Ukraine-Krieg
Wagner-Chef Prigoschin: Stalingrad war im Vergleich mit Soledar "Urlaub"
- Veröffentlicht: 24.01.2023
- 10:27 Uhr
- Karin Holly
Jewgeni Prigoschin, Chef der gefürchteten russischen Söldnerarmee Wagner, bezeichnete den Krieg gegen die Ukraine als heftig. Deshalb dankte er nun den ehemaligen Häftlingen, die ihren Kriegseinsatz bisher überlebten.
Das Wichtigste in Kürze
Die Wagner-Gruppe gesteht herbe Verluste im Kampf gegen die Ukraine ein.
Die rekrutierten Häftliche sollen untrainiert in den Kampf geschickt worden sein.
Kämpfer-Angehörige erhielten oft nur leere Särge nach dem Tod eines Söldner.
Etwa 50.000 Häftlinge soll die Wagner-Gruppe laut einer russischen Menschenrechtsorganisation rekrutiert haben, um russische Soldaten im Kampf gegen die Ukraine zu unterstützen. Die Organisation "Rus Sidjaschtschaja" ("Russland hinter Gittern") berichtet, von der Truppe seien inzwischen nur noch geschätzte 10.000 Söldner übrig. Der Rest hätte entweder kapituliert, wäre geflohen oder starb während der Kämpfe.
Laut der Deutschen Presse-Agentur (dpa) wendete sich der Chef der Wagner-Gruppe, Jewgeni Prigoschin, nun direkt an die überlebenden Söldner, um sich für ihren Einsatz im Kampf um die ostukrainische Stadt Soledar zu bedanken.
"Wir haben jetzt ein halbes Jahr Krieg hinter uns, wie ihn weder eure Großväter oder Urgroßväter erlebt haben", sagte Prigoschin laut dpa.
Stalingrad-Kämpfe wären wie Urlaub
Im Verleich zu Soledar bezeichnete der Putin-Verbündete die Schlacht der Roten Armee um Stalingrad gegen deutsche Soldaten im Jahr 1942 als "Urlaub". Während des Kampfes um Soledar hätte die Häftlings-Armee laut dpa die Front für die russischen Soldaten übernommen. Verluste seien herb gewesen.
Das "Institute for the study of war" ("ISW") gab einem Bericht des Magazins "Focus" zufolge an, dass viele der Rekruten untrainiert gewesen seien. Genaue Todeszahlen würden sich nicht unabhängig belegen lassen. Trotzdem seien die "Häftlinge als Kanonenfutter bei sehr zermürbenden Offensivoperationen eingesetzt worden", berichtete das "ISW".
- Verwendete Quellen:
- Nachrichtenagentur dpa