Günstige Testsieger
Stiftung Warentest: Sechs Sonnencremes nur "mangelhaft"
- Aktualisiert: 19.06.2024
- 16:43 Uhr
- Clarissa Yigit
Tester:innen der Stiftung Warentest haben insgesamt 20 Sonnencremes unter die Lupe genommen. Sechs der untersuchten Produkte fielen durch.
Stiftung Warentest hat insgesamt 20 Sonnenschutzmittel untersucht. Allerdings überzeugten die Tester:innen lediglich die Hälfte der getesteten Produkte. Darunter waren auch einige preisgünstige Handelsmarken aus dem Drogeriemarkt oder dem Discounter. Von den 20 getesteten Produkten schnitten zwei mit der Note "sehr gut" ab und acht mit dem Qualitätsurteil "gut".
Im Video: Gefährlicher Weichmacher in Urinproben - Sonnencreme im Verdacht
Gefährlicher Weichmacher in Urinproben: Sonnencreme im Verdacht
Weichmacher und ungenügender UV-Schutz
Bei vier Cremes fanden die Prüfer:innen den kritischen Weichmacher DnHexP (Dihexylphthalat, genauer Di-n-hexylphthalat). Dieser wurde im Jahr 2020 auf die Liste der zulassungspflichtigen Stoffe gesetzt.
Der Weichmacher wurde lange Zeit benutzt, um PVC-Plastik weich und biegsam zu machen. Allerdings dünstet dieser nach und nach aus, wird eingeatmet und über die Haut aufgenommen. In der Folge können die hormonell wirkenden Schadstoffe "schon in sehr geringen Mengen ihre schädliche Wirkung entfalten". Anlass, nach Weichmachern zu testen, waren Untersuchungen von Behörden, die in Urinproben ein Abbauprodukt von Weichmachern gefunden hatten. Dieses könnte aus Sonnencremes stammen.
Die vier Produkte, in denen der Weichmacher nachgewiesen wurde, erhielten noch das Qualitätsurteil "ausreichend".
Bei sechs der untersuchten Sonnenschutzmittel zogen die Tester:innen Punkte ab, da diese den versprochenen UV-Schutz nicht halten konnten. Davon unterschritten drei Cremes den angegebenen UVB-Lichtschutzfaktor, und eine Lotion bot keinen ausreichenden Schutz vor UVA-Strahlen. Zwei Sprays scheitern sowohl beim UVA- als auch UVB-Schutz. Ein Anbieter hat bereits sein Produkt vom Markt genommen.
Deshalb ist ein guter Sonnenschutz wichtig
UV-Strahlung ist zwar nicht sichtbar, kann aber sichtbare Schäden hinterlassen. So trägt die UVB-Strahlung dazu bei, dass sich ein Sonnenbrand bilden kann - die UVA-Strahlung hingegen lässt die Haut frühzeitig altern.
Zudem begünstigen beide Strahlungen Hautkrebs.
Im Video: Öko-Test - 7 Kinder-Sonnencremes mit verbotenem Weichmacher
Öko-Test: 7 Kinder-Sonnencremes mit verbotenem Weichmacher
Das sind die Testsieger (Note: "Sehr gut")
- Platz 1: Sun D'Or Sonnenspray (Edeka; Preis 2,15 Euro, LSV 30)
- Platz 2: Sunozon Sonnenspray (Rossmann; Preis 1,95 Euro, LSV 30.
Note "ausreichend"
- 01 Daily Sunscreen (Newkee Care Essentials, LSV 50+)
- Allergische Haut, Sonnenschutzgel (Ladival, LSV 50+)
- Lavozon Sonnenmilch (Müller, LSF 30)
- Bevola Classic Sonnenmilch (Kaufland; LSV 30)
In den Produkten von Newkee, Ladival, Müller und Kaufland fand das Testinstitut den Weichmacher DnHexP. Allerdings berge die Konzentration in den Produkten kein akutes Gesundheitsrisiko, schreibt Stiftung Warentest und beruft sich auf Angaben des Bundesinstituts für Risikobewertung.
Das sind die Testverlierer (Note "mangelhaft")
Sechs Produkte überzeugten die Prüfer:innen des Testinstituts nicht, da diese den versprochenen Schutz gegen UV-A- oder UV-B-Strahlung nicht einhalten konnten. Diese erhalten die Note "mangelhaft".
- Ambre Solaire Sensitive Expert+ (Garnier, LSV 50+)
- Cien Sun Sonnenmilch (Lidl, LSV 50)
- Sonnenspray (i+m Naturkosmetik Berlin; LSV 50)
- Million Dollar Sun Cream (Lush, LSV 30)
- Sonnenlotion Sensitiv (Lavera Naturkosmetik, LSV 30)
- Sun Care & Protect Sun Cream (M. Asam, LSV 30)
Das teuerste Produkt der Firma Lush (42 Euro pro 100 Milliliter) wurde zudem bereits aus dem Handel genommen.
- Verwendete Quellen:
- Stiftung Warentest: "Schlechter UV-Schutz und Weichmacher"
- Stiftung Warentest: "Nur die Hälfte lässt jubeln"
- SWR3: "Sonnenschutzmittel im Test: Stiftung Warentest enthüllt die besten Sonnencremes!"
- Spiegel: "Welche Sonnencremes überzeugen"