffen mit Kremlchef Putin denkt US-Präsident Trump schon einen Schritt weiter. Allerdings unter Vorbehalt.

  • 13.08.2025
  • 20:06 Uhr

Trump und Putin trafen sich der "Financial Times" zufolge noch im selben Jahr am Rande des G20-Gipfels in Buenos Aires erneut informell, wobei Trump erneut weder einen Dolmetscher noch einen Protokollführer mitgebracht haben soll.

Dass der US-Präsident beim Gipfel am 15. August 2025 in Alaska eine härtere Haltung gegenüber dem russischen Präsidenten einnehmen, erwarte eigentlich niemand, heißt es weiter. Es ist das siebte persönliche Treffen der beiden Staatschefs, seit Trump erstmals 2017 ins Weiße Haus eingezogen ist und die erste offizielle Zusammenkunft auf US-Territorium.

Kein Resultat in Anchorage erwartet

"Putin wird versuchen, Trump davon zu überzeugen, dass die russische Position besser ist, als sie tatsächlich ist. Für Trump hingegen ist es viel wichtiger, diesen Deal abzuschließen und ihn als seinen neuen Sieg in der Friedenssicherung zu verbuchen", sagte Kirill Rogov, Soziologe und Gastwissenschaftler am Institut für die Wissenschaften vom Menschen in Wien, der britischen Tageszeitung. "Es endet im Nichts, aber Trump vermeidet entschlossenes Handeln."

Der ehemalige französische Präsident François Hollande, der im Februar 2015 zusammen mit Bundeskanzlerin Angela Merkel 17 Stunden in der weißrussischen Hauptstadt verbrachte, um das Minsk-II-Abkommen über einen Waffenstillstand in der ostukrainischen Region Donbass zu besiegeln, sagte der "Financial Times", Putin werde in Bezug auf den Ukraine-Krieg wahrscheinlich auf Zeit spielen.

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François Holland: "Putin hat es nicht eilig"

"Er hat es nicht eilig", so Hollande. "Er weiß, dass er in einem Monat, in zwei Jahren, vielleicht bis an sein Lebensende noch an der Macht sein wird. Trump hat es eilig, weil er versprochen hat, alle Konflikte der Welt zu lösen und Ergebnisse will." Auch lange Abschweifungen seien ein Muster des Kremlchefs. "Putin wird das Treffen damit beginnen, die ganze Geschichte noch einmal zu erzählen. Es könnte eine Stunde dauern, länger, wenn man ihn nicht unterbricht. Die russische Verhandlungsmethode besteht darin, dass sie lange dauern soll, aber nicht viel passiert", sagte Hollande. "Aber am Ende bot er immer eine Möglichkeit an – eine Vermittlung, ein weiteres Treffen, eine Arbeitsgruppe –, damit die andere Seite sagen konnte: Seht her, Putin hat sich ein wenig geändert."

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Das Verbreiten von Lügen ist Hollande zufolge ein weiterer Trick des russischen Präsidenten gewesen. So habe Putin beispielsweise beteuert, er habe keinen Kontakt zu den prorussischen Separatisten in der Ostukraine, obwohl er sie finanziell und militärisch unterstützte. "Es war eine so große Lüge, dass es beeindruckend war", so Hollande.

  • Verwendete Quellen:
  • ft.com: "The surreal history of Donald Trump and Vladimir Putin’s private meetings"
  • spiegel.de: "Trump-Eklat in Helsinki: Jetzt war es angeblich ein Versprecher"
  • Nachrichtenagentur Reuters
  • Nachrichtenagentur dpa
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