US-Raketen-Erlaubnis und Nordkorea-Soldaten
Spannungen mit Russland wegen Ukraine steigen: Droht ein "Dritter Weltkrieg"?
- Veröffentlicht: 21.11.2024
- 13:31 Uhr
- Damian Rausch
US-Langstreckenraketen für die Ukraine und nordkoreanische Truppen in Russland – wächst die Gefahr eines globalen Krieges? Experten bewerten die Lage.
Das Wichtigste in Kürze
Nordkorea hat mehr als 10.000 Soldaten nach Kursk entsendet, um russische Truppen zu unterstützen.
Die USA haben der Ukraine den Einsatz von ATACMS-Raketen gegen russisches Territorium genehmigt.
Trotzdem bewerten Fachleute das Risiko eines großflächigen Krieges als gering.
Nach der jüngsten Kehrtwende der US-Politik gegenüber der Ukraine wächst die Angst vor einer globalen Eskalation. Fachleute sind sich jedoch überwiegend einig: Ein "Dritter Weltkrieg" ist derzeit unwahrscheinlich.
Vor 1.000 Tagen begann Russland unter Machthaber Wladimir Putin die Invasion in der Ukraine. Seither spitzen sich die Spannungen zwischen Russland und dem Westen zu. Mit der jüngsten Entscheidung von US-Präsident Joe Biden, der Ukraine den Einsatz amerikanischer Langstreckenraketen (ATACMS) gegen russisches Territorium zu erlauben, steht der Konflikt erneut an einer kritischen Schwelle, berichtet "Merkur". Besonders brisant: Russland könnte dies als direkte Beteiligung der USA werten.
Neue Akteure im Konflikt
Neben den USA ist nun auch Nordkorea in den Konflikt involviert. Rund 10.000 nordkoreanische Soldaten unterstützen die russischen Streitkräfte in der Region Kursk, die zuletzt Schauplatz ukrainischer Gegenoffensiven war. Ein Angriff auf diese Truppen könnte Vergeltungsmaßnahmen Nordkoreas auslösen, möglicherweise auch gegen US-Verbündete in Südkorea, heißt es in dem Bericht von "Merkur".
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Warnungen und Entwarnungen
Experten wie Robert Romanchuk vom Harvard-Institut für ukrainische Forschung sehen den "Dritten Weltkrieg" faktisch bereits begonnen – mit einem Block bestehend aus Russland, China, dem Iran und Nordkorea gegen westliche Demokratien. Andere Fachleute wie der Wissenschaftler für internationale Beziehungen, Richard K. Betts, beruhigen: Das Risiko einer massiven Eskalation sei gering, da Putin vermutlich auf politische Änderungen in den USA durch den künftigen Präsidenten Donald Trump warten werde.
Obwohl Moskau wiederholt rote Linien ankündigte, blieb es bislang bei Drohungen, wie Romanchuk gegenüber dem US-Magazin "Newsweek" erklärt: "Jede neue Waffenlieferung an die Ukraine wurde letztlich akzeptiert, ohne dass Russland nennenswerte Vergeltungsmaßnahmen ergriff."
- Verwendete Quellen:
- Nachrichtenagentur dpa
- "Merkur": "Dritter Weltkrieg in Sicht? Fachleute schätzen Lage im Ukraine-Krieg ein"