Fliegendes Personal im Kampfmodus
Spannungen bei Lufthansa-Tochter Discover: Crews für Streik bereit
- Aktualisiert: 22.08.2024
- 16:41 Uhr
- dpa
Bei der Lufthansa-Tochter Discover kommt es zum Kräftemessen der Gewerkschaften. Ufo und Vereinigung Cockpit wollen einen Tarifvertrag mit Verdi nicht hinnehmen. Die Crews sind streikbereit.
Beim Lufthansa-Ferienflieger Discover stehen die Zeichen auf Streik. In getrennten Urabstimmungen haben die Mitglieder der Gewerkschaften Ufo und Vereinigung Cockpit für Arbeitskampfmaßnahmen gestimmt. Ein Streiktermin wurde am Mittwoch nicht angekündigt.
Im Video: Urlaubern droht Streik bei Lufthansa-Ferienflieger
Je ein Tarifwerk für Piloten und Kabinenpersonal soll durchgesetzt werden
Die beiden Spartengewerkschaften für Pilot:innen und Flugbegleiter:innen arbeiten eng zusammen, um parallele, bereits bestehende Tarifverträge der Konkurrenzgewerkschaft Verdi mit dem Unternehmen überflüssig zu machen. Sie wollen stattdessen jeweils ein eigenes Tarifwerk durchsetzen.
"Das Grundgesetz gibt den Mitarbeiter:innen eines Unternehmens das Recht, selbst zu entscheiden, vom wem sie sich vertreten lassen. Die Mitglieder der Vereinigung Cockpit haben mit deutlicher Mehrheit entschieden, dass sie es nicht hinnehmen werden, dass die Arbeitgeberseite über ihre Köpfe hinweg Tarifverträge mit einer ihr genehmen Gewerkschaft abschließt", erklärt VC-Tarifexperte Marcel Gröls. Bei Ufo votierten 91,8 Prozent der Teilnehmer:innen für Arbeitskämpfe. Bei den Discover-Piloten von der VC waren es 81 Prozent, wie die Gewerkschaft mitteilt.
Ab sofort unbefristete Streiks für Discover Airlines möglich
Nach Zustimmung der betroffenen Mitglieder sind ab sofort unbefristete Streiks auf den Flügen der Gesellschaft Discover Airlines möglich. Diese startet mit 27 Flugzeugen von München und Frankfurt zu Ferienzielen in Europa und Übersee. Bis Mitte 2027 soll die Flotte auf 33 Flugzeuge anwachsen, wie das Unternehmen mitteilt.
Einzelheiten zum Arbeitskampf nennen die Gewerkschaften aus taktischen Gründen nicht. Klar ist derzeit nur, dass Pilot:innen und Flugbegleiter:innen ihre Aktionen aufeinander abstimmen wollen. Auch Solidaritätsstreiks bei der weitaus größeren Lufthansa wollten die Gewerkschaften nicht ausschließen.