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Neue Studie eher ernüchternd

Studie: Frauen im Arbeitsleben immer noch benachteiligt

  • Veröffentlicht: 03.03.2023
  • 17:22 Uhr
  • Clarissa Yigit
Frauen sind nach einer Studie des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts (WSI) der gewerkschaftsnahen Hans-Böckler-Stiftung am Arbeitsmarkt nach wie vor in vielerlei Hinsicht benachteiligt.
Frauen sind nach einer Studie des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts (WSI) der gewerkschaftsnahen Hans-Böckler-Stiftung am Arbeitsmarkt nach wie vor in vielerlei Hinsicht benachteiligt. © Foto: Annette Riedl/dpa

Eine neue Studie der Hans-Böckler-Stiftung verdeutlicht ein weiteres Mal, dass Frauen immer noch im Arbeitsleben benachteiligt werden. Sie verdienen weniger als Männer, sind seltener in Führungspositionen und arbeiten oftmals nur als Minijobber.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Anlässlich des "Equal-Pay-Days" und des bevorstehenden "Internationalen Frauentages" untersuchten Wissenschaftler:innen die Situation von Frauen im Arbeitsleben.

  • Im Ergebnis liegen sie immer noch ziemlich in allen Bereichen hinter den Männern.

  • Auch arbeiten in manchen "Männerdomänen" immer noch zu wenige Frauen.

Überraschung? – Wohl eher kaum, denn Frauen sind nach wie vor im Arbeitsleben in vielerlei Hinsicht benachteiligt. Zu diesem Ergebnis kam eine Studie des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts (WSI) der gewerkschaftsnahen Hans-Böckler-Stiftung, die am Freitag (3. März) veröffentlicht wurde. So verdienten Frauen im Jahr 2022 in 45 von 46 untersuchten Branchen immer noch weniger als Männer. Auch ist die weibliche Spezies seltener in Führungspositionen zu finden.

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Hintergrund der Studie

Anlässlich des "Equal-Pay-Days" am 7. März, der symbolisiert, bis zu welchem Tag im Jahr Frauen praktisch unbezahlt gearbeitet haben. Und dies, obwohl sie die gleiche Arbeit wie Männer leisten, die bereits seit dem 1. Januar Gehalt beziehen, als auch des bevorstehenden "Internationalen Frauentages" entstand diese Studie. Hierzu haben die WSI-Expertin Dr. Yvonne Lott gemeinsam mit einem Team vom "Institut für sozialwissenschaftlichen Transfer" (SowiTra) die neuesten verfügbaren Daten des Statistischen Bundesamts und der Bundesagentur für Arbeit ausgewertet. Sie beschreiben die Jahre 2021 und 2022.

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Frauen bei Bezahlung rund 18 Prozent hinter den Männern

Bei der Bezahlung lagen Frauen im Jahr 2022 mit 20,05 Euro brutto pro Stunde hinter dem branchenübergreifend Durchschnitt von 24,36 Euro, den Männer erhalten. Dies entspricht einem Unterschied von circa 18 Prozent; schwankt allerdings nach Branche. Lediglich im Postdienst verdienen Frauen mit einem Stundenlohn von 16,26 Euro zwei Prozent mehr als Männer – diese erhalten hier nur 15,93 Euro.

Frauen seltener in Führungspositionen

In 26 von 34 Branchen arbeiten zudem Frauen eher seltener in leitenden Funktionen. Insbesondere macht sich diese Ungleichheit im Bereich Erziehung und Unterricht bemerkbar. Hier hätten lediglich 28 Prozent der Frauen eine Leitungsposition – 50 Prozent hingegen sind Männer. Einzig im Personen- und Güterverkehr sind Frauen mehr in Führungspositionen, wie die Untersuchung zeigt. 
Ein wesentlicher Unterschied ist auch das Arbeitspensum. So arbeiten Männer meist Vollzeit – Frauen hingegen überwiegen auf Minijob-Basis.

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Viele Bereiche "Männerdomänen"

Auch die Branche spielt eine Rolle. Viele Bereiche der Wirtschaft seien immer noch "Männerdomänen". So liege der Frauenanteil im Hoch- und Tiefbau, Maschinenbau sowie bei Bauinstallation und Ausbaugewerbe beispielsweise nur bei 17 Prozent. Generell höher ist der Anteil der Frauen im Dienstleistungsbereich.
In drei Bereichen allerdings liegen die Frauen ganz vorne. So sind im Gesundheitswesen 80 Prozent Frauen, im Sozialwesen sind es 76 Prozent und in Erziehung und Unterricht liegt der weibliche Anteil bei 72 Prozent.

  • Verwendete Quellen:
  • Nachrichtenagentur dpa
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